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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Michael und einem weiteren Geschwader Charlies mit allem unterhalb Wallschiffen fertig werden dürften, was sie uns entgegensetzen.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte Khumalo noch nüchterner. »Aber ich fürchte, darum geht es ja gerade, nicht wahr? Vor allem, was kleiner ist als ein Wallschiff, habe ich sowieso keine Angst.«
     
    »Was glauben Sie, was ist bei New Tuscany passiert?«, fragte Lieutenant Aphrodite Jackson, Offizier für Elektronische Kampfführung von HMS Reprise, leise.
    Lieutenant Heather McGill, Taktischer Offizier des Zerstörers, sah von ihrem Buchleser auf. Sie und Jackson hatten Freiwache und saßen in der Offiziersmesse der Reprise. Im Moment beschäftigten sich die Hände des ELO damit, aus den Zutaten auf dem Büffet ein Sandwich zum Mittagessen zu basteln, und Heather lächelte matt. Offiziere für Elektronische Kampfführung wurden im Augenblick sehr schnell befördert, eine Tendenz, die sich wahrscheinlich noch ausweiten würde, wenn im Manticore-System nach und nach die Neubauten in Dienst gestellt wurden, und Jackson war noch Junior-Grade gewesen, als sie an Bord der Reprise kam . Ihren gegenwärtigen Rang trug sie noch immer als »diensttuend«, auch wenn jeder sicher war, dass er ihr zu gegebener Zeit bestätigt würde. Während McGill kurz vor ihrem fünfunddreißigsten Geburtstag stand (nach Standardzeitrechnung), war Jackson gute neun T-Jahre jünger.
    Manchmal allerdings fühlte sich Heather weit mehr als neun Jahre älter als Jackson. Die Jüngere schien oft an dem pausenlosen Heißhunger zu leiden, der normalerweise Midshipmen befiel, und sie legte eine Gefallsucht an den Tag wie das neue Hündchen im Hause. Vielleicht war das mit ein Grund, weshalb Heather den ELO nicht nur während der Wachen, sondern auch außerhalb unter ihre Fittiche genommen hatte.
    »Ich weiß es nicht, Aphrodite«, antwortete sie nach kurzem Überlegen. »Ich weiß nur, was wahrscheinlich geschehen ist, wenn Byng, dieser Idiot, nicht genau das getan hat, was man ihm sagte.«
    Jackson sah von ihrem Teller hoch, und der Blick ihrer blauen Augen verdüsterte sich. Im Gegensatz zu Heather war sie nie in einem echten Gefecht gewesen, und ihr hatte schwer zugesetzt, was Commodore Chatterjees Zerstörern zugestoßen war.
    Das konnte Heather ihr nicht verübeln. In vielerlei Hinsicht hatte sie wohl Glück, dass sie während ihres Erstkontakts mit der brutalen Gewalt eines Raumgefechts zu beschäftigt gewesen waren, um groß darüber nachzudenken. Nicht dass es ihr damals vorgekommen wäre, als hätte sie besonderes »Glück«. Nun, wenigstens war sie während Esther McQueens Unternehmen Ikarus zu sehr … abgelenkt gewesen, um sich über den Schrecken um sich herum Gedanken zu machen. Damals war sie auf Kadettenfahrt gewesen und hatte nur wenig Zeit gehabt, an etwas anderes zu denken als daran, wie sie ihre Pflicht erfüllte – und hoffentlich überlebte –, als die Kette aus havenitischen Superdreadnoughts plötzlich mit feuernden Raketenbatterien durch die Hypermauer gebrochen war. Das ganze Universum hatte scheinbar den Verstand verloren, als Röntgenlaser sich hasserfüllt in ihr Schiff fraßen, und keine fünfzehn Meter von ihrer Gefechtsstation entfernt waren drei ihrer Mitkadetten in Fetzen gerissen worden.
    Doch Aphrodite Jackson hatte noch nie ein Gefecht erlebt. Commander Denton hatte Heather unter vier Augen informiert, dass Lieutenant Thor Jackson Astrogator unter Commander DesMoines gewesen sei, an Bord von HMS Roland, Commodore Chatterjees Flaggschiff bei New Tuscany. Sie hatte noch nicht gesehen, was Heather gesehen hatte, und nicht das Gleiche gerochen, was Heather hatte riechen müssen, aber ganz offensichtlich besaß sie eine rege Fantasie, und wie jedes Besatzungsmitglied der Reprise hatte sie die detaillierten taktischen und visuellen Aufzeichnungen des wilden Angriffs gesehen, die die Plattformen der Tristram mit solch gnadenloser Genauigkeit aufgezeichnet hatten. Selbst aus zweiter Hand betrachtet zeigte die blitzartige Geschwindigkeit, mit der die drei Zerstörer – und ihr großer Bruder – ausgelöscht worden waren, ihre ganz eigene Brutalität, und Heather konnte selbst jetzt noch die Gespenster dieses Angriffs in Jacksons Augen sehen.
    »Manchmal … fällt es mir noch immer schwer zu glauben, dass sie alle tot sind«, sagte Jackson noch leiser, und Heather lächelte traurig.
    »Das verstehe ich. Und glauben Sie nicht, dass Sie darüber ›hinwegkommen‹. Idioten sagen Ihnen

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