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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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und zog den grauen Stein heraus.
    »Ja, schau mal hier«, sagte Sophie. Sie griff in meinen linken Ärmel und zeigte mir eine verdeckt eingenähte Tasche mit einem elastischen Verschluss. Nate kam herüber und gab ihr die Angelica, die sie in der Tasche verstaute. Ich konnte das Gewicht spüren, das schwer an meinem Arm lag. »Kannst du ein paar Schritte laufen, damit wir sehen können, wie es wirkt?«, bat Sophie.
    Ich hasste es. Ich hasste es abgrundtief. Aber ich hatte zugestimmt, ich war aus freien Stücken hier – und jetzt hatte ich eine Aufgabe zu erfüllen. Nach einem tiefen Atemzug ging ich einmal quer durch das Zimmer und wieder zurück. Die Robe bauschte sich um meine Füße.
    »Gut«, sagte Sophie, die zusah. »Der Ärmel ist weit genug, die Angelica fällt überhaupt nicht auf.«
    »Also«, sagte Nate, »laut Plan wirst du die Kathedrale um kurz vor sechs zusammen mit den anderen Abgesandten betreten.« Er saß auf der Rückenlehne des Sofas und hatte einen Fuß auf den Boden gestemmt. »Heute Abend wird eine Generalprobe stattfinden, an der du allerdings nicht teilnimmst. Wir können es nicht riskieren, dass dich irgendwer erkennt. Aber es ist eigentlich ganz einfach: Die Abgesandten werden im Gänsemarsch eintreten, ihre Gesichter der Wand zuwenden und sich hinknien.«
    Sophie nickte. »Zu dem Zeitpunkt wird auch der riesige Fernsehschirm ausgeschaltet werden«, sagte sie. »Die offizielle Begründung lautet, dass sowieso niemand etwas sehen kann, wenn die Engel daran vorbeifliegen. Aber tatsächlich soll dir das während deines Versuchs einfach nur ein wenig zusätzliche Sicherheit verschaffen, damit niemandem im Publikum dein Gesicht auffällt.«
    Ich war wie betäubt, sie schienen wirklich alles bis ins kleinste Detail durchdacht zu haben. »Und … was passiert dann?«, fragte ich.
    Sophies Stimme klang geschäftsmäßig, beinahe forsch. »Wenn du dich mit den anderen hinkniest, dann bist du direkt am Ort des Geschehens: Unmittelbar vor dir wird sich die Pforte öffnen. Die Abgesandten werden ihre Hände zum Gebet erheben. Wenn du dich hinkniest, wirst du also die Angelica aus der Tasche holen und sie zwischen deine Handflächen nehmen.« Sie demonstrierte es mir mit ihren eigenen Händen.
    »Dann musst du die Luft vor dir beobachten«, sagte Nate. »Sowie sie anfängt, sich ganz leicht zu kräuseln, ist der Startschuss gefallen. Lass deinen Engel erscheinen, nimm zur Angelica Kontakt auf und lauf nach vorne. Die Pforte wird sechs Meter weit entfernt sein. Dir bleiben nur wenige Sekunden, um sie rechtzeitig zu erreichen.«
    Mir wurde schwindelig. Das hier war kein Traum, sondern grausame Wirklichkeit. »Vielleicht … vielleicht sollte ich besser üben, mit dem Stein Verbindung aufzunehmen«, sagte ich schwach, wobei ich an der Tasche in meinem Ärmel herumnestelte.
    »Ja, das hätten wir dir auch noch vorgeschlagen«, stimmte Sophie zu. »Versuch auch, sie aus der Tasche zu holen und zwischen deinen Handflächen zu verstecken.«
    Es war schwieriger, als ich gedacht hatte. Ich musste es unzählige Male wiederholen, weil meine Finger sich wieder und wieder in dem Gummiband verhedderten, bevor ich den Bogen endlich raushatte und es schaffte, mit einer einzigen, flüssigen Bewegung meine linke Hand in den Ärmel zu stecken und so zu verdrehen, dass ich mir die Angelica schnappen konnte. Schließlich gelang mir das Manöver mehrmals hintereinander ohne Probleme.
    »Gut. Jetzt tu so, als ob du das Kräuseln in der Luft gesehen hättest«, forderte Nate mich auf. Er saß auf dem Sofa und hatte

die Ellenbogen auf die Knie gestützt, während er mir zusah. »Bist du bereit, Verbindung mit dem Stein aufzunehmen?«
    Ich nickte. Dann schloss ich die Augen und fand meinen Engel. Dieses Mal war sie umgehend da und wartete auf mich. Innerhalb von Sekunden wurde ich eins mit ihr und stieg in die Höhe. Mit ausgebreiteten Flügeln schwebte ich über meinem Körper. Im selben Moment wurde ich mir des Steins in meinen menschlichen Händen bewusst: Er war von einer silbernen Aura umhüllt, die vor Lebendigkeit vibrierte. Ich streckte meine Engelshände nach ihm aus und übermittelte ihm einen wortlosen Gruß, indem ich seine Energie mit meiner streichelte.
    Als unsere beiden Energien sich berührten, fing die Angelica an zu pulsieren. Ich konnte spüren, wie sie zwischen meinen Händen klopfte, wie ein lebendiges Herz.
    »Und das wäre jetzt genau der Moment, in dem du losläufst«, sagte Nate kopfnickend. »Gut

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