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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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seinen silbernen Schätzen erstreckten.
    »Was für ein Ort mag das wohl sein?«, flüsterte Sylber, als sie vor einem der Eingänge standen.
    Achsl antwortete: »Ich weiß es nicht, aber es sieht so aus, als würde ich hier nicht ungern leben. Man könnte hier jagen und es sich gut gehen lassen, das steht fest. Ich möchte wissen, wem das Anwesen gehört. Lasst uns hineingehen und es herausfinden.«
    Und bevor einer seiner Kameraden ihn aufhalten konnte, hatte er sich schon durch den Spalt in der leicht geöffneten Tür gezwängt. Besorgt um seine Sicherheit, folgte Sylber ihm. Natürlich taten auch die Übrigen es ihm gleich, bis einer nach dem anderen im Innern des großen, verschachtelten Gebäudes angelangt war.
    Der Anblick, der sich ihren Augen darbot, war wirklich erstaunlich. Das ganze Haus bestand aus einem einzigen Raum, der in der Tat wogte wie eine aufgewühlte See.
    In der dichten, rauchigen Düsternis verteilt waren Wiesel, Hermeline, Iltisse, Otter und Marder, alle versehen mit Schleudern und Wurfpfeilen. Sie waren offensichtlich Geschöpfe des Waldes, Jäger, die für ihren Lebensunterhalt sorgten, indem sie Beute machten, um ihren Kochtopf zu füllen. Dem Aussehen nach handelte es sich um grobschlächtige und kampfbereite Wesen: ihre Felle waren zerrupft vom Vorbeistreichen an Dornenbüschen und ihre Lätze dunkel von Ruß und gefleckt von Blattmoder.
    Sie sprachen wenig miteinander. Allem Anschein nach waren es kraftstrotzende, wortkarge Tiere mit wenig Neigung zum Reden.
    Überall im Raum brannten Feuer, um die herum die Jäger saßen und schweigend ihre Waffen in Stand setzten und reinigten. In der Mitte des großen Raums war ein riesiger Eisentopf, der an Ketten von der Decke über einem flachen Feuer hing. Diesem Topf entströmte der Duft von gemischtem Ragout. Immer wieder stand einer der Jäger auf, füllte eine Holzschüssel aus diesem Topf, trug sie zurück zu seinem Platz und löffelte sie aus.
    »Das riecht gut«, flüsterte Grind. »Könnte es sein, dass sich hier jeder selbst bedienen darf?«
    »Beherrsche dich noch ein bisschen, Grind«, warnte Sylber ihn. »Wir wissen nicht, wem dieses Haus gehört oder was wir von der Lage hier halten sollen. Zuerst wollen wir einige Nachforschungen anstellen. Ich muss zugeben, es sieht aus wie eine Art Raststätte für Reisende, eine Wegestation für Jäger, aber wir müssen diesen Geschöpfen trotzdem die eine oder andere Frage stellen.«
    In diesem Augenblick näherte sich ihnen ein Nerz und nickte in Richtung des Kessels mit dem Ragout. »Nehmt euch was, wenn ihr Hunger habt«, sagte er. »Dafür ist es da.«
    Die Gesetzlosen brauchten kein zweites Mal aufgefordert zu werden. Sie nahmen sich Holzschüsseln, die um das Feuer herumstanden, und füllten sie mit dem Eintopf. Außerdem gab es Holzbretter, auf denen Brotstücke aufgehäuft waren. Bald schwelgten sie in einer köstlichen Mahlzeit. Birnoria rührte das Ragout nicht an, da sie inzwischen allem Fleisch abgeschworen hatte, aber es gab genügend Gemüse, das in der Glut garte.
    Sylber war immer noch unbehaglich zumute, aber er konnte seiner Gruppe das Essen nicht verwehren. Er sah sich im Raum um, während auch er sich an der Speise labte, und sagte sich, dass ihn seine erste Vermutung offenbar nicht getrogen hatte – hier handelte es sich um eine Wegestation für Jäger.
    Nachdem er sich satt gegessen hatte, fühlte sich Sylber benommen und dumpf im Kopf, doch er führte das auf die Wärme im Raum und auf das schwere Essen zurück. Er machte sich auf, um jemanden zu suchen, den er bezüglich ihrer Lage befragen konnte. Möglicherweise war ja eine Bezahlung für Unterkunft und Verpflegung zu entrichten, und wenn auch nur in Form von Arbeit.
    Er trat zu einem Iltis, der gerade eine Steinschleuder reparierte. »Wem gehört dieses Haus? Wir sind soeben erst angekommen…«
    Der Iltis sah auf und runzelte überrascht die Stirn. »Eben erst angekommen?« Er betrachtete die Gruppe von Gesetzlosen, als sähe er sie zum ersten Mal. »Wie, ihr alle gleichzeitig? Gab es einen Unfall oder einen Krieg?« Er spähte angestrengter durch die Düsternis und schüttelte dann auf melancholische Weise den Kopf. »Ach, ich erinnere mich. Ihr lebt. Ihr habt letzte Nacht hier in der Nähe gelagert. Da liegt ein Irrtum vor, weißt du.«
    Der Iltis griff sich eine Hand voll von etwas, das wie getrocknete Kräuter aussah. Er warf sie ins Feuer. Überall im Raum taten andere Geschöpfe es ihm nach. Sylber fand das

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