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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Magellan ganze Gemeinden abschlachten lassen. Er hatte als Anführer eines Rudels brutaler Füchse, Iltisse und Baummarder, denen nicht das Geringste am Leben oder Besitz anderer lag, ganz Welkin terrorisiert. Sie hatten auf ihrem Weg durch das Land gebrandschatzt, geplündert und geschändet; sie hatten selbst das ärmste Dorf geschröpft und alles und jeden niedergemetzelt, der ihnen in die Quere gekommen war.
    Nur den vereinten Streitkräften der Hermeline und Wiesel, die sich zum ersten Mal gegen einen gemeinsamen Feind verbündet hatten, war es gelungen, der schrecklichen Flut von Magellans Gräueltaten Einhalt zu gebieten.
    Das Trio fand einen Einschnitt im Felsen, neben einem Bergpass, wo ihrer Ansicht nach ein Verweilen für die Nacht sicher wäre. Es gab dort einen Fluss, der sich Hals über Kopf den Fels hinunterstürzte. Aus diesem tranken sie, hier badeten sie und erfrischten sich.
    Am nächsten Morgen standen sie früh auf, um sich bald auf den Weg zu machen. Sie folgten dem Gebirgspfad, unter dem sie die Nacht verbracht hatten, da sie wussten, er würde sie zu den Simsen bringen, wo sie ihre Suche nach dem Adlernest beginnen konnten.
    Gegen Mittag gelangten sie zu einer breiten Schlucht, über die eine wackelige Seilbrücke gespannt war. Allen war klar, dass das Seil morsch war, und Sylber war sich nicht sicher, ob es ihr Gewicht aushalten würde, selbst wenn sie die Überquerung einzeln vornehmen würden.
    »Welche Wahl haben wir?«, fragte Miniva. »Gibt es eine Möglichkeit, den Spalt zu umgehen?«
    Sylber schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich glaube nicht. Es würde Tage dauern, vielleicht noch länger, einen anderen Weg über diesen Spalt oder darum herum zu finden.«
    »Dann müssen wir also diese Brücke nehmen, ob es uns gefällt oder nicht«, sagte sie. »Ich gehe als Erste. Ich bin die Leichteste.«
    »Nein«, widersprach Ohnforcht und trat auf die schwankende Brücke. »Dieses Mal gehe ich als Erster…«
    Die anderen beiden Wiesel hielten den Atem an, während Ohnforcht sich vorsichtig bis zur Mitte der Brücke vorarbeitete. Das eine oder andere Seilstück knarzte, wenn er an bestimmten Stellen stand, und das Ganze schaukelte gefährlich im Wind, der durch den Spalt wie durch einen Trichter wehte. Zum Glück waren dies aber keine Seile, die der Verankerung des Ganzen dienten, und Ohnforcht stürzte nicht gleich hinunter in die Dunkelheit der Schlucht. »Alles in Ordnung«, rief er mit bebender Stimme. »Ich geh jetzt ein Stück weiter.«
    Er setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen auf der Seilbrücke und hielt sich dabei an den brüchigen Netzen fest, die die Seiten bildeten. Windböen veranlassten ihn immer wieder anzuhalten, da die Brücke unter ihrer Wucht heftig schwankte. Als er drei Viertel der Strecke zurückgelegt hatte, blieb er jäh stehen und bewegte keinen Muskel mehr. Es war, als ob er gegen ein Hindernis gestoßen wäre.
    »Was ist los?«, rief Sylber. »Stimmt was nicht?« Dann erkannte der Wieselanführer das Problem. Eigentlich war es mehr als ein Problem: es war eine Katastrophe. Eine Gestalt war hinter einem Haufen Steine auf der anderen Seite aufgetaucht. In den Pfoten hielt diese Gestalt einen gespannten Bogen.
    »Magellan«, rief Sylber, und sein Herz sackte in die Tiefe.
    »O nein!«, schrie Miniva. »Ohnforcht ist da draußen völlig hilflos.«
    »Seid mir gegrüßt, ihr Wiesel«, rief der schurkische Fuchs über die Schlucht, und die falsche Liebenswürdigkeit in seiner Stimme war unüberhörbar. »Wie ich sehe, seid ihr auf das gleiche Hindernis gestoßen wie ich, nur von der entgegengesetzten Seite aus. Seht ihr, ich bin den ganzen weiten Weg außen herum bis hierher gekommen, von Süden aus, nur um meinen Weg durch diesen schlechten Witz von einer Brücke versperrt zu sehen.
    Gestern Abend habe ich noch erwogen, sie zu überqueren, in der Absicht, euch alle im Schlaf zu überraschen. Es ist leichter, Tiere im Schlaf aus dem Weg zu räumen.
    Dann erkannte ich jedoch, dass die Brücke mein Gewicht nicht aushalten würde, deshalb bin ich hier geblieben, um auf euch zu warten. Ich dachte mir: Warum sollte ich nicht verweilen, bis ihr auf der Brücke seid, bevor ich sie abschneide und in den Abgrund stürzen lasse? Natürlich geht ihr einzeln darüber. Ich halte nicht allzu viel von einem fairen Kampf, deshalb denke ich, ich lasse es fürs Erste mit dem Wiesel, das sich jetzt gerade auf der Brücke befindet, bewenden…«
    »Nein!«, schrie Sylber. »Lass mich

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