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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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lebendig wart.«
    »Zu dumm«, sagte der Jäger bedauernd. »Es tut mir Leid für euch.«
    Die Gesetzlosen gerieten allmählich in einen trägen Gemütszustand. Ihre Körper waren immer noch angespannt, aber ihre Gehirne waren taub und blind geworden. Sylber wusste, dass er nicht alles, was der Iltis ihnen erzählte, hätte hinnehmen sollen, aber aus irgendeinem Grund war es ihm ziemlich gleichgültig.
    Die anderen Jäger um ihre jeweiligen Feuer herum hatten keine weiteren Äußerungen getan. Überall im Raum war anscheinend jeder auf seine Aufgaben konzentriert – die Vorbereitungen für einen weiteren Jagdtag.
    »Das hier entwickelt sich wohl wieder einmal zu einem Albtraum«, meinte Lukas. »Eigentlich hätte ich vorher von diesem Ort hören müssen, aber das ist nicht der Fall. Ich würde gern erklären, was hier vor sich geht, Sylber, aber ich bin ebenso ahnungslos wie du.«
    Sylber sagte: »Ich kann nicht leugnen, dass ich mich sehr stark von diesem Ort angezogen gefühlt habe, während ich versucht habe, daran vorbeizugehen. Und dir, Lukas, ist es auch nicht anders ergangen, und ebenso dir, Achsl. Wenn wir uns tatsächlich aufgrund eines Irrtums an einen Ort der toten Seelen manövriert haben, dann müssen wir über Möglichkeiten nachdenken, irgendwelches Unrecht, das wir begangen haben mögen, wieder gutzumachen.«
    Kunicht, dessen Überlebenstrieb stärker ausgeprägt war als beim Rest der Wiesel, rappelte sich auf die Beine. »Ich verschwinde von hier«, lallte er.
    Er machte sich auf in Richtung Tür.
    Anscheinend hatte der Iltis diesen Zug von genau diesem Wiesel vorausgesehen. Kunicht gehörte zu den Geschöpfen, die vor Angst förmlich strahlen, wenn sie in der Klemme sitzen.
    »Das hat keinen Sinn, weißt du«, sagte der Iltis. »Ihr könnt jetzt nicht einfach gehen.«
    Und Kunicht stellte fest, dass der andere Recht hatte. Als er die Tür erreicht hatte, überfiel ihn eine schreckliche Müdigkeit, eine Lethargie, die ihm nicht erlaubte, die Schwelle zu überschreiten. Stattdessen taumelte er zurück und sackte am Feuer wieder zusammen. Der Iltis packte mit der rechten Vorderpfote eines von Kunichts Hinterbeinen und hielt das Wiesel fest. »Und überhaupt«, klärte er Kunicht auf, »wenn du durch diese Tür gehst, dann wirst du zur Beute.«
    »Was?«, schrie Kunicht aufgebracht. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass du erjagt, gehäutet, gevierteilt und dann in diesen Kessel da drüben geworfen wirst.«
    Kunicht starrte voller Entsetzen den großen, schwarzen, fettigen Kessel an, der über dem sanften Feuer hing. »Da rein?«, krächzte er.
    »Genau«, bestätigte der Iltis.
    Kunicht setzte sich wieder, vom Kopf bis zum Schwanz zitternd. Alissa beugte sich zu ihm, nahm ihn in die Arme und gab ihm einen liebevollen Klaps. Sie wusste, wie Kunicht sich fühlte. Ihr war auch nicht viel besser zumute. Anscheinend waren die Gesetzlosen wieder einmal in die Fänge von etwas Übernatürlichem geraten. Sie hegte den Verdacht, dass das Mufflon etwas damit zu tun hatte.
    »Ich begreife immer noch nicht«, sagte Sylber zu dem Jäger. »Was genau haben wir denn falsch gemacht? Ich meine, wenn ihr alle die Beute jagt, was macht es da schon aus, wenn wir dasselbe tun? Auch wenn ihr angeblich alle tot seid…«
    »Wir sind tot.«
    »Gut, und wenn schon, ihr verspeist eure Beute. Ihr werft sie in diesen Topf da drüben und bedient euch daraus. Ich habe gesehen, wie Jäger zu dem Topf gegangen sind und sich etwas daraus genommen haben.Welchen Schaden haben wir denn angerichtet?«
    »Lass es mich erklären«, begann der Iltis und senkte geduldig seine Schleuder. »Verstehst du, wenn wir Beute erjagen, dann ist sie am nächsten Tag erneuert. Sie stirbt nicht wirklich. Es ist so etwas wie ein endloser Kreislauf. Wenn wir ein Kaninchen töten, wandert es in den Topf, doch am nächsten Morgen springt es wieder ins Leben zurück, aus der Wiese, aus dem Feld. Die Tiere, die ihr tötet, bleiben tot, weil ihr nicht seid wie wir.«
    Waldschratt blinzelte. »Dann ist also das, was wir genommen haben, für immer aus eurer ewigen Speisekammer verschwunden.«
    »Genau so ist es«, sagte der Iltis. »Ihr habt etwas aus dem Wildpark des Himmels gestohlen. Eure Bestrafung besteht darin, dass ihr hier bleiben müsst, in Jagdhalla, um den Jägern zu dienen. Wenn wir nach des Tages Jagd müde nach Hause kommen, werdet ihr schon das Feuer für uns entfacht, das schmutzige Stroh vom Boden aufgefegt und es durch neues,

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