Weg damit
Sie als Chef mit gutem Beispiel voran.
• Wenn Sie ein Möbelstück aus einem Raum entfernen, warten Sie mindestens vier Wochen, ehe Sie sich ein neues kaufen - vielleicht stellen Sie inzwischen ja fest, dass Sie es gar nicht mehr brauchen.
• Entfernen Sie alles, was auf dem Fußboden herumsteht und dort nicht hingehört.
• Entfernen Sie alles aus dem Eingangsbereich.
• Fluchtwege und Notausgänge haben immer frei zu bleiben.
Ordnung ist das halbe Leben
Haben Sie heute schon etwas gesucht, Ihren Auto- oder Wohnungsschlüssel oder Ihr Portemonnaie? Was immer Sie gesucht haben, ordnen Sie diesen Dingen jetzt einen eigenen Platz zu!
»Ordnung ist das halbe Leben«, pflegte meine Großmutter zu sagen, während ich im Stillen ergänzte: »… aber die andere Hälfte ist mir lieber.« Jeder Mensch hat eine bestimmte Vorstellung
von Ordnung. Manch eine Kundin entschuldigt sich bei mir für ihre »Unordnung«, obwohl die aufgeräumte Wohnung fast schon steril erscheint. Andere wieder empfinden ihr Leben im mittleren Chaos als durchaus geordnet.
Die Bandbreite der individuellen Definition von Ordnung ist also recht groß. Eine Norm gibt es natürlich nicht. Sicher ist nur, dass Unordnung ganz von allein dort entsteht, wo nicht aufgeräumt wird - so wie Unkraut einen Garten von allein gestaltet, in dem man das Unkraut nicht jätet. Ebenso wächst das Gerümpel von selbst, wenn man nichts wegwirft. Ordnung ist nicht messbar, sondern Einstellungssache. Jeder von uns betrachtet die Welt von seinem eigenen Standpunkt aus. Manchmal kommt es mir so vor, als sei ein bestimmter Ordnungssinn angeboren. Ist Ordnung genetisch vererbt? Haben nicht manche pedantischen Eltern auch äußerst pedantische Kinder? Manchmal, aber meist ist das nicht der Fall, denn die Kinder ordentlicher Eltern tendieren ebenso oft zum Chaos wie umgekehrt.
Auch ist der Ordnungssinn nicht geschlechtsspezifisch. Ordentliche Männer sind genauso häufig wie ordentliche Frauen anzutreffen. Dass manche Frauen mehr dazu tendieren, ihren Männern hinterher zu räumen, ist ihr eigenes Vergnügen. Außerdem ist es normal, dass Jugendliche in der Pubertät den Aufstand gegen die geltenden ästhetischen Vorstellungen der Eltern und somit auch gegen deren Ordnungssinn proben. Das relativiert sich schnell, wenn man erst einmal seine eigene Wohnung hat und sein eigenes Chaos verwalten muss.
Die einen halten Ordnung, weil sie es gern tun, andere, weil sie Besseres zu tun haben, als ständig nach den Dingen zu suchen und aufzuräumen. Wieder andere leben in einem so genannten »kreativen Chaos«, was eine beliebte, aber nicht sehr originelle Ausrede für Unordnung zu sein scheint. Dem Gerümpel und Chaos nach zu urteilen, das ich in meiner täglichen Praxis treffe, müssten die meisten meiner Kunden kreative Halbgenies sein.
Ordnung ist Ansichtssache
Ordnung ist nichts anderes als das, was wir als solche wahrnehmen - im Grunde also eine Illusion, die wir an unseren eigenen vier Wänden messen und an dem, was wir wiedererkennen. Es ist so ähnlich wie in der Musik: Unbekannte Melodien aus orientalischen Kulturkreisen nehmen wir als disharmonisch wahr. Aber wenn wir uns im Urlaub längere Zeit in einem dieser Länder aufhalten und uns langsam an diese Musik gewöhnt haben, erkennen wir ihre Struktur - sie wird »harmonischer«.
Auch die Ordnung im räumlichen Sinne nehmen wir dann als ordentlich wahr, wenn wir bekannte Strukturen wiedererkennen - wenn Wohnungen beispielsweise im gängigen Stil eingerichtet sind oder wenn wir auf Bekanntes treffen. Banal gesprochen: wenn es ähnlich aussieht wie bei uns.
Darüber hinaus wirken bestimmte äußere Faktoren als Ordnung. Dabei muss man grundsätzlich Ordnung von Sauberkeit trennen: Das eine muss mit dem anderen nichts zu tun haben, jedoch erscheint eine ordentlich aufgeräumte Wohnung, die schmutzig ist, immer sauberer als eine chaotische Wohnung, die frisch geputzt wurde.
Der erste Faktor, der in unseren Augen als Ordnung erscheint, ist Leere. Eine Wohnung, in der wenig steht, wenig herumliegt, die »durchschaubar« und überschaubar ist, erscheint als ordentlich. Wenn wir den »Durchblick« haben, einen Raum von der Tür bis zum anderen Ende überblicken können, dann nehmen wir das als Ordnung wahr.
Ebenso ordentlich erscheint uns ein Raum, in dem das Auge durch nichts gestört wird und nicht an herumliegenden oder -stehenden Teilen »hängen bleibt«. Wichtig ist bei der Beurteilung immer, dass der
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