Weg damit
kann, sich darüber wirklich freut und nicht kritisiert und rummeckert. Ein »Danke« darf vom anderen schon kommen. Die gleiche Gegenleistung jedoch (»Nächsten Sonntag machst du Frühstück.«) kann ich nicht voraussetzen. Es ist sinnlos, vom anderen etwas zu verlangen, was er nicht gut kann. Das schafft keine Freude! Was bringt es mir, wenn er gezwungenermaßen kocht und das dann auch noch schlecht? Dann sollte er mich doch lieber zum Essen einladen!
Schluss mit dem »Pampern«
Ob beruflich oder privat: Es gelingt Männern immer wieder, an den Mutterinstinkt der Frauen zu appellieren! Sie brauchen nur fluchend am Kopierer zu stehen und schon kommt eine Frau vorbei und fragt sie nach ihrem Problem. Schuld ist meistens das dämlich konstruierte Gerät, das sich nicht bedienen lässt. Achten Sie einmal auf diese Situationen: Stöhnend sitzt er vor einem Stapel Bücher, murmelt vielleicht noch, durchblättert aggressiv die Seiten und schon steht die Bibliothekarin da und fragt, ob sie helfen könnte. Genervt drückt er sämtliche Knöpfe der Kaffeemaschine und schon ist sie da, die gute Fee, und gießt ihm ungefragt einen Kaffee ein. Frauen scheinen schlecht gelaunte, genervte Männer nicht ertragen zu können, ohne dass der genetisch verankerte weibliche »Es-allen-schön-und- recht-machen-wollen«-Trieb zum Vorschein kommt. Warten Sie doch mal, bis er um Hilfe bittet. Das kann dauern! Das alte Klischee, dass Männer lieber stundenlang durch die Gegend irren, ehe sie jemanden nach dem Weg fragen, trifft in vielen Fällen zu. Noch zutreffender ist die Beobachtung, dass Frauen Situationen, in denen es anderen scheinbar schlecht geht, nicht aushalten können! Anstatt dass sie sich mal raushalten, leuchtet ein Knopf auf: »Bitte Service!« und sie springen. Klar, dass man keinen Menschen verblutend am Boden liegen lassen sollte. Aber dass sie beim geringsten Schnupfen seinerseits schon das Schnupfenspray zückt, ist nicht normal! Sie packt ihn in Watte und liest ihm jeden Wunsch von den Augen ab,
jedenfalls dann, wenn er schmollt, stöhnt oder flucht. Dann fühlen
wir Frauen uns so unwohl in unserer Haut, als hätten wir sein Leid selbst verursacht! Also stopp! Lasst ihn machen! Er wird die Butter schon allein im Kühlschrank finden! Lassen Sie ihm Zeit, und vor allem - rennen Sie nicht gleich hin, um ihm zu helfen! Er wird sich schon allein zurechtfinden, denn er ist schon groß! Falls Sie das schlecht aushalten können, probieren Sie doch mal Folgendes: Wenn er mal wieder sein rotes T-Shirt im Schrank nicht findet und nach Ihnen ruft, zählen Sie bis hundert, bevor Sie sich bewegen! Vielleicht hat sich das Problem bis dahin von selbst erledigt.
Das Krankenschwesternsyndrom wird von Männern der Umgebung wie Freunden und Kollegen oft dann angezapft, wenn es ihnen seelisch schlecht geht. Welche Frau tröstet nicht gern einen verlassenen Mann? Wer kann diesen traurigen Blick schon ertragen? Aber dann ist es passiert. Er erzählt ihr stundenlang von seiner Freundin, die ihn erbärmlich im Stich gelassen hat. Die Trösterin fühlt sich dann auch noch von seinem »mit dir kann man so gut reden« geschmeichelt. Ich bin mit einigen Männern freundschaftlich verbunden, die mich immer dann vernachlässigen, sobald sie frisch verliebt oder glücklich in ihrer Beziehung sind. Aber sobald sie mal wieder Probleme mit ihrer Frau haben, haben sie plötzlich wieder Zeit für mich. Sie schätzen meine Gegenwart und die »guten« Gespräche, die wir führen. Sprich: meine kostenlosen Therapiestunden. Mit denen ist jetzt übrigens Schluss! Mit meiner Warnung am Telefon, ab jetzt meine Therapie in Rechnung zu stellen (»Die ersten zehn Minuten sind umsonst«), habe ich bestimmt, aber humorvoll einen Riegel vorgeschoben. Meinem Freund Harald, der es immer noch nicht verstanden hat, habe ich die Telefonnummer einer befreundeten Therapeutin gegeben. Meine Freizeit ist mir für diese einseitige Dienstleistung zu schade. Eine Freundschaft muss beim Geben und Nehmen ausgeglichen sein, sodass sich beide Parteien hierbei wohl fühlen!
Service von außen
»Nur weil ich eine Halbtagsstelle habe und er ganztags arbeitet, denkt er, ich müsste die Wohnung putzen.« Dabei übersieht er vollkommen, dass seine Freundin zusammen mit der Promotion, die sie schreibt, locker auf einen ganzen Tag Arbeit kommt. Oft wird unbezahlte Arbeit wie Fortbildung oder Studium vom Partner nicht als Arbeit angesehen und somit auch nicht ernst genommen! Um diese
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