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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mein Volk nie verraten, keinen Vertrag unterzeichnet, nicht beschlossen, meine Verwandten in das unfruchtbare Land westlich des Mississippi zu führen. Aber es stimmt, wir müssen aufpassen, denn uns beiden könnten Feinde in den eigenen Reihen auflauem. Übrigens, was hält deine neue Frau von deiner Entscheidung, ein militärisches Kommando abzulehnen?«
    Jarrett warf seinem Bruder einen raschen Blick zu. Wie schnell sich solche Neuigkeiten herumsprachen ... Andererseits wußte er, daß er auf seiner Reise von Tampa nach Cimarron beobachtet worden war, vermutlich in James' Auftrag. Gewiß, er wollte Jarrett vor den Indianern schützen — und gleichzeitig im Dienst der Indianer alle Weißen im Auge behalten, auch sein eigenes Fleisch und Blut.
    Nun grinste er triumphierend, sichtlich erfreut, weil er seinen Halbbruder überrascht hatte.
    »Meiner neuen Frau kommt es nicht zu, meine Entschlüsse in Frage zu stellen«, erwiderte Jarrett und runzelte die Stirn.
    »Das ist aber nicht gerade ritterlich. Übrigens, weiß sie, daß sie jetzt mit der Hälfte aller Wilden in dieser Gegend verwandt ist?« Trotz Jarretts finsterer Miene schien James sich köstlich zu amüsieren. »Nie hätte ich gedacht, daß du eines Tages mit einer zweiten Ehefrau heimkommen würdest.«
    »Ich auch nicht.«
    »Hast du sie nur zufällig geheiratet?«
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    Plötzlich wurde James ernst. »Es ist nur — nach Lisa ...«
    »Seit ihrem Tod sind fast drei Jahre vergangen«, erwiderte Jarrett tonlos.
    »Aber du sagtest, du würdest nie wieder heiraten. Und jetzt bringst du eine neue Ehefrau mitten in dieses Pulverfaß. Sicher weiß sie nichts von mir und meiner Familie.«
    Langsam stand Jarrett auf, trat ans Ufer und blickte über den Bach hinweg. Klar und hell schien die Wintersonne vom Himmel herab. Eine kühle, sanfte Brise bewegte das Moos, das an den Bäumen hing. Anmutig flog ein Kranich über die Wipfel hinweg.
    Welch eine schöne, friedliche Szenerie ... Dies war die Heimat, die er liebte, die vor seinem geistigen Auge erschienen war, als Tara seine Wildnis verspottet hatte.
    »Jarrett?« drängte James.
    »Nein, sie weiß nichts von dir — oder meiner Familie«, entgegnete Jarrett, ohne sich umzudrehen. »Ich fand es überflüssig, ihr das alles anzuvertrauen. Eigentlich habe ich sie nur geheiratet, um sie vor ihren Verfolgern zu retten.« In knappen Worten schilderte er, was in New Orleans geschehen war.
    »Wie ich höre, ist sie außergewöhnlich schön. Stimmt das?«    
    »Ja, sie ist sehr schön. Fast vollkommen.«
    »Nun, das darfst du ihr nicht übelnehmen.«
    »Was?« fragte Jarrett in scharfem Ton.
    »Irgendwie gewinne ich den Eindruck, du würdest ihr grollen, weil sie schön ist — so schön, daß du sie zur Frau genommen hast, obwohl du nie wieder heiraten wolltest.« »Obwohl sich alles in mir dagegen sträubte — ich brauchte eine Ehefrau.« Jarrett holte tief Atem, dann setzte er sich wieder neben seinen Bruder auf den Baumstamm. James war der einzige, mit dem er offen über diese Dinge sprechen konnte. »Als sie die Taverne betrat, erregte sie sofort meine Aufmerksamkeit. Ich begehrte sie, und mit jedem Tag faszinierte sie mich mehr.«
    »Weißt du noch immer nichts über sie?«
    »Gar nichts.«
    »Und du verheimlichst ihr deinerseits gewisse Dinge.«
    »Ja.«
    »Ich kann es kaum erwarten, meine geheimnisvolle Schwägerin kennenzulernen. Allerdings, unter den derzeitigen Umständen — wenn ich euch beide zum Dinner einladen würde, könnte sie glauben, ich wollte sie in den Kochtopf werfen.«
    »Wie ich zugeben muß, ist sie nicht allzu glücklich über ihre derzeitige Situation. Sie fürchtet sich, wenn sie es auch nicht zugibt. Und sie tut so, als hätte ich sie nur vor einer Gefahr bewahrt, um sie in eine andere Hölle zu werfen. Obwohl ich ihr immer wieder versichere, ich würde sie beschützen.«
    »Aber du hast ihr sicher nicht verraten, daß die Indianer dein Haus verschonen werden. Weil du einer der Weißen bist, die stets sein Wort halten.«
    »Weil Laufender Bär mein Bruder ist«, betonte Jarrett.
    »Vielleicht solltest du's deiner Frau erzählen.«
    »Nachdem ich sie vor einem schlimmen Schicksal gerettet habe, müßte sie mir vertrauen, auch wenn sie nichts von meinen guten Beziehungen zu den Indianern erfährt.«
    »Bei ihrer Ankunft hörte sie, was Major Dade und seinen Männern zugestoßen ist. Solche Geschichten müssen auch das vertrauensseligste Herz

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