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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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diese Fluktuation nicht dämpfen, aber eine allmähliche, »sanfte« Transition auf einem flachen Gradienten erzeugte immerhin einen viel schwächeren Effekt.
    Keine Transition, so sanft und langsam sie auch ablief, konnte jedoch einen Hyperabdruck so sehr dämpfen, dass er nicht von Antennenanlagen der Qualität aufgefasst wurde, wie das Doppelsternsystem Manticore sie aufwies. Dennoch waren solche Anlagen dafür bekannt, gerade wegen ihrer Empfindlichkeit hin und wieder »falsch positive« Ergebnisse zu liefern, Transitionsgeister, die eigentlich von Filtern aussortiert werden sollten, ohne dass ein menschliches Auge sie zu sehen bekam. Die verbreitetsten dieser Geister erschienen als Hyperabdruck mit Echo, und genau so etwas sollte mit Topolevs Manöver vorgetäuscht werden.
    Unter normalen Umständen hätte es nur wenig Sinn ergeben, die Sensoranlagen zu täuschen, was einen einfachen Hyperabdruck anging, da die gleichen Antennen fast mit Sicherheit den Impellerkeil jedes Schiffes erfasst hätten, das sich dem System näherte. Selbst die besten Ortungsschutzgeräte waren bestenfalls unzuverlässig, wenn man damit eine Sensoranlage täuschen wollte, deren Antennengruppen eine Kantenlänge von acht- oder neuntausend Kilometern erreichen konnten, und Manticores Langstreckensensoren waren sogar noch größer – und noch empfindlicher. Weiter systemeinwärts, wo der Gradient der Sonnengravitation Hintergrundstörungen erzeugte und es Dutzende weiterer Gravitationsquellen gab, wendete sich die Empfindlichkeit der Antennengroßanlagen gegen sie, und dort erwies sich Ortungsschutzgerät als sehr wirksam. Bis zu einer Entfernung von etwa einer Lichtstunde von der Sonne eines Planetensystems oder einem Wurmlochknoten waren die großen Gravitationssensoranlagen so gut wie nutzlos. Hier übernahmen aus gutem Grund die Bordsensoren von Kampfschiffen und Ortungsplattformen. Doch so weit draußen, wie Topolevs Verband sich befand, herrschten ganz andere Verhältnisse. Wirklich gute Stealth-Systeme erster Güteklasse täuschten die Antennengroßanlagen auf diese Distanz vielleicht, aber niemand hätte darauf sein Geld gesetzt.
    Zum Glück verlangte das auch niemand von Frederick Topolev.
    Das Manöver schien diesmal viel länger zu dauern als bei den Übungen, auch wenn die Zeitanzeigen darauf bestanden, dass dem nicht so war. Persönlich vermutete Topolev, die verdammten Uhren seien kaputt.
    »Transition abgeschlossen, Sir«, meldete Lieutenant Commander Vivienne Henning, seine Stabsastrogatorin. »Erste Messungen weisen darauf hin, dass wir dort sind, wo wir sein wollen: einen Lichtmonat außerhalb des Systems und fast genau auf dem richtigen Kurs.«
    »Gute Arbeit«, gratulierte Topolev ihr, und sie lächelte erfreut über die Aufrichtigkeit in seiner Stimme. Topolev erwiderte ihr Lächeln, dann räusperte er sich. »Und jetzt, wo wir da sind, machen wir uns auf den Weg.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die zwanzig Schiffe der Shark- Klasse , jedes von der Größe her ein Mittelding zwischen einem altmodischen Schlachtschiff und einem Dreadnought, desaktivierten die Traktorstrahlen, die sie aneinandergehalten hatten. Schubdüsen strahlten auf und schoben sie auseinander; die Schiffe nahmen allerdings nicht den Abstand zueinander ein, der für Sternenschiffe ihrer Größe normal gewesen wäre. Andererseits mussten sie sich auch gar nicht so weit voneinander trennen.
    Es dauerte nicht lange, und sie waren mit konstanten fünfundsiebzig Gravos unterwegs. Bei diesem absurd niedrigen Beschleunigungs wert brauchten sie ganze neunzig Stunden – fast vier T-Tage –, um die achtzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen, die verfügbare Partikelabschirmung als maximal sichere Normalraumgeschwindigkeit erlaubte. Damit benötigten sie nach den Uhren des restlichen Universums weitere drei T-Wochen, um ihr Ziel zu erreichen, während subjektiv nur siebzehn Tage vergingen. Ein anderes Schiff vergleichbarer Größe hätte die gleiche Geschwindigkeit nach nur dreizehn Stunden erreicht, doch das kümmerte Admiral Topolev nicht. Der Gesamtunterschied an Reisezeit lag dennoch unterhalb von sechs Tagen – subjektiv unter drei –, und im Gegensatz zu den Schiffen unter seinem Kommando würde dieses hypothetische andere Raumfahrzeug eine Impellersignatur abstrahlen … was bei seinen Schiffen nicht der Fall war.
     
    »Was können Sie mir sagen, Clint?«
    Lieutenant Clinton McCormick sah von seinem Display auf, als seine Vorgesetzte, Lieutenant

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