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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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Junge nie wieder der Alte sein, aber wenn er sich erst einmal ein wenig erholt hätte, würde vielleicht Lailah ihre Freude an ihm haben. Raziels Freundin liebte jugendliche Energie und sammelte sie fast so, wie manche Menschen erlesene Weine in ihrem Weinkeller anhäufen.
    »Ja, ich bleibe!«, keuchte der Junge. »Oh ja, ich bleibe!«
    Raziel breitete seine Flügel aus und stieg wieder in die Höhe, wodurch er die mentale Verbindung unterbrach, die ihn sichtbar werden ließ. Unter sich hörte er jemanden sagen: »Tom? Was ist los?« Und die tränenerstickte Antwort:
    »Ich habe einen Engel gesehen!«
    Nach einer weiteren Runde erspähte Raziel eine junge Frau mit kastanienbraunen Haaren, die in einer Kirchenbank kniete und im Gebet den Kopf auf ihre gefalteten Hände gesenkt hatte. Obwohl sie schon leicht beschädigt war, unternahm ihr Energiefeld den schwachen Versuch, sich zu regenerieren: In seinem Grau zeigte sich ein leichter Anflug von Rosa. Während Raziel sie beobachtete, sah sie mit einem euphorischen Lächeln im Gesicht zu den bunten Glasfenstern hinauf. Na, wenn das nicht mal ein hübscher Anblick ist, dachte Raziel, während er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ. Ob sie hier wohnte? Er würde sie bald einmal in seine Gemächer rufen lassen und sich ganz anderen Freuden hingeben. Obwohl nicht alle Engel in dieser Welt die fleischlichen Wonnen auskosteten, die ihr menschlicher Körper ihnen verschaffen konnte, war Raziel seit Jahrhunderten ein echter Weiberheld.
    Während Toms Freunde ihn unten in der Kathedrale umarmten und »Lob sei den Engeln!« riefen, segelte Raziel zurück in sein Quartier, wobei er elegant durch die weißen Steinwände in ein Büro glitt, das mit weichem glänzendem Holz getäfelt und mit grauem Teppich ausgelegt war. Regale voller alter Bücher nahmen eine ganze Wand ein. Als er landete, sammelte er sich und zog seine Energie zurück nach unten auf die menschliche Ebene. Mit einem Schimmern nahm er wieder seine körperliche Gestalt an, inklusive der teuren Hose und des frisch gestärkten weißen Hemdes, die er zuvor getragen hatte. Obwohl es Übung erforderte, waren Kleider letztendlich auch nur Moleküle. Es kam lediglich darauf an, sich auch auf sie zu konzentrieren, wenn man mit der Verwandlung begann.
    Raziel setzte sich an seinen Schreibtisch und sah auf, als es klopfte. »Herein«, sagte er.
    Lautlos öffnete sich die holzvertäfelte Tür und ein junger Mann mit einem Schopf dunkler Locken trat ein. Bei jedem Schritt versanken seine Füße in dem dicken Teppich. Er neigte den Kopf. »Lailah würde Sie gern sprechen, Sir.«
    »Oh, ausgezeichnet.« Raziel schob den langweiligen Papierkram der Church of Angels zur Seite und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. »Schick sie herein, Jonah.«
    Jonah zog sich respektvoll zurück und einen Augenblick später kam Lailah hereingeschlendert. Als Mensch hatte sie lange, glänzend rotbraune Haare und große blaue Augen. Wie üblich brachte ihr eng anliegender und tief ausgeschnittener schwarzer Hosenanzug ihre sonstigen Vorzüge zur Geltung.
    Raziel zuckte zusammen, als er sah, dass sie einen dünnen braunen Zigarillo rauchte. Manche Engel fanden zwar, dass Raziel mit seiner übertriebenen Anpassung an die Menschen bereits sämtliche Grenzen des guten Geschmacks überschritten hatte, aber ganz ehrlich – das ging sogar ihm zu weit.
    »Wenn du so freundlich wärst«, sagte er schroff und schob Lailah einen makellosen Kristallaschenbecher hin.
    Mit einem graziösen Schulterzucken drückte seine Freundin den Zigarillo aus und nahm Platz. »Hast du es schon gehört?«, fragte sie, während sie ihre schlanken Beine übereinanderschlug.
    »Was, dass der Termin für die zweite Einwanderungswelle endlich festgesetzt wurde?« Raziel lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück, die langen Beine ausgestreckt. »Gute Neuigkeiten, was? Alles in allem hat das kleine Experiment des Konzils doch prima funktioniert. Das hätten wir ihnen natürlich auch gleich sagen können.«
    Lailah lachte laut auf und es klang wie Silberglocken. »Ja, ich glaube, die meisten der ersten Einwanderer waren überrascht, dass sie hier nicht am Hungertuch nagen müssen. Sie haben sich viel müheloser daran gewöhnt, sich von Menschen zu nähren, als sie es für möglich gehalten hätten.«
    Raziel lächelte. Er griff nach einer Nagelfeile, die auf seinem Schreibtisch lag, und begann, seine Fingernägel zu bearbeiten. »Na ja, man kann aber auch wirklich

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