Weg damit
bedrängend und nicht gerade förderlich für einen guten Schlaf sind Schranküberbauten, die im Kopfbereich des Bettes verlaufen; dadurch versucht man, Stauraum zu gewinnen. Mit dem Kopf unter einem Schrank zu liegen ist jedoch äußerst unangenehm.
Frau H. baute, von meinem Vortrag inspiriert, ihr gesamtes Schlafzimmer ab, entfernte die Überbauten und trennte sich nach zwanzig Jahren von all ihren Möbeln. Der Schrank wurde in ein anderes Zimmer gestellt, das alte Ehebett gegen ein neues aus Rattan ausgetauscht. Nach der Renovierung stehen im Schlafzimmer nun nur noch das Rattanbett, eine kleine Kommode und ein Sessel. Frau H. schilderte mir überglücklich, wie frei und leicht sie sich jetzt fühle, wie gut sie endlich schlafe und sich überhaupt nicht mehr vorstellen könne, dass sie es so lange in ihrem alten Schlafzimmer ausgehalten habe.
Im Schlafzimmer verbringt der Mensch ein Drittel seines Lebens, hier regeneriert er. Dieser Raum ist also mindestens ebenso wichtig wie das Wohnzimmer. Bett und Matratze müssen qualitativ hochwertig und sollten gesundheitlich unbedenklich sein. Alle zehn Jahre ist eine neue Matratze fällig; wenn Sie das überrascht, denken Sie nur einmal an Ihr Auto. Wie oft tauschen Sie es gegen ein neueres Modell aus? Alles, was in irgendeiner Weise schäbig und abgenutzt ist, hat im Schlafzimmer nichts verloren. Alter Krempel wie Möbel und Bettwäsche aus Erbbeständen oder vom Sperrmüll tun im Schlafzimmer nicht gut. Vor allem die Bettwäsche muss frisch und intakt sein; bei Schlafstörungen empfiehlt es sich, keine unruhigen Muster zu wählen.
Gerade in einem meist kleinen Raum wie dem Schlafzimmer ist es wichtig, dass ein Min Tang vorhanden ist. Das kann nur ein
Fensterbrett sein, auf das Sie nichts stellen, oder ein Stuhl oder Sessel, der zum Tabubereich erklärt wird. In diesem Fall darf dort auch abends kein Kleidungsstück abgelegt werden. Sie dürfen sich gern auch einmal auf den Stuhl setzen oder ihn ins Wohnzimmer stellen, wenn Besuch da ist. Aber als Ablagefläche kommt er nicht in Frage!
Kinderzimmer sind keine Deponien!
Kinderzimmer sind aufgrund ihrer gemischten Nutzung problematisch: In diesem Raum soll ein Kind zur Ruhe kommen und schlafen, es soll sich hier aber auch auf seine Schularbeiten konzentrieren und sich im Spiel entfalten können. Widersprüchlichkeiten sind hier also versammelt. Durch diese Multifunktionalität entsteht eine Unruhe, die man den meisten Kinderzimmern ansieht; sie wirken bunt, unaufgeräumt, unübersichtlich und oft chaotisch. Das Chaos ist nun aber nicht unbedingt eine Atmosphäre, die die Kreativität anregt, sondern eher Desorientierung und Verwirrung stiftet.
Bei der Planung eines Kinderzimmers muss deshalb genügend freie Fläche im Fußbodenbereich berücksichtigt werden. Unruhig wird es durch herumstehendes Spielzeug und Poster an der Wand von selbst. Anstelle offener Regale bringen geschlossene mehr Ruhe in den Raum, die kunterbunten Spielzeuge verschwinden dann hinter Türen. Der Fußbodenbelag sollte nicht gemustert sein, ansonsten entsteht zusammen mit den bunt verstreuten Spielsachen ein noch größeres Tohuwabohu. An der Wand werden sicher Tierbilder oder später Starposter aufgehängt, also vermeidet man hier eine gemusterte Tapete. Eine Wand im Raum ganz leer zu lassen wäre wünschenswert.
Der Min Tang funktioniert nach meinen Erfahrungen im Kinderzimmer ganz hervorragend. Kinder sind solchen Ideen gegenüber oft aufgeschlossener als ihre Eltern und halten den Min Tang von sich aus ein. Besonders wichtig ist er im Kinderzimmer im Fußbodenbereich. Abends, wenn eine ruhige Energie vonnöten ist, um schlafen zu können, muss ein Kinderzimmer aufgeräumt sein.
Auch im Kinderzimmer gilt übrigens, wie erwähnt, die Regel, dass ein altes Spielzeug das Zimmer verlässt, sobald ein neues dazukommt. Möchte sich Ihr Kind von keinem alten trennen, dann gibt es auch nichts Neues. Freunde zogen gegen die Spielzeugflut erfolgreich zu Felde, indem sie die Spielsachen sortiert auf mehrere Kisten verteilten; jede Woche stand dann nur eine Kiste zur Verfügung, die anderen waren so lange im Keller. Der Reihe nach wurde das Spielzeug ausgetauscht und erfreute die Kinder weitaus mehr, als wenn es ständig präsent gewesen und damit langweilig und uninteressant geworden wäre. Und bringen Sie Ihren Kindern frühzeitig bei: Jeder räumt seinen Krempel selbst auf.
Zusammengefasst:
• Bestimmen Sie in jedem Raum einen Min Tang.
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