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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Hanauer
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dabei besser beistehen als ihr allerliebstes, allerbestes Schwesterherz?
    Ich gähne. War mir klar, dass lediglich Endres aufmeine Arbeitskraft verzichtet. Halblaut gehe ich die Checkliste durch: in zwei Stunden kommt der Friseur; das Brautkleid hängt gebügelt und bereit neben meinem Kleid im Schrank; die Schuhe sind poliert; die Ringe habe ich auf meinem Nachttisch, um sie Joachims Trauzeugen zu übergeben. Der soll nämlich etwas schusslig sein.
    Den Strauß holt Joachim um halb zehn – daran könnte ich ihn erinnern, nein nicht nötig, der bekommt das hin. Mein Handy ist an, falls was ist …
    »Ich kann nicht heiraten!«, verkündet Meli.
    Erschrocken zucke ich zusammen und bin hellwach. Ich kenne diese Brautphasen, hätte aber bei meiner Schwester nicht damit gerechnet.
    »Warum nicht? Joachim ist großartig!«
    Wer hätte gedacht, dass ich das einmal sage und so meine.
    »Ja, ich weiß, das ist es nicht.«
    »Was dann?«
    »Ich habe einen Pickel. Mitten im Gesicht.«
    Ich kneife die Augen zusammen und suche die Pfirsichhaut meiner Schwester nach Spuren ab.
    »Ich sehe nichts.«
    »Doch, hier!«
    Sie packt meinen Zeigefinger und führt ihn zum Kinn.
    »Hm, das könnte … vielleicht morgen oder übermorgen – aber jetzt ist er noch ganz klein und überhaupt nicht zu sehen!«
    »Klein? Nicht zu sehen? Du willst mich nur beruhigen«, brüllt Meli.
    Ja, das würde ich gern, aber es klappt nicht. Nicht so.
    »Ich habe Madame Sandrines Zaubermittelchen dabei«, behaupte ich.
    Meli atmet auf. »Echt?«
    Das ist gelogen. Es ist schlicht und einfach meine bewährte Pickelcreme. Aber würde ich das sagen, hätte Meli kein Vertrauen in die Wirkung …
    Ich verordne ihr ein Entspannungsvollbad mit der Paste im Gesicht, zwei Gurkenscheiben auf den Augen und sanfter Säuselmusik im Hintergrund. In der Zeit bestelle ich Frühstück aufs Zimmer. Natürlich bekommt meine Schwester keinen Bissen runter – außer das kleine Rosinenbrötchen, das eigentlich ich mir geschmiert habe …
    Als die Friseurin kommt, habe ich ein paar Minuten Zeit, selbst unter die Dusche zu hüpfen. Gerade rechtzeitig, bevor die Freundinnen meiner Schwester rund um Frederike in mein Zimmer einfallen und sich gackernd und kreischend umarmen, das Kleid bestaunen, die elegante Hochsteckfrisur bewundern, den Platinring bejubeln …
    Wann wurde noch mal beschlossen, dass das alles in meinem Zimmer stattfindet?
    Irgendwie schaffe ich es zwischen »Was für ein wunderschöner Tag, hast du den blitzblank polierten Himmel gesehen?« und »Oh nein, oh nein, mir ist so schlecht, ich muss aufs Klo, ich glaube meine Stimme versagt, was mache ich, wenn mir jemand Wein übers Kleid schüttet, wann ist es endlich so weit, ich kann da nicht raus…« in mein eigenes Kleid zu schlüpfen. Ich habe mich für ein ärmelloses meerblaues Seidenkleid entschieden, knöchellang mit in sich verschlungenen Mustern – fein und sommerlich in einem. Und zum Glück in Windeseile anzuziehen!
    Und dann ist es endlich so weit!
    Eine sanfte Melodie weht über den Strand. Alle sind von ihren Stühlen aufgestanden und drehen sich um.
    Meli und Joachim gehen Hand in Hand durch den Sand. Der Wind zupft ein klein wenig am Schleier. Meine Schwester sieht atemberaubend schön aus und mein Schwager platzt fast vor Stolz und Glück. Ich stehe in der ersten Reihe und kämpfe mit der Rührung, zwicke mich in die Handfläche. Meine Mutter neben mir schnieft hörbar, ihre Hand tastet nach meiner, auf der anderen Seite krallt sie sich bei meinem Vater fest.
    »Liebe Familie, liebe Freunde von Melina und Joachim. Wir haben uns heute hier versammelt, um die beiden in den heiligen Stand der Ehe zu begleiten …«
    Gleich kippe ich um, gleich kann ich die Tränen nicht mehr verhindern.
    »… drum frage ich dich, Joachim, willst du die hier anwesende Melina zu deiner dir rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet, so antworte Ja, mit Gottes Hilfe!«
    »Ja, mit Gottes Hilfe.«
    Joachims Stimme wackelt, aber er bringt es laut und deutlich heraus.
    »… dann frage ich dich, Melina, willst du den hier anwesenden Joachim zu deinem dir rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet, so antworte Ja, mit Gottes Hilfe!«
    »Ja«, räusper, »ja, mit Gottes Hilfe.«
    Meli ist kaum zu hören, die Tränen laufen ihr übers Gesicht und jetzt gibt es kein Halten mehr, ich weine mit. Ach, ist das

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