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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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anderen aus den Fugen geraten konnte. Es war ein gewalttätiger Ort der schnell wechselnden Stimmung.
    »Wenn es auf Welkin eine Hölle gibt«, sagte Ohnforcht, dessen Fell wegen der heißen Gase juckte, »dann ist sie hier.«
    Weit entfernt im Süden sah Sylber eine Lavafontäne, die aus einem tiefen Schlund in dem vulkanischen Gebirge aufsprühte. Ein See aus flüssigen Mineralien und glühend heißem Gestein hatte sich unter diesem Geysir gebildet. Ringsum war rauchende Asche, die beim Abkühlen in der schwefelschwangeren Luft knisterte. Die Atmosphäre zischte vor Hitze. Flocken von heißem Staub fielen unablässig auf sie herab und versengten ihr Fell. Wirbelwinde entstanden aus den Turbulenzen, die von den Schmelzteichen rings um sie herum verursacht wurden.
    »Ich glaube, du hast Recht, Ohnforcht«, sagte Syl-ber. »Ich bin froh, wenn wir dieses Gelände überwunden haben. Dort oben, zwischen den weißen Gipfeln, ist die Luft kühl und süß. Nur hier in dieser mittleren Region befindet sich die Erde in einem solchen Chaos.«
    Die drei Wiesel schleppten sich tapfer weiter und kämpften sich durch die Wolken aus Asche und erstickenden Dämpfen. Nach einer Weile sahen sie grauen Fels vor sich und da wussten sie, dass sie allmählich den abscheulichen vulkanischen Streifen verließen, der die Gelben Berge umschloss.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit«, meinte Sylber. »Heute Abend werden wir unser Lager irgendwo in einem hoch gelegenen, mit Binsen bedeckten Tal aufschlagen, wo die Wasserläufe nicht von Schwefel verseucht sind.«
    »Darauf freue ich mich schon«, sagte die kleine Miniva. »Die Beine drohen mir wegzusacken.«
    Sie wandte sich um und betrachtete den Pfad, auf dem sie heraufgestiegen waren; er schlängelte sich durch die aufgeworfenen Hügel. Doch durch den Hitzedunst konnte sie kaum etwas erkennen. Luftschwaden stiegen von der heißen Oberfläche des Felsgesteins auf wie kaum sichtbare, senkrecht tanzende Schlangen. »Glaubt ihr, die anderen haben es bis hinunter geschafft?«, japste sie atemlos. »Ich kann sie von hier aus nicht sehen.«
    »Wir müssen einfach darauf vertrauen, dass sie es geschafft haben«, meinte Sylber. »Ich hoffe, es erschöpft sie nicht allzu sehr, dass sie Waldschratt tragen müssen. Er gehört nicht zu denen, die jemals eine Mahlzeit auslassen, dieser Zauberer.«
    Miniva schlug die Zähne aufeinander. »Es wäre besser gewesen, wenn es mich erwischt hätte«, sagte sie spaßeshalber. »Sie hätten mich in einen ihrer Beutel stecken können, ohne es groß zu spüren.«
    »Ich würde weder dir noch irgendjemandem sonst eine Verwundung durch einen von Magellans Pfeilen wünschen«, sagte Sylber zwischen abgehackten Atemzügen. »Er stellt mit seinem Bogen eine todbringende Gefahr dar.«
    Endlich kamen sie aus dem Wirbelsturm, dem heißen Staub und der stickigen Luft heraus. Es gab wenig Vegetation, abgesehen von vereinzelten struppigen Zwergpinien oder einem Dornengestrüpp, das aus einem Felsspalt wuchs, aber die Atmosphäre war wesentlich reiner. Miniva nahm mehrere tiefe Atemzüge voll Sauerstoff. Ohnforcht setzte sich nieder, um einen klaren Kopf zu bekommen. Sylber sog die Luft durch die Nüstern ein, wobei er immer noch das Beißen des darin eingefangenen Schwefelstaubs spürte.
    »Nun, wir haben es hinter uns«, sagte er. »Seht zu, dass ihr wieder zu Kräften kommt, ihr beide, dann werden wir unseren Weg zu einer Stelle fortsetzen, wo wir unser Lager für die Nacht aufschlagen können. Haltet weiterhin aufmerksam Ausschau nach Magellan. Wenn wir ihm begegnen, überlasst ihn mir.«
    »Warum solltest du allein den Ruhm einheimsen?«, sagte Ohnforcht. »Magellan hat meinen Bruder getötet. Mir sollte das erste Anrecht auf ihn zustehen.«
    Keiner der Wiesel wollte wirklich gegen den Fuchs kämpfen, aber sie wussten, dass es keinen Ausweg gab, sobald er sich zeigte.
    Es stimmte, dass der Söldnerfuchs Ohnforchts Bruder getötet hatte, damals im Jahr des Löwenzahns. Nach dem Tod eines mächtigen Königs verfällt ein Land häufig in Chaos und Anarchie. Gesetze haben keine Gültigkeit mehr und die Moral bricht zusammen. Die Gewissenlosen plündern und morden, um selbst zu Reichtum zu kommen oder offene Rechnungen zu begleichen. Selbst der Leichnam des ehemaligen Königs war von seinen früheren Dienern seiner Wertsachen beraubt und am Waldboden der Fäulnis überlassen worden, während im Reich alles drunter und drüber gegangen war.
    In jenen grauenvollen Tagen hatte

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