Weg damit
er doch auch mal mit zupacken!« Könnte er, wenn sie ihm das klipp und klar sagen würde. Tut sie aber nicht, stattdessen stellt sie gewisse Dienste, wie beispielsweise das Bügeln, einfach ein. Er ist daraufhin irritiert. Dass bestimmte Leistungen ausbleiben, kann er nicht einordnen. Sie findet, er müsse von sich aus sehen, was zu tun ist und sich mit einbringen. Hier haben wir ein typisches Kommunikationsproblem. Nie wurde darüber geredet, was wer wann macht und schon führt es zu subtilen Unzufriedenheiten, die sich tief in eine Beziehung eingraben.
Klare Ansagen
Frauen drücken sich häufig nicht konkret genug aus und reden um den heißen Brei herum. »Es wäre schön, wenn mir ab und zu mal einer helfen würde.« Was sagt dieser Satz schon aus? Klar
wäre es schön, wenn sich alle Menschen auf dieser Welt lieben würden, es keine Kriege mehr gäbe, es nie mehr regnen würde, aber das sind Illusionen. Also sagen Sie ihm, was Sie denken und was Sie genau wollen: »Ich will, dass du den Müll runterbringst.« Bravo, schon einen Schritt weiter! Allerdings kann es jetzt passieren, dass in den nächsten zwei Wochen gar nichts passiert. Denn es fehlte noch eine Information: Wann genau? »Bitte bring innerhalb der nächsten halben Stunde den Müll runter« ist nicht nur eine klare deutliche Aussage, sondern auch ein überschaubarer Zeitrahmen. »Es könnte vielleicht einer mal den Tisch abräumen.« Tolle Aussage, der alle am Tisch zustimmen werden, ohne einen Finger zu krümmen. »Tobias, du räumst jetzt bitte den Tisch ab und stellst die Teller auch gleich in den Geschirrspüler«, klingt schon etwas präziser, aber es ist noch nicht genau genug: Wundern Sie sich nicht, wenn er die Gläser und das Besteck drau ßen stehen lässt!
Männer arbeiten anders
Hausarbeiten wie Putzen, Staubwischen, Wäsche waschen ist eine Arbeit, für die sich die wenigsten Männer begeistern lassen. Erstens scheint es unter ihrer Würde, zweitens sind sie schlecht erzogen, ihre Mütter haben ihnen schon immer den Dreck weggeputzt, und drittens ist es eine »unsichtbare« Arbeit ohne Erfolgserlebnis. Davon abgesehen sind manche Männer gar nicht in der Lage, Schmutz wahrzunehmen, weil er nur still rumliegt und sich nicht bewegt! (Und wenn der Dreck so hoch liegt, dass sich etwas auf sechs Füßen bewegt, kommt auch die männliche Mithilfe bei der Hausarbeit zu spät.) Vielleicht haben Sie eines der seltenen Exemplare, das wirklich Spaß an der Hausarbeit und am Putzen hat. Aber auch das hat seinen Preis! Denn »er fummelt in meiner Küche mehr herum als an mir«, beschwert sich seine Freundin. Hausarbeiten, die von Männern übernommen werden, gewinnen an Bedeutung. Wenn ein Mann Kuchen backt, ist die Begeisterung groß. Wie toll er doch schmeckt, dieser viel zu trockene Apfelkuchen. Nicht nur die Schwiegermütter brechen in Begeisterungsstürme aus. Wohlgemerkt: Es ist die einzige Sorte, die er backen
kann. Ach, er bügelt seine Hemden selbst? Merkwürdig, dass sich Männer bei solchen Komplimenten nicht beschränkt vorkommen. Wenn mich jemand dafür loben würde, dass ich meine Schuhe zubinden kann, käme ich mir behindert und dämlich vor. Für Männer ist Arbeit ein Teil ihrer Selbstdarstellung! Kochen, Kuchen backen, Rasen mähen, das Ergebnis muss sichtbar sein und er will dann auch noch gelobt werden. Und da Frauen sich ungern entblöden, ihm wegen einer Runde Staubwischen einen Pokal zu überreichen, tun sie es lieber gleich selbst. Im Übrigen gilt die Regel: Je kleiner der Abstand zur Arbeit, desto weniger finden Männer diese attraktiv. Wenn schon, dann muss ein Werkzeug zwischen ihnen und dem Objekt sein. Daher schneiden sie gern Gemüse oder Fleisch klein und rühren auch in den Töpfen. Sie drehen mit einer entsprechenden Zange die Steaks auf dem Grill um, aber sie scheuen Arbeiten, bei denen sie mit der Hand am Dreck sind. Abwaschen oder einen Lappen in die Hand zu nehmen kommt für sie meistens nicht in Frage. Sie nähern sich Dreck nur mit langem Stiel oder möglichst vielen PS. Die Kehrwoche hat für Männer an Attraktivität enorm gewonnen, da sie gleichzeitig geleistet wird (Samstagvormittag), ihre Geschlechtsgenossen auch auf der Stra ße sind und sie sich gegenseitig mit ihren benzingetriebenen Staubwegblasern oder den Hochdruckwasserstrahlreinigern Konkurrenz machen. Nach dem Motto: Wer hat den Größten und ist der Schnellste?
Volle Dröhnung
Männer sind laut. Wenn sie etwas tun, dann muss es Lärm machen.
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