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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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ich nur aus ganzem Herzen zustimmen!«, sagte sie
nachdrücklich. »Ebenso wie Vater und Mutter. Bedauerlicherweise
ist die Lage nicht ganz so einfach, Prinz Bahzell.«
»Oh?«
»Nein. Und mindestens aus einem Dutzend Gründen.« Sie seufzte
und lehnte sich zurück. »Zum Beispiel, weil Vater keinen männlichen Erben hat. Oder auch, weil Mutter keine Kinder mehr bekommen kann. Weil der ganze Kronrat die Vorstellung hasst, dass unsere Nachfolge nicht durch einen männlichen Erben gesichert ist…
dies könnte auch einer meiner Söhne sein. Und«, sie sah Bahzell ruhig in die Augen, »weil dies eine weitere Waffe ist, die seine politischen Gegner gegen Vater schwingen können.«
»Aha.« Jetzt lehnte sich Bahzell zurück und dachte nach. Sie nickte.
»Ich… ich weiß außerdem, wer hinter diesem Antrag steckt«, fuhr
sie fort. »Und dieser Mensch ist kein Freund meines Vaters.«
»Ihr nehmt an, dass er diesen Antrag unterstützt, weil er weiß,
dass Euer Vater ihn nicht annehmen wird, und er ihn dadurch im
Kronrat stärker unter Druck setzen kann.«
»Genau das nehme ich an, Prinz Bahzell«, erwiderte Leeana tonlos.
»Ich verstehe, warum jemand so etwas plant«, erwiderte Bahzell
nach einer Weile. »Nicht, dass ich ebenso denken würde, aber ich
begreife, wie ein solcher Verstand arbeitet. Doch ich kenne Euren
Vater mittlerweile ganz gut, Mädchen.« Er schüttelte den Kopf.
»Tellian ist kein Mann, der unter Druck sofort zusammenbricht,
schon gar nicht, wenn es um die geht, die er liebt.«
Leeana blinzelte, als ihr erneut die Tränen in die Augen traten. Sie
lächelte ihn bebend an.
»Ja, das stimmt«, bestätigte sie. »Manchmal ist diese Tugend für
einen Edelmann jedoch sehr gefährlich. Weil seine Feinde sie gegen
ihn verwenden können.«
»Mir ist klar, dass die Leute, die diesen Antrag für eine gute Sache
halten, ihn bedrängen werden, ihn anzunehmen«, erläuterte Bahzell.
»Aber letzten Endes trifft er die Entscheidung, nicht sie.«
»In anderen Fällen schon«, gab sie zu, und ihre Lippen verzogen
sich zu einem bitteren Ausdruck. »Ihr überseht nur, wessen Tochter,
wessen einzige Tochter ich bin. Als Vaters oberster Lehnsherr verfügt der König über die Macht, ihn aufzufordern, die Frage der
Nachfolge zu regeln.« Bahzell richtete sich unwillkürlich auf, doch
Leeana zuckte mit den Schultern. »Es gefällt mir zwar nicht, aber ich
kann immerhin nachvollziehen, warum das Gesetz dem König dieses Vorrecht gewährt. Seine Majestät kann es wirklich nicht riskieren, dass die Titel und Ländereien eines so mächtigen Adligen zum
Zankapfel des Hochadels werden.« Sie zwang sich zu einem Lachen,
das beinahe überzeugend klang. »Natürlich ist das für die fragliche
Tochter bisweilen etwas hart. Letzten Endes jedoch sind eine oder
zwei unglückliche Ehen ein geringer Preis für den festen Fortbestand des Königreiches.«
»Das wusste ich nicht«, gab Bahzell zu. Er dachte einige Sekunden
nach und verzog dann das Gesicht. »Ich hatte keine Ahnung, dass
das Gesetz Eurem König so viel Macht verleiht. Allerdings kann ich
mir nicht vorstellen, dass Markhos davon begeistert ist, Euren Vater
in dieser Angelegenheit unter Druck zu setzen. Ich glaube, gerade
das könnte Euren Vater dazu veranlassen, etwas zu tun, worüber
König Markhos höchst unglücklich wäre.«
»Wahrscheinlich habt Ihr Recht.« Bahzell beschlich das Gefühl,
dass Leeana ihm vor allem zustimmte, damit er sich keine Sorgen
mehr um sie machte, und doch nicht, weil sie glaubte, dass er Recht
hatte. »Gleichzeitig jedoch gibt mein Vater seinen Feinden einen
weiteren Knüppel in die Hand, mit dem sie auf ihn einschlagen können, wenn er einen Antrag ablehnt, den der Kronrat für vernünftig
hält. Vor allem, wenn die Nachfolgefrage dadurch auf eine elegante
Weise gelöst werden könnte. Ihr wisst genauso gut wie ich, dass
man schon jetzt mit vielen Knüppeln auf ihn einprügelt.«
»Das weiß ich allerdings«, räumte er ein. »Obwohl er sich bis jetzt
nicht duckt.«
»Bis jetzt nicht.«
»Was Euch also wirklich umtreibt, Mädchen, ist also nicht die
Angst, dass Euer Vater Euch zwingen würde, diesen Burschen zu
heiraten, wer auch immer es sein mag. Sondern Ihr fürchtet, dass er,
wenn er Euch nicht zwingt, weitere Verbündete im Kronrat
verliert?«
»Ja.«
»Das könnte auch sehr gut passieren«, erklärte Bahzell. »Dennoch
halte ich Euren Vater für einen der gerissensten Männer, die ich je
kennen gelernt habe. Ich vermute, jeder, der sich

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