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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lage.«
    In Khumalos Büro herrschte Stille, nachdem er zu Ende gesprochen hatte, und Helen blickte verstohlen zur Seite auf Terekhov. Er hatte die Augen halb geschlossen und die Lippen nachdenklich geschürzt, und sie bemerkte, wie Khumalo und Van Dort ihn anblickten; beide warteten offensichtlich darauf, dass er seinen Eindruck von Chandlers Vortrag kundtat. Van Dorts Reaktion überraschte Helen kein bisschen, nachdem sie gesehen hatte, wie er und Terekhov zusammenarbeiteten, um die von Monica ausgehende Gefahr zu neutralisieren. Khumalos Verhalten erstaunte sie noch immer ein wenig, aber in positivem Sinne.
    »Mir gefällt diese Geschichte mit New Tuscany nicht, Sir«, begann Terekhov schließlich. Er öffnete die Augen und richtete den Blick auf Khumalo. »Als Kommandant der Hexapuma hatte ich keine Gelegenheit, New Tuscany aufzusuchen, aber alles, was ich je über die Tuscanier gehört, gesehen oder gelesen habe, macht mich nur noch unglücklicher, was ihre neuesten Kapriolen angeht.«
    »Sie sind also auch der Ansicht, dass sie etwas vorhaben, das uns nicht besonders gefallen wird, Aivars?«, fragte Van Dort mit einem spöttischen Lächeln, und Terekhov schnaubte.
    »Ich sehe schon, wie Ihr messerscharfer Verstand Sie an die Spitze der hiesigen Finanzwelt katapultiert hat, Bernardus«, versetzte er. »Ihnen entgeht so leicht nichts, was?«
    »Man tut sein Bestes, um sich auf dem Laufenden zu halten«, erwiderte Van Dort bescheiden, und mehr als ein Anwesender lachte leise. Doch die Gesichter wurden wieder ernst, als sich Van Dort leicht vorbeugte. »Was sollen wir Ihrer Ansicht nach deswegen unternehmen?«
    Helens Blick zuckte auf Khumalo, und sie fragte sich, wie er wohl darauf reagieren würde, dass ein Zivilist einen seiner Untergebenen direkt um seine Meinung bat. Khumalo jedoch neigte nur den Kopf leicht zur Seite; offenbar wollte er sich Terekhovs Antwort genauso aufmerksam anhören wie Van Dort.
    »Jetzt lassen Sie es aber mal gut sein, Bernardus!«, empörte sich Terekhov. »Ich habe gerade zum ersten Mal davon gehört! Wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte schon eine Meinung dazu parat haben?«
    »Ich frage Sie ja nicht nach Ihrer Meinung. Ich möchte Ihren ersten Eindruck hören.«
    »Nun, mein erster Eindruck lautet, dass wir mehr als nur eine oder zwo LAC-Staffeln in dem System postieren müssen. Mehr Plattformen wären natürlich auch gut, aber wenn New Tuscany wirklich einen konzentrierten Plan durchführt, dann genügt das allein wohl nicht. Am meisten drängt es mich im Augenblick, jemand mit einem höheren Rang als Commander Denton ins Pequod-System zu bringen. Und dieser Ranghöhere, wer immer es auch sein mag, sollte die Vollmacht besitzen, jeden Tuscanier in den Hintern zu treten, falls das nötig sein sollte, um ihn von seinen Plänen abzubringen.«
    Sowohl Khumalo als auch Shoupe machten den Eindruck, als stimmten sie Terekhov zu, fand Helen. Allerdings bedeutete das noch lange nicht, dass sie sich darüber freuten.
    »Wir sehen das Ganze mehr oder minder genauso«, sagte Khumalo, als wollte er Helens Eindruck eigens bestätigen. »Das Problem ist nur, dass wir uns ständig fragen, welche Reaktion sie eigentlich hervorrufen wollen. Sehen Sie, keiner von uns hat eine Ahnung, was die Tuscanier letztendlich bezwecken könnten, aber ist nicht genau das unser Problem? Da wir nicht wissen, was zum Teufel sie beabsichtigen, wissen wir auch nicht, wie das, was wir tun, sich in ihre Planung fügt. Offen gesagt«, gab der Vizeadmiral zu, »ist dieses Unwissen ein Grund, weshalb ich mich nicht stärker bemüht habe, eine LAC-Träger-Fuhre nach Pequod umzuleiten.«
    »Nein, wir können nicht wissen, wie sich etwas, das wir tun, auf ihre Pläne auswirkt«, stimmte Terekhov nachdenklich zu. Dann hob er leicht die Schultern. »Andererseits finde ich, dass wir uns von unserem gegenwärtigen Unwissen auf keinen Fall lähmen lassen dürfen. Ich schlage keineswegs vor, dass wir jemanden hinschicken, der den Elefanten im Porzellanladen spielt, denn was uns hier gegenübersteht, ist ein sorgsam aufeinander abgestimmtes Ensemble fabrizierter Provokationen, und das Letzte, was wir wollen, ist, New Tuscany die Mutter aller Provokationen in den Schoß fallen zu lassen. Gleichzeitig bezweifle ich, dass irgendjemand im Quadranten ahnen konnte, wie viel Feuerkraft die Admiralität willens ist, hierher zu verlegen. Ich bin sicher, dass die Berechnungen New Tuscanys auf dem armseligen Verband basieren, den man Ihnen

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