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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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Nachmittag bestimmt eine Viertelstunde, wenn nicht gar zwanzig Minuten in der falschen Richtung geparkt hast. Das muss gegen vier oder Viertel nach vier Uhr nachmittags gewesen sein. Dir ist schon klar, dass man für so was einen Strafzettel kriegt.«
    »Dad«, sagte ich – inzwischen war ich acht Minuten und fünfzehn Sekunden wach –, »kein Cop hat jemals einen Fuß auf dieses Stück Asphalt gesetzt, und wenn doch, dann bestimmt nur, weil jemand einen Wagen die Straße hat entlangfahren sehen, der älter war als Baujahr 2005, und Panik bekommen hat.«
    »Deine Mutter hat all meine wichtigen Mails gelöscht«, sagte er jetzt. »Ich hatte sie alle im ›Papierkorb‹ gesammelt, und wenn ich sie ernsthaft hätte löschen wollen, wären sie wohl kaum dort gewesen. Wie kriege ich sie jetzt wieder zurück?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte ich, wohl wissend, dass es höchst unklug war, mich mit oder ohne die Unterstützung durch einen Unterbrustbügel auf diese Art von Diskussion einzulassen. »Aber wenn dir irgendetwas einfällt, wie du sie davon abhalten kannst, in diesen kurzen Nachthemden herumzulaufen, lasse ich mir etwas einfallen, versprochen.«
    »Verdammt«, stieß er hervor. »Ich muss diesen Computerfreak anrufen. Dringend. Wusstest du übrigens, dass man ausgerechnet im Irak den Garten Eden gefunden hat? Er fängt schon an zu wuchern.«
    »Das treibt diesen Endzeitpredigern wie Glenn Beck garantiert die Tränen in die Augen«, gab ich zurück und warf in einem Anflug von Resignation meine Serviette auf den Tisch. »Aber vielleicht solltest du dir sicherheitshalber jemand anderen suchen. Ich gehe jetzt unter die Dusche und reiße mir die Haare aus.«
    »O Gott, lass bloß nicht zu, dass deine Mutter etwas davon mitkriegt.« Mehr sagte er nicht dazu.
    Offen gestanden wusste auch meine Mutter am Frühstückstisch nichts mit mir anzufangen, nur trägt sie zumindest im Erdgeschoss immer ein Höschen, deshalb war es sicherer dort.
    »Als du letztes Mal hier warst, hast du meine Kaffeemaschine kaputt gemacht«, sagte sie, nachdem sie sich hingesetzt und an ihrem Kaffee genippt hatte.
    »Das stimmt doch gar nicht. Ich habe sie nicht kaputt gemacht«, widersprach ich, »sondern nur das Wasser in die falsche Öffnung gekippt. Aber als ich nach Hause gefahren bin, war sie längst wieder trocken. Du hast sie heute Morgen erst benutzt, und sechzig Prozent der braunen Flecken haben sich aus dem Geschirrtuch wieder rauswaschen lassen. Das Ding ist das Spaceshuttle unter den Kaffeemaschinen. Viel zu kompliziert für ein Haushaltsgerät, das im Grunde nichts anderes kann als Kaffee kochen.«
    »Dafür schmeckt mein Kaffee nie schal«, beharrte sie. »Weil er eine Anti-Schalheitsfunktion hat.«
    »Ehrlich?«, gab ich zurück. »Wo um alles in der Welt verbringst du die Zeit zwischen dem Moment, wenn du den Filter einsetzt, und dem, wenn der Kaffee durchgelaufen ist? Gehst du aufs Klo, oder durchbrichst du das Raum-Zeit-Kontinuum? Los, sag schon? Machst du eine Zeitreise zurück zum Bürgerkrieg? Oder gar zur Unabhängigkeitserklärung? Zu den Kreuzzügen? Wenn du so lange brauchst, um aufs Klo zu gehen, dass der Kaffee am Ende schal schmeckt, liegt das Problem bei dir, nicht bei der Kaffeemaschine, auch wenn ich dir das nur ungern sage. Du musst mehr Ballaststoffe essen. Reife Banane, sage ich nur.«
    »Ich habe dir erklärt, du sollst dir erst das Anleitungsvideo ansehen«, konterte sie. »Man reißt nicht einfach den Deckel auf und schüttet einen Liter Wasser ins erste Loch, das man sieht. Diese Maschine ist schließlich kein Mädchen an einer Bar«, maulte sie mit einem vielsagenden Blick in meine Richtung.
    »Tut mir leid, aber so etwas passiert nun mal mit Kaffeemaschinen, die nicht mit einer Anleitungs- DVD und einem Benutzerdiplom geliefert werden. Es ist mir ein echtes Rätsel, wieso du eine Kaffeemaschine kaufen musstest, für die man die Pads ausschließlich bei QVC bestellen kann«, schoss ich zurück. »Die Dinger sehen aus wie die Dipbehälter, die man zu den Chicken McNuggets dazubekommt, und ich weiß nie, was ich gerade in der Hand habe. Süßsauer oder Honig-Senf.«
    »Ich kriege ein neues Hüftgelenk«, wechselte sie ohne Vorwarnung das Thema.
    »Du hast gerade ein neues bekommen«, korrigierte ich. »Und für das erste hast du noch nicht mal ein Dankesschreiben an Barack Obama geschickt. Seit wann gibt es denn bei QVC auch Körperteile? Ist dieses dann mit Diamonique-Steinen besetzt, oder

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