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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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eine Pfote auf den Vorderlauf. »Esst nicht von diesem Eintopf«, murmelte er. »Ihr habt genug gelitten dafür, dass ihr die Beute im Wald getötet habt. Gestern Abend hatten wir eine Jägerversammlung. Nach unserem Beschluss ist die Zeit gekommen, da ihr von hier weggehen dürft.«
    Sylber betrachtete den Kessel mit dem Eintopfgericht. »Heißt das… dieses Ragout hat uns hier festgehalten – hat uns benommen gemacht, wann immer wir daran dachten wegzugehen?«
    Der Iltis erklärte: »Nicht nur das Ragout, sondern jede Speise, die an diesem Ort eingenommen wird. Es ist die Nahrung des Todes, die magische Eigenschaften besitzt. Also hat auch der Rauch von den verbrennenden Kräutern eine Auswirkung auf jene, die nicht tot sind. Die Wirkung der Nahrung, die ihr gestern Abend zu euch genommen habt, müsste allmählich nachlassen – sofern ihr zum Frühstück nichts esst oder trinkt, solltet ihr in der Lage sein, von hier wegzugehen, ohne von der üblichen Erschöpfung übermannt zu werden.«
    Sylber sagte: »Ich nehme an, ihr werdet heute unsere Freunde jagen und sie für den Eintopf erlegen.«
    »Nein, wir haben beschlossen, sie laufen zu lassen – wir wollten euch alle ohnehin heute Morgen freilassen.«
    »Wir waren viel zu lange als Sklaven hier«, schrie Waldschratt, als die wütenden Gesetzlosen zum Tor hinaus und hinunter zum Seeufer marschierten. »Mir hätte die Sache mit dem Essen auffallen müssen.«
    »Du konntest es nicht wissen«, sagte Sylber.
    Alle Wiesel ärgerten sich über sich selbst, aber sie erkannten, dass sie während ihres Aufenthalts in Jagdhalla nie ganz klar im Kopf gewesen waren. Birnoria sagte, sie habe bemerkt, wie Jäger Kräuter ins Feuer gelegt hatten, und sie hätte darauf kommen müssen, dass der von diesen Kräutern erzeugte Rauch die Gruppe so gefügig machte.
    Sylber war besonders betrübt über sich selbst. »Ich denke, ich habe euch allen gegenüber die ganze Zeit versagt.«
    Die anderen schüttelten die Köpfe und versichertem dem Wieselführer, dass er nichts dafür könne.
    »Wie hättest du wissen sollen, dass wir betäubt wurden?«, sagte Birnoria. »Die Jäger sind die Schuldigen.«
    Sylber erkannte, dass es keinen Sinn hatte, wertvolle Energie auf wütendes Grübeln zu verschwenden, und wandte seine Gedanken in eine praktischere Richtung. »Im Augenblick können wir in Bezug auf Alissa und die anderen nicht viel tun. Vielleicht sind sie vorausgegangen. Wir können nur hoffen, dass wir sie später unterwegs treffen. Jetzt müssen wir Waldschratts Magnetnadel zufolge den See überqueren.«
    »Können wir nicht einfach darum herumgehen?«, fragte Miniva.
    »Ich halte es für das Beste, wenn wir den Weisungen der Nadel folgen«, antwortete Waldschratt. »Wenn wir von unserem direkten Kurs abweichen, geraten wir möglicherweise in alle Arten von Schwierigkeiten.«
    »In diesem Fall sollten wir uns Flöße aus Schilf bauen«, schlug der praktisch veranlagte Ohnforcht vor. »Hier, hilf mir mal, Achsl.«
    Die Gruppe schnitt etliche Schilfhalme und flocht sie zu großen Flößen zusammen, wobei sie die Fugen mit Lehm abdichteten. Als die Flöße fertig waren, verteilten sie sich darauf und machten sich auf über den See. Je weiter sie sich vom Ufer entfernten, desto trüber wurde der See. Noch bevor sie eine Viertelmeile zurückgelegt hatten, verschwand Jagdhalla allmählich in den Falten der Hügel.
    »Seht euch das mal an«, rief Birnoria. »Es verschwindet vor unseren Augen.«
    »Anscheinend war es letzten Endes doch nur ein Trugbild«, bemerkte Waldschratt. »Ich hätte es wissen müssen.«
    Bald verschwand die Uferlinie ganz und gar und die beiden Flöße glitten durch wabernde Nebelschwaden dahin.
    »Halte deine magische Nadel griffbereit«, forderte Sylber Waldschratt auf. »Es sieht so aus, als würden wir in eine Nebelbank geraten.«
    Und tatsächlich, kurz darauf verschwanden die beiden Schilfflöße in dichtem Nebel. Die Oberfläche des Sees war zu einer undurchdringlichen Suppe geworden. Die beiden Wiesel an den Staken, Achsl auf dem einen Floß und Birnoria auf dem anderen, hatten große Mühe, ihre Stangen aus dem dickflüssigen Schlamm zu ziehen.
    Glatter Tang hing von den Stöcken, wie dunkelgrünes Haar. Hässliche Blasen von gasigen Mineralien platzten an der Oberfläche und verursachten Gestanksschwaden, die die Flöße einhüllten. Der Nebel wurde so dicht, dass Birnoria das andere Floß, das immer wieder aus ihrem Sichtfeld entschwand, durch angestrengtes

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