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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Häuser getrieben.
Daher gelang es ihnen, den Palast ungesehen zu betreten.
    Bahnak erwartete sie in Begleitung von Barodahn und Thankhar,
dem Zweitältesten von Bahzells Brüdern. Der Prinz von Hurgrum
umarmte seinen jüngsten Sohn fest.
    »Ich habe nicht gewusst, wem du dich stellen musstest, als ich dir
Lebewohl sagte, Junge«, erklärte Bahnak ruhig, »und ich bin froh,
dich heil und gesund wieder zu Hause zu wissen.« Er gab Bahzell
frei, trat zurück und betrachtete seinen Sohn aufmerksam. »Gharnal
hat mir die schmackhaften Einzelheiten verraten, die du in deinem
Brief zu erwähnen vergessen hattest. In deinem Bericht kommt zum
Beispiel der Kampf gegen einen Dämon gar nicht vor.«
»Es war schließlich Vaijon, der ihm den Garaus gemacht hat«, ant
wortete Bahzell unbeeindruckt.
    »Aye, darauf hat mich Gharnal ebenfalls hingewiesen. Trotzdem
wäre ich froh, wenn du in Zukunft solche Abenteuer meiden wür
dest. Ich will mich natürlich nicht beschweren«, Bahnak hob missbil
ligend die Hand, »und mir ist auch klar, dass du am besten weißt,
was du zu tun hast. Aber deine Mutter ist ziemlich aufgebracht bei
der Vorstellung, dass dir ein Dämon irgendwelche edlen Teile abbei
ßen könnte, nachdem sie sich so viel Mühe gemacht hat, dich auszu
tragen und großzuziehen. Mütter sind so, weißt du, und mir wäre es
ganz lieb, wenn sie ihren Zorn über deine Unvernunft nicht immer
an mir auslassen würde.«
    »Ich werde daran denken«, versicherte ihm Bahzell lächelnd. Doch
seine Belustigung erlosch, als er sich zu der Tür umdrehte, durch die
sie hereingekommen waren. Seine Gefährten trugen steife, in De
cken gewickelte Leichen herein. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe mehr als ein Drittel meiner Männer verloren, Da!« er
klärte er.
»Nach dem, was Gharnal mir erzählt hat, kannst du von Glück sa
gen, dass es nur so wenige sind«, erwiderte Bahnak. Barodahn und
Thankhar nickten zustimmend. »Ich habe es ihren Familien noch
nicht gesagt«, fuhr der Prinz nach einer Weile fort. »Weil ich nicht
wusste, wie du und deine Waffenbrüder …« Er deutete mit einem
Nicken auf Bahzells Gefährten, »diese Angelegenheit handhaben
wollen. Außerdem hätte ich da noch ein paar eigene Gründe.« Er
wartete, bis sich Bahzell zu ihm umdrehte, und lächelte dann freud
los.
»Was du getan hast, musste getan werden, keine Frage. Aber wir
werden bald das Gefühl bekommen, in ein Hornissennest getreten
zu sein, wenn sich das erst einmal herumgesprochen hat. Und es
wird sich herumsprechen. Ich finde sogar, es sollte sich herumspre
chen, und zwar je eher, desto besser. Die anderen Prinzen werden
alle ihre eigenen Gründe haben, von meiner Einmischung das
Schlimmste zu halten, vor allem, wenn sie erfahren, dass der gute
Chalghaz dabei offenbar den Kopf verloren hat. Aus diesem Grund
würde ich es begrüßen, wenn du, Hurthang, und deine Freunde
Kaeritha und Brandark, wenn ihr euch mit Marglyth und mir zu
sammensetzen würdet, damit wir abstimmen können, wie wir diese
Neuigkeiten am besten unters Volk bringen.«
    Die ersten Gerüchte von der Rückkehr des Kommandos verbreiteten
sich im Morgengrauen, und mit jeder neuen Generation von Tusch
lern wurde die Beschreibung des Unternehmens großartiger. Nie
mand außer Bahnaks direkter Familie und den Kriegern, die den
Überfall ausgeführt hatten, wussten, dass Bahzells Freiwillige bis
auf den letzten Mann ihre Schwerter in Tomanâks Dienste gestellt
hatten. Außerdem hatte bloß eine Hand voll Leute einen Schimmer,
worum es bei diesem Überfall überhaupt gegangen war.
    Die am wenigstens fantastische Erklärung lautete, dass Bahnak
einen Trupp losgeschickt hätte, um einige Grenzposten der Navah
kaner niederzubrennen, ohne jedoch vorher eine formale Kriegser
klärung verlautbart zu haben. Niemand konnte sagen, warum er so
etwas hätte tun sollen, obwohl die finstereren Geschichten andeute
ten, dass er es als ersten Schritt in einer komplexen Strategie geplant
hatte, die Churnazh zu einem Gegenangriff verleiten sollte. Dahinter
steckte offenbar die Vermutung, Bahnak würde leugnen, dass seine
Männer jemals einen Fuß auf navahkanisches Territorium gesetzt
hätten. Und er wollte Churnazhs Behauptungen als Lügen deklarie
ren, mit denen der Prinz von Navahk seine »unbegründete Angriffs
lust« gegen Bahnak rechtfertigen wollte. Das war schon verdreht ge
nug, doch diese Gerüchte wurden von denen noch übertroffen, die
wissen wollten, dass Prinz Bahnak sogar einen Angriff gegen

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