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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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gleich noch eine hübsche kleine Portion Krebs dazu.
    Einen Moment bildete ich mir ein, ich müsste mir unbedingt ein paar von diesen Klebeschutzdingern kaufen, und wollte gerade meine Kreditkarte zücken, als ich innehielt und dachte: Wieso eigentlich? Okay, wenn das Amt für Flugsicherheit mich unbedingt nackt sehen will, dann nur zu. Wenn ihr Typen auf Teufel komm raus in meine Privatsphäre eindringen müsst, nur weil irgendein beschissener Loser auf einem Flug nach Detroit versucht hat, seinen Schwanz abzufackeln, verdient ihr es nicht besser. 3
    3 Umar Farouk Abdulmutallab versuchte a m 25. Dezember 2009 auf einem Flug von Amsterdam nach Detroit mithilfe eines in seiner Unterwäsche versteckten Sprengsatzes, das Flugzeug in die Luft zu sprengen, und erlitt dabei schwere Verletzungen am Oberschenkel. (Anm. d. Übers.)
    Und damit nicht genug.
    Wenn ihr mich allen Ernstes nackt sehen wollt, dann aber mit allem Drum und Dran. Und seht genau hin, denn wenn ihr es unbedingt bis zum Äußersten treiben wollt, ohne mir vorher ein Dessert zu spendieren, vorzugsweise etwas mit Schokofüllung oder flambiert, dann fällt Rasieren leider flach. Ihr wollt ein Nabelpiercing sehen? Tja, wenn das so ist, zeige ich euch stattdessen mal eine hübsche Bauchschwarte. Das ist das Ding, das zusammengeklappt über dem Nabel liegt. Und ich werde den BH anziehen, bei dem ein Träger mit einer Sicherheitsnadel am Cup befestigt ist, weil der sich nicht so in die Fettpolster auf dem Rücken einschneidet. Und Unterwäsche?
    Wenn ihr sicher sein wollt, dass ihr die volle Packung kriegt, seht nur her, Leute. Seht genau hin. Nein, das ist kein Lendenschurz, sondern die Unterhose, die ich immer nur anziehe, wenn ich meine Tage habe – die mit dem ausgeleierten Gummibund und den Flecken, die selbst den erbittertsten Vanish-Oxi-Angriffen standgehalten haben. Und, ja, aus meinen mit Textmarker umrandeten Brustwarzen könnten tatsächlich Flammen schlagen, und wenn ich mich umdrehe, seht ihr die Worte » BITTE LECKEN « mit einem Pfeil, der auf meinen Arsch zeigt, den seit 1994 kein menschliches Auge mehr zu Gesicht bekommen hat.
    Bis jetzt.
    Viel Spaß damit.
    Und keine Sorge – ich komme bald wieder mal vorbei.

Die Luftgesangskünstlerin
    Sobald ich das perfekt auf Weihnachten getrimmte Wohnzimmer meiner Nachbarin betrat, kam ich mir wie der letzte Versager vor.
    Ich hatte noch nie einen solchen Bilderbuchweihnachtsbaum außerhalb der Kaufhäuser gesehen. Im Kamin knisterte ein fröhliches Feuer, und in der Luft hing köstlicher Schinkenduft. Es war alles so perfekt, dass ich jede Sekunde damit rechnete, eine lächelnde Diane Keaton, ganz in elegantem Cremeweiß gekleidet, hereinschweben zu sehen. Ich war nicht ganz sicher, wie mein Mann und ich in dieses Szenario hineinpassen sollten, aber wir gaben uns alle Mühe. Beim Gedanken an den Schlittenverschnitt an meiner Haustür, den ich aus den zerfledderten Tannen- und Zedernabfällen zusammengeschustert hatte, die beim letzten großen Unwetter heruntergerissen worden waren, fühlte ich mich plötzlich sehr, sehr unzulänglich.
    Da wir erst kürzlich hergezogen waren, freuten wir uns schrecklich über die Einladung zur Weihnachtsparty unserer Nachbarn, weil wir unbedingt die Leute kennenlernen wollten, die in unserer neuen Wohngegend lebten. Wir waren bereits dem einen oder anderen auf der Straße begegnet, aber dies war die perfekte Gelegenheit, nicht nur einen Eindruck davon zu bekommen, wer sich hier so angesiedelt hatte, sondern auch zu zeigen, was für nette und freundliche Menschen wir waren.
    Martha, unsere Gastgeberin, empfing uns aufs Herzlichste und führte uns in die Küche, wo die weihnachtlichen Köstlichkeiten arrangiert waren. Sorgsam darauf bedacht, nicht wie gefräßige Monster zu wirken, aber auch nicht den Eindruck zu erwecken, als wären wir zu wählerisch, um von all den leckeren Dingen zu kosten, die sie unübersehbar mit viel Liebe zubereitet hatte, nahmen wir hiervon ein Löffelchen und davon ein Schälchen, während wir uns unters Volk zu mischen versuchten. Das Haus war voller Leute, die wir noch nie gesehen hatten, was es nicht gerade einfach macht, wenn man sich strikt an Apfelsaft hält – nur zur Sicherheit, damit wir, »die neuen Nachbarn, die sich alle Mühe geben, nett und anständig zu wirken«, nicht im Handumdrehen zu »diesen Suffköpfen, die gerade eingezogen sind, das Haus vergammeln lassen und wahrscheinlich Drogen verticken, weil die Frau ja nicht

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