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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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antwortete voller Ingrimm: »Magellan ist uns auf den Fersen.«
    Sylber spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte und sein Blut schneller pulsierte. Von ihm als Anführer der Gruppe von Gesetzlosen wurde erwartet, dass er sich vor nichts fürchtete. Und wirklich, obwohl ihm oft anders zumute war, gab er sich Mühe, sich keine Angst anmerken zu lassen. Doch es gab durchaus Augenblicke, da zeigten sich Anflüge von Furcht in seinen Zügen, und dies war einer davon. »Magellan?«, wiederholte er. »Dieser Söldner?«
    »Magellan, der Kopfgeldjäger«, bestätigte Achsl. »Während der Woche, die wir in Jagdhalla verbracht haben, hat er uns eingeholt. Sheriff Trugkopp marschiert direkt hinter ihm her – wir haben ihre glänzenden Helme kurz vor Mittag auf einem Hügelkamm gesichtet.
    Also, Waldschratt stand am vorderen Rand des Floßes und zog seine Magnetnadel zu Rate. Da kam ein Kanu aus dem Nebel. Magellan war der Paddler. Der Fuchs senkte sein Paddel, hob seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf Waldschratt ab, alles in einer einzigen Bewegung…
    »Er war schnell«, murmelte Waldschratt mit schwacher Stimme. »Er war sehr, sehr schnell.«
    »Der Pfeil traf Waldschratt in den Schenkel.«
    »Wie seid ihr entkommen?«, wollte Sylber wissen.
    »Nun, der Nebel war immer noch sehr dicht; wir glitten wieder in seinen Schutz und verschwanden aus Magellans Sicht. Seitdem haben wir ihn einmal zu Gesicht bekommen, als er die Hügel in südliche Richtung erklomm. Ich bin sicher, er ist uns immer noch auf den Fersen. Wahrscheinlich versucht er, uns zu überholen.«
    Sylber seufzte. »Prinz Punktum muss wirklich verzweifelt daran gelegen sein, uns zu schnappen, wenn er sogar Magellans Rückkehr ins Reich in Kauf genommen hat. War der Fuchs nicht vom Prinzen selbst verbannt worden, nachdem Magellan seinen Bruder im Wald umgebracht hatte?«
    Waldschratt nickte voller Unbehagen. »Das war damals im Jahr des Löwenzahns.«
    Achsl bereitete sich auf die Trennung von seinem Anführer vor. Waldschratts Bahre war aus den gleichen Schilfrohren hergestellt worden, aus denen sie das Floß gefertigt hatten. Sie war leicht und handlich. Waldschratt war jedoch kein kleines Wiesel, und die Bahre würde auf der weiten Strecke zurück zum Wald ganz schön schwer werden.
    »Leb wohl«, sagte Achsl zu Sylber, Ohnforcht und Miniva. »Wir sehen uns im Halbmondwald wieder.«
    Sylber sagte: »Achsl, du hast gesagt, Magellan bewegt sich in Richtung Süden? Der Nebel ist entschieden zu dicht, um ohne Hilfe der Nadel das Risiko einer Seeüberquerung einzugehen. Ich schlage vor, ihr begebt euch von hier aus in Richtung Nordwesten, also entgegengesetzt zu uns. Auf diese Weise werdet ihr Magellan aus dem Weg gehen. Dann unternehmt ihr einen Abstecher quer durchs Land in die Grafschaft Sonstewo.«
    »Seid unbedingt darauf bedacht, dort anzukommen«, sagte Miniva.
    »Und seid ihr unbedingt darauf bedacht, in den Besitz dieser Eierschale zu gelangen«, erwiderte Birnoria, während sie die Bahre zusammen mit Lukas anhob.
    »Das werden wir«, versicherte Ohnforcht, »keine Angst.«
    Als sie sich an den Abstieg den Hang hinunter machten, rief Sylber ihnen hinterher: »Wenn ihr Kunicht, Grind und Alissa begegnet, nehmt sie mit zurück. Es hat keinen Sinn, wenn sie bei ihrer Suche nach uns Magellan in die Arme laufen. Wir werden die Eierschale bekommen, verlasst euch drauf.«
    Achsl gab durch einen Wink mit der Hand zu verstehen, dass er gehört und verstanden hatte.
    »Also dann«, sagte Sylber, »brechen wir auf. Ohnforcht, du übernimmst die rechte Flanke, Miniva, du die linke. Ich übernehme die Mitte. Wer immer Magellan als Erster zu Gesicht bekommt, soll es mich wissen lassen. Ich habe noch eine alte Rechnung mit diesem Fuchs zu begleichen.«
    »Wer hat das nicht?«, murmelte Ohnforcht. »So ziemlich jedes Wiesel im ganzen Reich hat irgendwann von Magellan irgendein Unrecht erfahren.«
    Nach diesen Worten machte sich die Gruppe an die Besteigung der Gelben Berge, hinauf zum Adlernest.
    Die Luft wurde bald heiß und stickig, die Schwefeldämpfe trieben ihnen die Tränen in die Augen und trockneten ihnen die Kehlen aus. Hin und wieder hob sich die Erde um sie herum, was heftige Erschütterungen in der Landschaft zur Folge hatte. Überall klafften lange und breite Spalten, denen Gas entströmte und deren Grund mit geschmolzener Lava bedeckt war. Es war ein Ort der Hitze und des Unbehagens. Es war ein Ort, an dem das Gleichgewicht von einem Augenblick zum

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