Weg damit
Finger weg! Unzufrieden sind wir meistens nur, weil wir Dinge nicht gern tun. Und dennoch machen wir es, weil wir vielleicht dafür bezahlt werden oder weil wir meinen, dass wir nicht mehr geliebt würden, wenn wir es unterlassen. Oder weil wir denken, der andere würde sich darüber freuen. Falls er es überhaupt merkt!
Männer und Technik
Ich werde nie begreifen, warum Männer Haushaltsgeräte, die sie immerhin selbst entwickelt und konstruiert haben, nicht auch selbst bedienen können. Nicht genug damit - Männer brüsten sich auch noch ob ihrer Dämlichkeit! Er scheut Waschmaschinen (»Da geh ich nicht ran«) ebenso wie Geschirrspüler (»Davon verstehe ich nichts!«). Allein diese Äußerung würde uns Frauen beschämen. Männer fliegen in die Weiten des Alls und kapitulieren vor einem Küchengerät! Wo bleibt hier die Logik? Oder ist es mal wieder unter ihrer Würde, bestimmte Geräte zu bedienen? Die weiblichen eben: die Waschmaschine, den Geschirrspüler, das Bügeleisen etc. …
Das Bügeln ist mehr als nur das Glätten von Wäsche. Es ist Ausdruck der Machtverhältnisse innerhalb einer Beziehung. Und somit eine der Qualifikationen, die ein Mann heutzutage beherrschen muss, will er von Frauen unabhängig sein. Jedoch fühlen sich Frauen geschmeichelt und gebraucht, wenn er am Sonntagabend mit netter Stimme fragt: »Schatz, könntest du nicht ausnahmsweise mal mein Hemd bügeln? Ich habe Angst, dass ich mit dieser Naturseide nicht klarkomme. Du kannst das doch bestimmt besser.« Spätestens hier schnappt die Falle zu. Was frau zu Beginn einer Beziehung noch ganz gern tut, wird im Laufe der Zeit zum Horror. Also sollten Sie nicht gern bügeln, dann schaffen Sie von Anfang an Klarheit! Seine Mutter tut es sicher weiterhin mit Begeisterung, außerdem gibt es Volkshochschulkurse zu diesem Thema beziehungsweise Wäschereien, die davon leben!
Die andere Möglichkeit wäre, ihn ungebügelt weggehen zu lassen. Sie können dies aber nicht mit ansehen? Sie ertragen es nicht, dass er aussieht, als hätte er die Nacht neben einer Mülltonne verbracht? Ihr Problem. Frauen müssen lernen, sich nicht jedes Problem anderer zu eigen zu machen. Sie sehen doch sicher gut aus? Na also. Wenn sich Ihre Freunde über die ungebügelten Hemden Ihres Begleiters mokieren - sollen sie doch. Immerhin haben Sie sich nicht zum Sklaven machen lassen. Fragen Sie doch mal die männlichen Begleiter Ihrer Freundinnen, wer ihre Hemden gebügelt hat. Und was ist jetzt peinlicher? Ihre Freundinnen,
die sich als Haushälterinnen missbrauchen lassen oder Ihr Egoismus, der sich weigert, fremder Leute Hemden zu bügeln? Reden Sie sich ruhig ein, dass Sie gern bügeln, weil es eine meditative Wirkung haben soll. Niemand wird Ihnen glauben. Wenn es eine so wertvolle Arbeit ist, warum macht Mann sie dann nicht selbst?
Ich habe es schon oft beobachtet: Wenn es in einer Beziehung kriselt, wird als allererste Leistung das Bügeln eingestellt. Selbst wenn Männer es bis dahin noch nicht mitgekriegt haben, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt, sprechen ungebügelte Hemden ihre eigene Sprache! Damit entzieht sie ihm ihre Liebe und demonstriert ihre Macht. Frei nach dem Motto: »Ohne mich bist du nur ein zerknittertes Wesen.«
Unsichtbare Arbeit wertschätzen
Es ist eine Tatsache, dass sich Männer mehr als Frauen an ihren Mitmenschen »messen« müssen. Aus diesem Grund werden auch im privaten Bereich oft »Rekorde« verlangt oder Maßstäbe angesetzt, die uns Frauen völlig fremd sind. Spielen Sie mal in einer Männerrunde Monopoly. Frauen spielen zum Spaß, Männer wollen gewinnen. Ebenso sieht es im Alltag aus: Ständig müssen sie einem beweisen, dass sie Rekorde brechen, besser und schneller sind und mehr arbeiten. Sie plustern ihre Arbeit auf, sodass man sich neben ihnen klein und mickrig vorkommt. Ständig haben sie zu viel zu tun und deshalb zu wenig Zeit, und sie gehen davon aus, dass sie eine Ausnahme sind. Hausfrauen gelten eh nix, denn dieser Job rangiert in der Werteskala ganz unten. Die eigene Arbeit mit der der Partnerin oder des Partners zu vergleichen heißt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Sich selbst am anderen zu messen und diesen schlechter zu machen dient einzig und allein dem Zweck, das eigene mickrige Selbstwertgefühl aufzubauschen. Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann dem anderen auch Leistungen zubilligen. Der braucht auch nicht neidisch auf dessen Lebensstil zu sein, denn er ist mit dem, was er macht, vollkommen
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