Weck mich am Arsch!
mit dem Kopf nach unten. Das hat die Natur clever eingerichtet, denn durch das Eigengewicht der Fledermaus ziehen sich die Sehnen der Krallen ohne weitere Muskelanstrengung zusammen und garantieren somit sicheren Halt. Damit ist wohl klar, dass man das mit dem Kopfunterschlafen als Mensch besser nicht ausprobiert. Wie wichtig zumindest weiblichen Fledermäusen der Schlaf ist, kann man an ihrem Paarungsverhalten erkennen: Während die Tiere friedlich schlummernd an der Decke hängen, fliegt ein brünstiges Männchen zu einem weiblichen Tier, umklammert es und beiÃt ihm in den Nacken. Das Weibchen hingegen macht sich noch nicht einmal beim Akt die Mühe, gänzlich aufzuwachen.
Nachtaffe
Ein weiterer Schlafmeister ist der in Mittel- und Südamerika lebende Nachtaffe. Durchschnittlich 17 Stunden Ruhe gönnt sich dieser Mininachtschwärmer. Kleiner, rundlicher Kopf, groÃe, eulenähnlichen Augen, eine etwas vorragende, breite, groÃe Schnauze, kleine Ohren und ein buschiger Schwanz â der Nachtaffe ist ein wirklich putziger Zeitgenosse, nur sein Stammbaum klingt leicht seltsam. Es muss ein Frühaufsteher gewesen sein, der die Taxonomie dieser Tiere vorgenommen hat, denn sie klingt mehr nach Beschimpfung als nach wissenschaftlicher Einordnung: Nachtaffen gehören zur Gattung der Breitnasen und zur Unterfamilie der Schlaffschwänze.
Faultier
Jedes Faultier ist ein Langschläfer, doch nicht jeder Langschläfer ein Faultier! Das sei früh aufstehenden Zeitgenossen noch einmal in aller Deutlichkeit ins Poesiealbum geschrieben. Doch zum Tier: Bis zu 16 Stunden Schlaf gönnt sich der baumbewohnende Kleinsäuger pro Tag. Und weil er fast sein ganzes einzelgängerisches Leben mit dem Rücken nach unten an einem Ast hängt, hat er seit seiner Entdeckung durch die Europäer einen schlechten Ruf. â An seinem deutschen Namen kann man das deutlich erkennen. Doch der Mensch begnügt sich nicht mit Rufmord, er ist auch sonst der gröÃte Feind des Faultieres, da er durch massive Rodung des Regenwaldes seinen Lebensraum bedroht. Da hilft es auch nichts, dass dem Faultier magische Kräfte nachgesagt werden. Im Gegenteil: Das südamerikanische Volk der Shuar macht genau aus diesem Grund Jagd auf Faultiere und fertigt aus ihren sterblichen Ãberresten Schrumpfköpfe.
Igel
Die Intelligenz dieses kleinen, stacheligen Zeitgenossen ist spätestens seit den Gebrüdern Grimm sprichwörtlich. Und wenn man die Schlafgewohnheiten von Hase und Igel vergleicht, hat man sicher schon einen, wenn nicht sogar den bedeutenden Grund gefunden, warum der Igel den Hasen in der berühmten Wette um Längen schlägt: Er ist einfach viel ausgeschlafener. Denn während der Hase in der Regel zehn Stunden schläft, sagt man dem Igel nach, sich täglich zwischen 14 und 16 Stunden auszuruhen. Ganz zu schweigen davon, dass das intelligente Tierchen den ganzen Winter über in einem schlafähnlichen Zustand verbringt.
Bär
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung halten Bären keinen echten Winterschlaf, sondern eine Art Winterruhe. Dabei werden zwar Atemfrequenz und Herzschlag gesenkt, die Körpertemperatur bleibt aber weitgehend konstant. Braunbären beispielsweise verbringen bis zu sieben Monate im Winter in einer Art Dämmerzustand, in dem sie ausschlieÃlich von ihren Fettreserven leben. Das mag für den einen oder anderen Langschläfer aus kosmetischen Gründen nachahmungswürdig erscheinen, ist für Menschen jedoch nicht zu empfehlen. Im Gegensatz zum Bären fehlt uns nämlich das Winterruhehormon Hibernation Induction Trigger , kurz: HIT , welches dafür sorgt, dass der Bär auch nach dieser langen Ruhephase noch über Muskelmasse verfügt. Ein Mensch dagegen würde bei ähnlich lang andauernder Untätigkeit bis zu 90 Prozent seiner Muskelmasse einbüÃen. Auch was den täglichen Schlafbedarf angeht, spielt der Bär eindeutig in einer anderen Liga als wir: 14 bis 16 Stunden scheinen zumindest beim Braunbär die Regel zu sein.
Katze
Auch Katzen verbringen bis zu 16 Stunden täglich im Reich der Träume. Die restliche Zeit nutzen sie fürs Jagen, Spielen und Gestreicheltwerden. Wenn das nicht intelligent ist, weià ich auch nicht. Würde ich an Wiedergeburt glauben, wäre mein ganzes Streben darauf ausgerichtet, im nächsten Leben als Katze auf die Welt zu kommen. Robert Gernhardt hat es einmal
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