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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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euch willig. Ihr seid sie aber auf alle Fälle dann los, wenn sie sich verlassen, betrogen oder belogen fühlt. Denn diese Situationen kennt sie aus frühester Kindheit. Immerhin musste sie auf irgendeinem Gebiet ohne Unterstützung zurechtkommen oder sie fühlte sich allein gelassen und überfordert. Manchmal provoziert sie Auseinandersetzungen, treibt den anderen zur Weißglut und fordert viel. Vielleicht, um seine Liebe zu testen oder sagen zu können: »Siehst du, ich wusste es ja. Du liebst mich nicht wirklich.« Dann
fühlt sie sich wieder in ihrem Vorurteil bestätigt, dass die Liebe eine trügerische Illusion ist.
Typus 2: Der oder die Angepasste
    Charmant durch seine stille, fast schüchterne Art fühlen sich diejenigen Frauen zu ihm hingezogen, die mit archäologischem Interesse in seinen Untiefen nach Substanz suchen. »Der hat so eine unglaubliche Tiefe« drückt eher aus, dass frau sucht und sucht und eigentlich nicht an ihn rankommt. Dieses »Geheimnisvolle« wird durch sein schweigsames Wesen noch geschürt. Zudem überzeugt er Frauen dadurch, dass er ein guter Zuhörer ist, mitfühlend und aufmerksam. Er ist der ideale männliche Freund, ein Bild von einem Schwiegersohn, nett, freundlich und hilfsbereit. Gerade weil er durch seine langweilige Art auch Sicherheit und Verlässlichkeit ausstrahlt, ist er ein gefragter Typ. Eher ein Antiheld, den man erst auf den zweiten Blick wahrnimmt, trägt er eine tiefe Melancholie in sich, die in Depressionen umschlagen kann.
    Unabhängigkeit scheint ihm nicht wichtig zu sein. Durch sein anhängliches Wesen, das manchmal zur Unterwürfigkeit tendiert, kann er seine Umwelt nerven. Denn Widerspruch sucht man bei ihm oft vergebens. Er wird sich gern der Gruppe unterordnen und auch, ohne initiativ geworden zu sein, einen netten Abend verbringen können. Eigene Entscheidungen gehören nicht unbedingt zu seinen Stärken. Beim Einkaufen nimmt er gern den Rat seiner Partnerin in Anspruch, oder er schaut sich nur um und geht. Anscheinend hat er schon als Kind gelernt, dass er alles bekommt, wenn er sich nur anpasst. Dieses Muster scheint auch im Erwachsenenleben noch zu funktionieren. Er hält still, weil er nichts mehr fürchtet als das Ende einer Beziehung! Harmonie ist ihm heilig, und er erträgt keinen Streit. Diesen findet er selbst bei anderen unerträglich! Verlässt ihn seine Partnerin, ist er emotional am Ende!
    Auch der weibliche Typus macht sich aus der Angst heraus, verlassen zu werden, oft zum gutmütigen Trottel. Ihre Wünsche setzt sie daher selten bis nie gegen die Wünsche des Partners durch, denn die Angst, dann nicht mehr geliebt zu werden, sitzt
tief. Geliebt zu werden und so zu funktionieren, wie es die anderen gern hätten, ist für sie eins. Aus diesem Grund handelt sie oft in vorauseilendem Gehorsam, entscheidet die Dinge so, um es den anderen recht zu machen. Sie gibt ihrem Mann jahrelang das obere Teil des Brötchens, weil sie denkt, dass er das lieber hat. Und muss irgendwann feststellen, dass er lieber das untere gehabt hätte. Aus »Liebe« würde dieser Typus alles Mögliche tun. Beziehungskrisen, Streitereien nimmt er auf seine Kappe, fühlt sich verantwortlich für jede Art von Missklang in der Beziehung. Streitereien und Diskussionen werden um jeden Preis vermieden, weil sie zu Spannungen führen. Dies kann eine Beziehung auf Dauer ganz schön langweilig werden lassen. Oft drückt sie durch ihre Körperhaltung die Botschaft »Du darfst mich nicht verlassen« aus, was ihre Ausstrahlung mindert. Hinzu kommt, dass sie sich als Opfer der äußeren Umstände sieht und nicht selbst die Verantwortung für ihre Unzufriedenheit übernimmt. Sie will es allen recht machen, kann ganz schlecht »Nein« sagen und hat aus diesem Grund vielleicht sogar einen Beruf ergriffen, den sich ihre Eltern für sie gewünscht haben. Auf diese Weise lebt sie an ihren eigenen Fähigkeiten vorbei!
    Da das eigene Glück vom Partner abzuhängen scheint, wird dieser auf einen Sockel gestellt. Seine Zuneigung versucht sie sich durch ihre Dienste und Unterwürfigkeit zu sichern. Eifersucht ist ihr ständiger emotionaler Begleiter. Zwar scheint sie nach außen hin selbstlos und friedfertig, aber innerlich ist sie unglücklich und neigt aufgrund ihrer Verlustängste durchaus zu versteckten Aggressionen. Diese richten sich oft gegen sie selbst in Form von selbstzerstörerischen Aktivitäten oder sichtbar durch Autoaggressionskrankheiten. Dieser Typus muss, um sich in einer

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