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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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Sie telefonieren laut oder lassen das Radio laufen. Weil sie nicht überhört werden wollen, müssen sie sich ständig bemerkbar machen. Sie reden vor sich hin, stellen laute Fragen, stöhnen leise oder ihr Körper gibt Geräusche von sich. Sie klappern mit den Schlüsseln, machen Lärm beim Gehen. Ist es ganz still, fangen manche an zu pfeifen, als müssten sie sich selbst hören, um die Gewissheit zu haben, noch am Leben zu sein! Auch die Arbeit muss Lärm machen, ansonsten hat sie keinen Reiz. Männer brauchen Dezibel! Räumen sie schon mal den
Geschirrspüler aus, hat frau das Gefühl, auf einem Polterabend zu sein. Legen sie Handtücher zusammen, so werden sie vorher laut ausgeschüttelt. Daraus kann frau jetzt ihre Konsequenzen ziehen: Wenn Sie wünschen, dass der Mann einen Teil der Arbeit übernimmt, so sollten Sie ihm ein lautes Gerät beschaffen, mit langem Stiel, das möglichst noch vibriert. Staubsaugen, Löcher bohren oder Rasen mähen sind also die idealen Beschäftigungen für ihn. Oder konstruieren Sie ihm einen Staublappen, der mit 1000 Umdrehungen pro Minute ein tiefes Brummgeräusch erzeugt und dabei noch vibriert, dann wird er liebend gern auch diese Arbeit übernehmen!
    Soll ein Mann im Garten helfen, so überlassen Sie ihm am besten alle Arbeiten, die sich in einer Höhe von mehr als Körpergrö ße befinden. Bäume beschneiden, auf Leitern klettern, am Dach etwas reparieren, während Unkraut jäten und im Beet rummachen, also alles, was mit »bücken« zu tun hat (fehlende Demut oder sexuell-panische Hintergründe?), für ihn gar nicht in Frage kommt! Auch im Garten bevorzugt er laute Geräte wie beispielsweise den Turbotrimmer, ein Gerät, das auf brutalste Weise Gras und alles andere köpft, was sich ihm in den Weg stellt.
Hoch spezialisiert oder niederkomplex?
    Warum gibt es wohl so wenig Sekretäre? Weil diese Tätigkeit voraussetzt, dass man mehrere Abläufe zugleich überblickt, Telefonanrufe entgegennimmt, während man die Termine heraussucht und dabei noch in den Akten nachschaut. Nach dem Telefonat kann der Text an der Stelle weiterformuliert werden, an der er unterbrochen wurde. Die hier beschriebene Fähigkeit des »Multitaskings« fällt Frauen leichter als Männern. Wahrscheinlich genetisch eingebrannt aus glücklichen Urzeiten, in denen wir auf die Brut aufpassen, Beeren sammeln und noch nach wilden Tieren Ausschau halten mussten. Dieses Talent hat jedoch seine Tücken: Wer vieles gleichzeitig macht, läuft Gefahr, nichts davon richtig zu machen! Wenn man mit Männern konfliktfrei umgehen möchte, muss man wissen, dass sie das, was sie tun, mit voller Hingabe tun. Sei es Brot schneiden oder Zähneputzen.
Also machen Sie nie den Fehler, ihn dann etwas zu fragen, wenn er gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Denken und Tun klappt nicht zugleich! In ihrer hoch spezialisierten Art werden sie in ihrer Tätigkeit völlig aufgehen und dabei nicht in der Lage sein, Ihnen zuzuhören. Als niederkomplexes System kann man von ihnen keine Multifunktionen erwarten. Sie würden ja auch nicht von einem Hammer erwarten, dass dieser beim Nageleinschlagen gleichzeitig das Bild an der Wand aufhängt.
Was man tut, mit Freude tun
    Um der männlichen Emanzipation auf die Sprünge zu helfen, hilft eines nicht: Seine Wäsche so lange nicht zu waschen, bis er es selbst tun muss, weil er nichts mehr zum Anzuziehen hat. Wenn Sie ihm begreiflich machen wollen, dass er im Haushalt mithelfen soll, indem Sie bestimmte Tätigkeiten einstellen, so führt das nicht zum gewünschten Ergebnis! »Jetzt putze ich das Bad einfach mal nicht mehr, er wird schon sehen, wie das ist, im Dreck zu ersticken!« Da können Sie aber lange warten, das kann Jahre dauern! Mir ist kein solcher Fall bekannt. Männer haben im Allgemeinen eine größere Schmutztoleranz als Frauen. Bis er nach Wochen bemerkt, dass die Badewanne Streifen hat, hat sie zwischenzeitlich schon längst wieder den Lappen geschwungen, weil sie diesen Zustand nicht aushält!
    Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sagen Sie ihm, was Sie genau von ihm verlangen, oder tun Sie es selbst! Letzteres schließt auch ein, dass Sie entscheiden, wie viel Sie was und wann tun. Wer zwingt Sie denn dazu, jeden Tag Staub zu wischen? Ihr eigenes Programm von Sauberkeit! Also tun Sie es - aber mit Freude. Andernfalls sollten Sie es lassen! Wenn Sie ihm sein Bier bringen, dann nur, weil es Ihnen Spaß macht. Nur dann haben Sie auch ein gutes Gefühl dabei. Ansonsten

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