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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Dienst
für die Krone verknüpft, Kaeritha. Die Kriegsbräute bilden in diesem Punkt keine Ausnahme. In König Garthas ursprünglicher Proklamation sind die Freistädte der Kriegsbräute dazu verpflichtet,
Truppen für die Streitkräfte der Krone zur Verfügung zu stellen. In
meinen zynischeren Momenten neige ich zu der Annahme, dass
Gartha diese Verpflichtung hauptsächlich deshalb festgeschrieben
hat, weil er die Charta letztlich wirkungslos machen wollte, während er gleichzeitig die Frauen beschwichtigte, die sie gefordert haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein König der Sothôii ernsthaft geglaubt hat, dass eine Schar von Frauen eine wirkungsvolle
Militärstreitmacht stellen könnte.«
»Wenn das stimmt, dürfte er eine ziemlich unangenehme Überraschung erlebt haben«, warf Gharnal ein. Und Brandark lachte.
»Das hat er wohl!«, stimmte er ihm zu. »In meinen weniger zynischen Augenblicken glaube ich auch eher, dass Gartha diesen Punkt
in seine Proklamation aufgenommen hat, weil ihm nichts anderes
übrig blieb. Wenn man sieht, wie feindselig noch der heutige Hochadel der Sothôii den Kriegsbräuten gegenübersteht, dürfte der Widerstand gegen die Legitimierung ihrer Existenz zu Garthas Tagen
weit mächtiger gewesen sein. Was doch bedeutet: der damalige
Kronrat hätte ohne diese besondere Bestimmung wahrscheinlich
ausreichenden Widerstand gegen die ursprüngliche Charta aufbieten und ihren Erlass damit blockieren können. Die Gegner der Charta waren vermutlich davon überzeugt, es wäre ein ebenso wirkungsvolles wie unsichtbares Mittel, Garthas Vorhaben zu Fall zu bringen,
wenn sie verlangten, dass eine Schar zierlicher, zerbrechlicher Frauen Militärdienst leisten müssten. So konnten diese Adligen ihr Ziel,
nämlich die Verhinderung dieser Proklamation, erreichen, ohne
selbst in Erscheinung treten zu müssen.
Sei es, wie es sei, jedenfalls sind nur ein Viertel aller Kriegsbräute
tatsächlich Kriegerinnen. Ihre eigenen Gesetze und Traditionen verlangen zwar von allen zumindest eine Grundausbildung in Selbstverteidigung, aber die Vielzahl ihrer Frauen geht anderen Berufen
nach. Einige sind Bäuerinnen oder wie die meisten Sothôii Pferdezüchter. Der größte Teil der Kriegsbräute jedoch arbeitet als Geschäftsinhaberinnen, Hufschmiedinnen, Töpferinnen, Ärztinnen,
Glasbläserinnen, sogar als Anwältinnen. Das sind die verbreitetsten
Berufe in den meisten ihrer Freistädte und Ortschaften. Ihre Charta
dient vor allem dem Zweck, sicherzustellen, dass sie als Frauen dieselben Rechte und denselben Schutz genießen wie ihre männlichen
Kollegen.«
»Sind denn alles ausnahmslos Frauen?«
»Die echten Kriegsbräute sicherlich«, erwiderte Brandark. »Wenn
deine Frage darauf abzielt, ob die Gesellschaft der Kriegsbräute nur
aus Frauen besteht, lautet die Antwort jedoch nein. Wenn sich eine
Frau dazu entscheidet, auf eigenen Füßen zu stehen, bedeutet das
nicht gleichzeitig, dass sie alle Männer hasst. Obwohl viele Frauen
zu den Kriegsbräuten gegangen sind, weil sie nicht besonders viel
von Männern halten. Einige von ihnen erwählen sich andere Frauen
als Partner. Dieses Vorgehen macht sie verständlicherweise bei den
Männern der Sothôii nicht gerade beliebter, schon gar nicht bei denen, die es schon für widernatürlich halten, wenn eine Frau eine eigene Entscheidung treffen will. Aber es wäre falsch anzunehmen,
dass jede Frau, die zu einer Kriegsbraut wird oder als solche bereits
geboren wird, sich nicht trotzdem in einen Mann verlieben könnte
und den Rest ihres Lebens nach ihren eigenen Regeln mit ihm zusammenlebt. Ebenso kommt es vor, dass sie sich nur kurzfristig mit
einem Mann einlassen. Und von Zeit zu Zeit gebären Kriegsbräute
auch männliche Nachkommen, genauso wie alle anderen Mütter.
Bedauerlicherweise führt eben beides zu den eher problematischen,
juristischen Zweideutigkeiten, von denen ich vorhin gesprochen habe.«
»Inwiefern?« Kaeritha beugte sich mit ihrem Weinglas in der
Hand vor, stützte sich auf die Ellbogen und sah Brandark forschend
an. Bahzell unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte denselben, falkenartigen Blick, den er bei ihr gesehen hatte, wenn ihr eine neue Kampftechnik begegnete.
»Es war schon immer umstritten, ob die Charta der Kriegsbräute
auch wie selbstverständlich für ihre männlichen Nachkommen gilt«,
erläuterte Brandark. »Oder sogar für ihre weiblichen Kinder. Jedenfalls in den Augen einiger Hartgesottener.
Wenn sich eine Frau entscheidet, eine

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