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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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blutigen Geschichte zwischen den Sothôii
und den Clans der Pferdediebe. Bahzell kannte zwar noch nicht alle
Einzelheiten, aber das Wenige, was ihm Schwertweber gesagt hatte,
genügte, um sowohl die Erschöpfung des Boten als auch seinen Ärger zu verstehen, als er sich so unvermittelt Auge in Auge mit zwei
Hradani wiederfand.
Trotzdem gelang es dem Mann, sich zusammenzureißen, bevor er
seiner Entrüstung Worte verlieh. Die Selbstbeherrschung dieses
Mannes beeindruckte Bahzell. Er bezweifelte, dass er an seiner Stelle
ebenso kontrolliert gewesen wäre. Und er war froh, dass er Gharnal
und Hurthang losgeschickt hatte, um den Orden zu alarmieren.
»Alfar Axtschneide, ich möchte Euch Prinz Bahzell Bahnakson,
den Sohn von Bahnak von den Pferdedieb-Hradani vorstellen«, sagte Schwertweber formell. Offenbar bemerkte auch er Axtschneides
inneren Kampf, und er fuhr sachlich fort: »Und Paladin des Tomanâk.«
»Paladin des Tomanâk?«, wiederholte Axtsehneide. Trotz aller
Mühe schwang ebenso viel Unglaube wie Überraschung in seinem
Ton mit, und sein wettergegerbtes Gesicht verdunkelte sich, als ihm
klar wurde, wie er sich verraten hatte.
»Allerdings«, brummte Bahzell gemessen und leidenschaftslos.
»Ich kann Euch nicht verdenken, dass Ihr ein wenig überrascht seid,
Meister Axtschneide.« Er brachte ein ironisches Lächeln zustande.
»Ihr seid gewiss nicht überraschter, als ich es war, als Er Höchstselbst auftauchte und mir mitteilte, ich hätte das Zeug zu einem Paladin. Nun, ich bin einer, und wenn ich etwas tun kann, um Euch
oder Lordhüter Edighas gegen die Machenschaften der Dunklen zu
helfen, so werde ich es tun.«
Sein Versprechen hatte einen ehernen Unterton, und Axtschneide
nahm dies auch durchaus wahr. Aber so viele Jahrhunderte gegenseitigen Hasses wurden auch davon nicht so einfach weggespült.
»Ich hoffe, Ihr versteht mich nicht falsch… Milord Paladin.« Er
schien Schwierigkeiten zu haben, den Titel auszusprechen, so gepresst kamen die Worte aus seinem Mund. »Aber das Gut Warme
Quellen ist nicht gerade das Herz des WestGeläufs. Es dauert meistens eine Weile, bis sich Neuigkeiten bis zu uns herumsprechen –
und wir haben noch nie von Euch gehört. Also darf ich vielleicht fragen, was ein Hradani hier überhaupt tut?«
»Vor allem ein Hradani, der behauptet, er wäre ein Paladin des
Tomanâk?«, hakte Bahzell sachlich nach, und Axtschneide errötete
erneut. Aber er nickte störrisch und Bahzell lachte leise.
»Meister Axtschneide«, ergriff Schwertweber indigniert das Wort.
»Prinz Bahzell ist Baron Tellians Gast. Unter diesen Umständen halte ich es jedenfalls für höchst unangebracht…«
»Lasst gut sein, Sir Jahlahan«, unterbrach ihn Bahzell freundlich.
Der Seneschall sah ihn scharf an, doch der Pferdedieb zuckte nur
mit den Schultern. »An Meister Axtschneides Stelle wäre ich sicher
nicht so höflich gewesen«, erklärte er trocken und wandte sich dann
wieder an den anderen Mann.
»Euch zu erklären, was ich hier mache, ist ein wenig heikel«, antwortete er. »Ich bin gern bereit, es Euch auseinander zu setzen, und
auch Lord Edinghas, vorausgesetzt, ich habe dazu überhaupt die
Gelegenheit. Fürs Erste mag genügen, dass Baron Tellian und ich,
mein Vater nicht zu vergessen, zur Abwechslung einmal tun, was
wir können, um zu verhindern, dass wir uns gegenseitig die Klingen
in den Wanst rammen. Das tue ich hier ich auf Hügelwacht. Aber
was Ihr eigentlich wissen wolltet, Meister Axtschneide, ist vermutlich, warum ein Pferdedieb-Hradani einem Sothôii seine Hilfe anbieten sollte, oder auch nur einen Werst – oder von mir aus auch drei –
in die Nähe eines Windrenners kommen sollte. Oder ob Ihr mir trauen dürftet, wenn ich so etwas tue.«
»Das stimmt«, erwiderte Axtschneide nach einem Wimpernschlag.
»Euer Volk trägt seinen Namen ›Pferdediebe‹ nicht umsonst… Milord. Tomanâk Selbst weiß, wie viele unserer Pferde ihr gestohlen,
geschlachtet und… gefressen habt«, beendete er seinen Satz, ohne
vor dieser Barschheit zurückzuzucken. Bahzell lächelte etwas
freundlicher. Dieser Mann mochte zwar Hradani hassen, aber Bahzell erkannte trotzdem eine verwandte Seele in ihm.
»Das haben wir«, gab er zu. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben,
gibt es ausreichend viele in meinem Volk, die liebend gern damit
weitermachen würden, selbst jetzt noch. Mein Vater gehört nicht
dazu, ebenso wenig wie ich. Wir haben uns im Laufe der Jahre genug Leid zugefügt, Meister Axtschneide. Es wurde Zeit,

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