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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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Frühstückstisch zusammen mit dem Ei am liebsten köpfen würde. Hat er sich wirklich so verändert oder hat man sich selbst in ihm komplett getäuscht? Ist man einer Fata Morgana gefolgt? Oder hat man sich selbst etwas vorgemacht?
    Der Faktor »Zeit« ist nicht zu unterschätzen. Nach der auf Wolken schwebenden Phase der Verliebtheit tritt die Beziehung nach spätestens drei Jahren in die Phase der Realität ein. Jetzt sieht man zu, wie Seifenblasen bestehend aus »meine Liebe wird ihn verändern« zerplatzen und der andere sein wahres Gesicht zeigt. Die alltäglichen Differenzen haben ihre Ursache oft in unrealistischen bis hin zu vollkommen verqueren Vorstellungen und überzogenen Erwartungen. Zu Beginn sehen wir den Partner nicht, wie er wirklich ist, sondern wie er sein könnte. Damit machen wir uns das Leben schwer. Anstatt gleich richtig hinzuschauen, sich zu fragen, »was will ich und bekomme ich das von ihm oder kann ich das gemeinsam mit ihm realisieren?«, verlieren sich gerade Frauen gern in Tagträumereien. Oder wir werfen ihm vor, dass er uns in den ganzen Jahren etwas vorgemacht hätte. Dabei sind wir Meisterinnen in der Disziplin, uns selbst etwas vorzugaukeln.
    Aber wie wollen wir unsere Mitmenschen wirklich wahrnehmen und einschätzen können, wenn es schon bei der Selbstwahrnehmung scheitert? Wer bin ich denn eigentlich? Was will ich? Wenn man das selbst wüsste und leben würde, konsequent mit
allen guten und weniger guten Seiten, dann wäre man ein »einschätzbarer« Partner. Wenn man seine eigenen Ziele je nach Saison verändert oder sie denen des Partners angleicht, ist man auch für den anderen schlecht greifbar. Der größte Hemmschuh für deren Verwirklichung ist deshalb hier auch nicht der andere, sondern man selbst! Aber wie viel leichter ist es, an ihm herumzuschrauben, ihn reparieren und verändern zu wollen! Ist er dann so, wie wir ihn haben wollten, gefällt er uns plötzlich nicht mehr!
    Das Zusammenleben könnte so einfach sein, wenn es nicht eine Barriere gäbe - die Kommunikation. Wir reden aneinander vorbei, texten den anderen zu oder beschweren uns, dass er nicht zuhört. Mann und Frau scheinen in zwei vollkommen verschiedenen Sprachen miteinander zu reden. Auf die Frage hin, ob sie keine Probleme mit ihrem französischen Freund hätte, meinte Elke, 40 Jahre: »Es ist doch vollkommen egal, in welcher Sprache man sich nicht versteht.« Egal: Ob verbal oder nonverbal, der tägliche Umgang miteinander birgt jede Menge Konfliktpotenzial. Dabei wäre alles so leicht: Kleine Aufmerksamkeiten, wahres Interesse am Gegenüber, Schluss mit den Machtkämpfen, dem gegenseitigen Kleinmachen. Schluss mit den Vorwürfen, dem ewigen Beleidigtsein! Schluss mit dem Gedankenlesen und Spekulieren! Reden wir stattdessen mal miteinander und artikulieren wir klar, was wir wollen! Doch dazu muss man erst mal wissen, was man selbst will.
    Wie sieht die Liste Ihres ganz persönlichen Beziehungsballastes aus? Sie dürfen die Folgende gern noch ergänzen:
    • alltäglicher Stress wie Haushalt, Kindererziehung, Aufgabenverteilung
    • unterschiedliche Auffassungen zum Thema Hausarbeit
    • tägliche Streitereien und Drama
    • Verhaltensweisen des Partners
    • Altlasten wie vorheriger Partner oder Eltern
    • Eifersucht
    • falsche Vorstellungen
    • überzogene Erwartungen
    • Unsicherheit

    • den anderen verändern wollen
    • unklare Selbstwahrnehmung
    • fehlende Eigenverantwortung
    • Kommunikationsprobleme
    • ………………………………………..
Weniger Alltagsstress
    Sich das tagtägliche Chaos vor Augen zu führen, die Probleme beim Namen zu nennen, ist der erste Schritt aus dem Beziehungsdilemma. Fragt man Frauen nach dem größten Konfliktpotenzial ihrer Beziehung, so steht der tagtägliche Kleinkram wie Haushalt, Kinder und Finanzen an erster Stelle. Für Männer ist dieser Punkt oft kein Thema, denn wer damit nicht belastet ist, hat auch kaum ein Problem damit. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Männer bequem sind. Sie lieben den Komfort, den frau ihnen bietet zusammen mit der Sicherheit einer Partnerschaft. Die größte Quelle weiblicher Unzufriedenheit ist daher die, dass er sich zu Hause bedienen lässt und sie nicht genug unterstützt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Macht es ihr anfänglich noch Spaß, für ihren Süßen die Geisha zu spielen und ihn mit Leckerbissen zu füttern, so nimmt ihre Unzufriedenheit im Laufe der Zeit zu. »So langsam könnte

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