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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Köchin
überredet, ihr etwas mitzugeben, wie sie es schon früher immer gemacht hat.«
»Und was wird aus dem Bankett mit dem Bürgermeister?«, erkundigte sich Tellian missbilligend. »Du weißt, dass wir am frühen
Nachmittag dorthin aufbrechen müssen.«
»Ich habe ihr es ihr erlassen, uns dorthin zu begleiten«, erwiderte
Hanatha. »Immerhin nimmt sonst niemand in ihrem Alter daran
teil. Wir beide müssen das vielleicht über uns ergehen lassen, aber
es gibt doch keinen Grund, sie zu zwingen, es ebenfalls zu ertragen.
Außerdem kann ich ihr Bedürfnis gut nachvollziehen, ein bisschen
Zeit zu haben und nicht ständig an irgendwelchen Feierlichkeiten
und Banketten teilnehmen zu müssen.«
»Trotzdem…«
»Sie brauchte etwas Zeit, um nachzudenken, und sie kann am besten im Sattel denken. Übrigens teilt sie diese Angewohnheit mit jemand anderem, den ich ganz gut kenne.« Sie lächelte, und trotz seiner mannigfachen Sorgen musste Tellian lachen.
»Ich konnte ihr diese Bitte jedenfalls nicht abschlagen«, fuhr die
Baronin fort. »Allerdings habe ich sie gefragt, ob sie nicht ihre Leibwächter mitnehmen wolle. Ich habe ihr zwar nicht direkt gesagt,
dass sie im anderen Fall nirgendwohin reiten würde, aber deine
Tochter ist kein Dummkopf. Sie verzog nur das Gesicht und erwiderte, dass sie genau wüsste, dass sie nicht ausreiten dürfte, wenn
Tarith nicht ebenfalls reitet.«
»Tarith allein ist aber nicht gerade ihre Leibwächter«, bemerkte Tellian.
»Darauf wollte ich sie ebenfalls hinweisen«, stimmte ihm Hanatha
zu. »Andererseits hast du Tarith ja nicht deshalb zu ihrem Leibwächter bestimmt, als sie gerade zwei Jahre alt war, weil er so unfähig wäre. Solange sie auf unseren Ländereien bleiben, sollte er ausreichend auf sie aufpassen können. Außerdem«, ihre Stimme bebte
einen winzigen Augenblick, als die Liebe zu ihrer eigenen Tochter
sie fast überwältigte, »wollte ich ihr wenigstens diese Freiheit lassen,
Tellian. Es ist nicht gerade ein Sieg über die Traditionen, aber wenigstens das Wenige können wir ihr gewähren.«
Der Baron sah seine Frau an und wollte etwas erwidern. Doch
dann wurden seine eigenen Augen verdächtig feucht und er nickte
nur.
Er saß einen Augenblick lang reglos da, holte tief Luft, schüttelte
sich und lächelte Hanatha an.
»Du hast natürlich Recht, Liebes«, sagte er. »Andererseits sprechen
wir hier von Leeana. Du weißt schon, das ist die Tochter, die sich ihren Arm gebrochen hat, als sie versuchte, über die Bastionen um den
Nordturm herumzugehen. Die mit ihrem Pony über einen Zaun gesprungen ist, der höher war als sie selbst. Dieselbe Tochter, die…«
»Schon gut, schon gut.« Hanatha lachte und warf mit ihrer zusammengeknüllten Serviette nach ihm. »Worauf genau willst du
hinaus?«
»Dass ich sofort nach dem Frühstück zum Stall gehen und mich
persönlich davon überzeugen werde, dass Tariths Pferd ebenfalls
fort ist.«
»Milady Baroness! Milady Baroness!«
    Das eindringliche Flüstern weckte Hanatha Bogenmeister augenblicklich auf. Es war noch finster, und nicht einmal ein Streifen des
Morgengrauens drang durch ihr Fenster. Sie setzte sich auf, und
Marthya trat vom Rand ihres Bettes zurück.
    »Was gibt es denn?«, antwortete die Baronin schlaftrunken. Sie
sprach so leise, dass sie ihren Ehemann nicht weckte.
»Es geht um… Lady Leeana«, flüsterte die Zofe kläglich. Die Lampe in ihrer Hand zitterte. »Ihr Bett ist noch unberührt, Milady.«
»Was willst du damit sagen?« Hanatha hatte Marthya zwar nicht
missverstanden, ihr Verstand aber konnte die Bedeutung ihrer Worte nicht sofort erfassen.
»Sie ist gestern Nacht nicht nach Hause gekommen, Milady.« Marthya klang noch jämmerlicher. »Ich weiß, dass sie Eure Erlaubnis
hatte, den ganzen Tag mit Tarith auszureiten, aber ich hätte schon
Verdacht schöpfen sollen, als sie zum Abendessen nicht nach Hause
kam. Ich habe mir nichts dabei gedacht, Milady, wirklich nicht. Ich
bin einfach ins Bett gegangen, um eine Weile zu schlafen, bis sie
endlich käme und dann, irgendwie…«
Die Zofe schüttelte den Kopf und in Hanatha flammte Panik auf.
»Wie spät ist es?«
»Kaum drei Stunden bis zum Morgengrauen, Milady«, gab Marthya zu. »Ich bin gerade aufgewacht, und als ich aufstand, habe ich…«
»Ich verstehe schon, Marthya«, sagte Hanatha. Sie hätte die Zofe
gern wütend ausgescholten, aber das konnte sie nicht. Schließlich
hatte sie selbst tunlichst darauf verzichtet, in Leeanas Zimmer zu gehen und nach ihrer

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