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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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draufkommen, so wie es bei uns der Fall war.«
    »Es sei denn, sie werden tatsächlich freigelassen, nachdem sie bei den Jägern ihre Schuld beglichen haben«, fügte Alissa hinzu.
    »Ich bin froh, dass es mir eingefallen ist, wegzulaufen – und Hilfe zu holen«, meinte Kunicht.
    »Was bleibt uns also zu tun übrig, Mädchen? Wie vertreiben wir uns die Zeit, während wir auf die Heimkehr der Kühe warten, hm?«, fragte Grind.
    Alissa fragte sich, ob es wohl irgendeine Möglichkeit geben mochte, Jagdhalla wiederzufinden, aber ihr selbst fiel keine ein. In weiter Ferne sah sie eine Statue, die die Landschaft durchquerte und dabei zielstrebig ausschritt. Anscheinend trug sie eine Axt, also handelte es sich entweder um einen seines Pferdes beraubten Ritter mit einer Streitaxt oder einen Holzfäller. »Wir könnten diese Statue fragen, ob sie weiß, wo Jagdhalla ist«, schlug sie vor.
    Grind und Kunicht spähten in die Richtung, in die sie deutete. Grind schüttelte den Kopf. »Statuen beantworten keine Fragen, sie stellen nur welche.«
    Alissa blinzelte. »Ich glaube, das da ist ein Holzfäller – als Mann des Waldes kann er uns vielleicht Auskunft geben.«
    »Nö«, widersprach Grind. »Bestimmt nicht. Hallo«, fügte er hinzu und betrachtete eingehend die Statue, die jetzt hinter einer Hügelkuppe verschwand. »Ich möchte wissen, ob das der Kerl ist, der überall nach mir fragt. In unserem Dorf stand immer eine Holzfällerstatue herum, aber eines Morgens war das Ding auf und davon. Dann habe ich gehört, dass er mich aus irgendeinem Grund sucht. Ich weiß nicht, warum. Und ich glaube nicht, dass ich es wirklich herausfinden möchte – vielleicht gefällt mir der Grund nicht.«
    Alissa wollte in diesem Augenblick eigentlich nichts über Grinds Probleme hören. Was sie wollte, war eine Entscheidungshilfe. Wenn sie Jagdhalla nicht wiederfinden konnten, musste eine Eierschale gesucht werden. »Wir könnten vielleicht versuchen, die Suche allein fortzusetzen«, sagte sie zu den anderen, allerdings ohne rechte Überzeugung. »Das Dumme ist nur, dass wir Waldschratts Zaubernadel nicht dabeihaben, um den Weg zum Nest des großen Seeadlers zu finden, wo die Eier-Karte liegt.«
    »Ich habe eine Idee, wie wir Jagdhalla wiederfinden könnten«, rief Grind aus. »Wir könnten zu der grünen Kapelle zurückkehren und versuchen, von dort aus den richtigen Weg einzuschlagen. Ich meine, wenn uns ein magischer Pfad einmal von der grünen Kapelle nach Jagdhalla geführt hat, dann könnte das ein zweites Mal auch wieder geschehen.«
    »O Gott, nein!«, schrie Kunicht. »Dorthin können wir auf keinen Fall zurückkehren – sie wird unsere Lebern zum Frühstück braten.«
    »Es lohnt sich, darüber nachzudenken«, antwortete Alissa, ohne auf Kunicht einzugehen. »Wir entscheiden uns, wenn der Tag vollends angebrochen ist.«
    Als helles Tageslicht herrschte, gingen die drei zum See hinunter, nur um sich zu vergewissern, dass sie sich im Halbdunkel der Morgendämmerung nicht getäuscht hatten.
    Es war in der Tat ein erschreckender Anblick, der sie begrüßte, als sie die verbotene Stelle erreichten. Schilf und Binsen waren braun und sahen tot aus. Öliger Schaum schwamm auf der Wasseroberfläche, und der ganze See wurde erstickt von einem Teppich aus Tang und anderen Gewächsen. Falls es irgendwelche Fische darin gab, dann mussten es hartgesottene Geschöpfe sein, gewohnt an verseuchtes Wasser.
    Die Ufer des Sees waren in keinem besseren Zustand. Wo prächtiges Weideland und gesunde Wälder gewesen waren, verliefen jetzt Lehmpfade durch ein von Gestrüpp überwuchertes Ödland mit umgestürzten Bäumen. Es war ein Ort, an dem kein Jäger mit Selbstachtung auch nur für einen Augenblick verweilen würde, ganz zu schweigen von einer Ewigkeit. Wo waren die Feldlerchen, die sich an unsichtbaren Pfosten emporschwangen? Wo waren die Ochsenfrösche, die ihre Bassstimmen dem Chor der Grillen zufügten? Wo waren die Igel, die schmatzend in üppigen braunen Blättern wühlten?
    Der Ort war ohne Leben.
    Alissa schüttelte den Kopf. »Nun, wir müssen uns entscheiden. Entweder unternehmen wir einen Versuch in Richtung Adlernest oder zur Mufflonbehausung. Was ist besser? Grind?«
    »Ich würde sagen, wir gehen zurück zu der Hexe. Sie weiß, dass wir unter den Hunden mächtige Freunde haben. Ich bin sicher, sie macht dieses Mal keine Faxen.«
    »Kunicht?«
    »Hört mal«, sagte er, um eine Stimme der Vernunft bemüht. »Warum… warum suchen wir

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