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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Anwesenheit.
Außerdem musste sie zugeben, dass Marthya ganz Recht mit ihrer
Beobachtung hatte, wie groß die Gäste ihres Vaters – oder seine Hä
scher, je nach Standpunkt – waren.
    »Willkommen, Prinz Bahzell, willkommen auch Ihr, Lord
Brandark.« Tellian Bogenmeister, Baron von Balthar und Lordhüter
des WestGeläufs lächelte mit einer Herzlichkeit, die mancher Sothôii
sicherlich mehr als befremdlich gefunden hätte, als er seine Besucher
begrüßte. Tellians Tenorstimme war zwar durchaus sonor zu nennen, aber sie klang doch immer auch ein bisschen merkwürdig hell
für jemandem, der fast zwei Meter groß war. Und was für die meisten Angehörigen der anderen Adelshäuser der Sothôii galt, galt
auch für die Angehörigen des Hauses Bogenmeister. Sie waren für
Menschen recht hoch gewachsen, und Tellian bildete da keine Ausnahme.
»Wir sind dankbar für Eure Herzlichkeit«, erwiderte der Größere
    der beiden mit einer Bassstimme höflich. Sie drang aus seiner massiven Brust und konnte an einem Hradani nicht überraschen, der
ohne Stiefel und Strümpfe gut zwei Meter dreißig maß. »Dennoch
glaube ich, dass Ihr Euer Willkommen ein klein wenig zurückhaltender gestalten solltet, Milord.«
    »Warum?« Tellian lächelte sarkastisch, während er Bahzell und
seinen Freund mit einer Handbewegung aufforderte, auf den Stühlen Platz zu nehmen, die an dem langen Esstisch vor dem Kamin
standen. Die Esse war so groß, dass man darin ganze Bäume hätte
verbrennen können. Aber sie wurde mit Kohlen befeuert, wie die
meisten Kamine auf den weiten, hügeligen und zumeist baumlosen
Steppen der Ebene des Windes. »Diejenigen, die mir zubilligen, dass
ich auch nur ansatzweise weiß, was ich tue, werden sich nicht daran
stören. Und jene, die davon überzeugt sind, dass ich keinen Schimmer habe, schließen mich sicherlich nicht mehr in ihr Herz, wenn ich
Euch mürrisch begrüße, sobald Ihr meine Schwelle überschreitet.
Also kann ich wenigstens höflich sein.«
    »Ein überaus prägnanter Gedankengang, Milord«, bemerkte der
Kleinere der beiden Hradani lachend. Mit seinen knapp eins neunzig war Brandark Brandarkson kleiner als Tellian, ganz zu schweigen von Bahzell. Dafür kleidete er sich in einem Stil, der einem zivilisierten Gecken alle Ehre gemacht hätte, jedenfalls soweit ein
Hradani überhaupt wie ein Geck aussehen konnte. Dennoch wirkte
er beinahe untersetzt, so muskulös war er, und die Schultern unter
dem elegant geschneiderten Wams und der Weste waren fast so
breit wie diejenigen Bahzells. Zudem war er trotz seiner kleineren
Gestalt einer der wenigen Leute, die beinahe ebenso gefährlich zu
kämpfen verstanden wie Bahzell. Dies hatte sich gelegentlich als
ausgesprochen nützlich erwiesen, denn Brandark war ein Barde. Gewissermaßen.
    Die Sprache der Hradani war für lange, rollende Kadenzen und
bildhafte Verse und Lieder sehr gut geeignet. Durch diesen glücklichen Umstand hatten die zumeist des Lesens und Schreibens unkundigen Barden während der finstersten Perioden ihrer zwölfhundertjährigen Geschichte in Norfressa die Traditionen der Hradani
durch ihre Lieder am Leben erhalten. Selbst heute noch genossen
Barden unter den Hradani ein größeres Ansehen als bei den meisten
anderen Völkern Norfressas, mit Ausnahme vielleicht der Elfenlords
von Saramantha. Brandark besaß zweifellos die Seele eines Barden.
Außerdem war er ein brillanter Gelehrter, dabei ein vollkommener
Autodidakt, und zudem ein sehr begabter Musiker. Doch nicht einmal seine engsten Freunde hätten behauptet, dass er singen konnte.
Und um seine Dichtkunst war es beinahe ebenso schlimm bestellt
wie um seine Stimme. Brandark sehnte sich danach, die epischen
Poeme zu schmieden, die die Schönheit ausdrückten, nach der seine
Seele griff… doch was dabei herauskam waren Knittelverse. Witzige, unterhaltende, bissige Knittelverse, sicherlich, aber eben nicht
mehr. Was vielleicht erklärte, warum Brandark mit Vorliebe bissige
und manchmal bösartige Satiren schuf. Er hatte sogar jahrelang
Prinz Churnazh von Navahk verspottet, was außer ihm niemand gewagt hatte. Und nur seine Geschicklichkeit als Schwertkämpfer, die
sich unter seinem geckenhaften Äußeren verbarg, hatte ihn in dieser
Zeit am Leben erhalten können.
    Diese Zeit lag zwar hinter ihm, doch sein breites Grinsen ließ darauf schließen, dass der Satiriker in ihm die Lage, in der sich sein
Freund und der Baron der Sothôii befanden, ungeheuer unterhaltend fand.
    Bahzell dagegen fand das

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