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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine ministerielle Genehmigung einzuholen, ich habe nicht die Absicht, darauf zu warten.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Verrochio mit angespannter Stimme.
    »Das soll heißen, in achtundvierzig Stunden bin ich unterwegs, Mr. Commissioner«, erwiderte Crandall tonlos, »und die Mantys werden sich nicht freuen, wenn sie mich sehen.«

27
    »Nun, Theresa?«, fragte Admiral Frederick Topolev und blickte seine Stabschefin an.
    »Captain Walsh meldet, wir sind klar, Sir«, antwortete Commander Theresa Coleman. »Und Felicidads Anzeigen haben alle Grünlicht.«
    Coleman nickte in Richtung von Commander Felicidad Kolstad, dem Operationsoffizier. Eigenartig, überlegte Topolev beiläufig und nicht zum ersten Mal, dass drei der vier wichtigsten Offiziere in meinem, Stab nicht nur weiblich, sondern zudem höchst anziehend sind, jede auf ihre eigene ganz persönliche Art. Andererseits bedeutete diese Attraktivität vielleicht doch keine derart große Überraschung, denn alle seine Offiziere entstammten Alpha-, Beta- oder Gamma-Linien.
    Im Augenblick konzentrierte sich Kolstad ganz auf die Anzeigen, die die genaue Position jeder einzelnen Einheit von Topolevs Kampfverband darstellten, und zwar zentimetergenau. Seine zwanzig Schiffe waren per Traktorstrahl zu zwei großen ungelenken Formationen zusammengeschlossen, die neunhundert Kilometer voneinander trennten, während sie mit annähernder Nullgeschwindigkeit relativ zueinander und zum Normalraumuniversum, das sie drei Monate zuvor verlassen hatten, durch den Hyperraum trieben.
    »Na gut, meine Lieben«, sagte Topolev so ruhig er konnte, »dann mal los.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Coleman und gab den Befehl an Captain Joshua Walsh weiter, den Kommandanten von MANS Mako.
    In den nächsten zwei bis drei Minuten schien überhaupt nichts zu geschehen. Der äußere Anschein trog jedoch, und Topolev wartete geduldig, den Blick auf den Displays seines Kommandosessels, während Kampfverband 1 der Mesan Alignment Navy langsam und allmählich zurück in den Normalraum transistierte.
    Dieses Manöver war gegen die Sensoranlagen des Mesa-Systems getestet worden, mit frühen Schiffen der Ghost- Klasse , ehe man die ersten Prototypen der Shark -Klasse überhaupt auf Kiel gelegt hatte. Kampfverband 1 hatte es mehr als hundert Mal geübt, ehe der Einsatz grünes Licht erhielt. Dennoch hegte Topolev einige Bedenken in Bezug auf die gesamte Unternehmung. Er zweifelte nicht an dem Können seiner Leute oder der technischen Leistung seiner Schiffe, sondern an dem zeitlichen Ablauf.
    Und außerdem hätte der Einsatz, wie er geplant ist, niemals mit Sharks ausgeführt werden sollen, Freddy, erinnerte er sich. Vergiss diese Kleinigkeit bloß nie! Eingesetzt werden sollte die Leonard-Detweiler -Klasse, nachdem anhand der Sharks das Grundkonzept als gangbar bewiesen worden war. Die Sharks sollten nie die eigentliche Mission ausführen; sie sollten als Ausbildungsschiffe für die Besatzungen der Einheiten dienen, mit denen der Einsatz tatsächlich durchgeführt würde.
    Er merkte, wie er stirnrunzelnd auf seine Konsole starrte, während der vertraute, grüblerische Gedankengang durch seinen Hinterkopf zog. Rasch vertrieb er die Miene von seinem Gesicht – es war kaum der selbstsichere, gelassene Ausdruck, den seine Offiziere gerade in diesem Moment von ihm erwarten durften –, und er wünschte, er könnte seine Sorgen genauso endgültig beiseiteschieben.
    Niemand schien seine kurze Anwandlung bemerkt zu haben, und seine Beklommenheit glättete sich zu Konzentration, als die Anzeigen flackerten und umschalteten. Beide Gruppen seiner Schiffe glitten allmählich und vorsichtig auf die Hypermauer zu und vollführten die denkbar langsamste Transition zurück in den Normalraum.
    Physikalisch war es unmöglich, dass ein Schiff die Hypermauer durchbrach, ohne einen Hyperabdruck abzustrahlen, aber die Stärke dieses Abdruckes war – zumindest zum größten Teil – eine Funktion der Grundgeschwindigkeit des fraglichen Schiffes. Der Geschwindigkeitsverlust bei der Alpha-Transition betrug grob zweiundneunzig Prozent, und diese kinetische Energie musste irgendwohin fließen. Darüber hinaus kam es zu einer unvermeidlichen Gravitationsfluktuation, einem Echo, das sich an der Grenzschicht zwischen den Alpha-Bändern des Hyperraums und dem Normalraum ausbreitete und dessen Intensität weitgehend unabhängig von der Geschwindigkeit des transistierenden Schiffes war. Eine Senkung der Geschwindigkeit konnte

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