Weg damit
dieses Prinzip anwenden. Legen Sie die Dinge erst dort wieder aus der Hand, wo sie hingehören! Sie trocknen sich nach dem Bad ab und werfen das
Handtuch irgendwo hin. Danach muss man es wieder in die Hand nehmen und es zum Trocknen über die Stange hängen. Warum also nicht gleich über die Stange? Sie ersparen sich damit einen Handgriff und somit Arbeit. Der Schraubenzieher wird nicht mehr gebraucht? Also gleich wieder in die Werkzeugkiste mit ihm. Sie wollen lieber warten, bis sich der Weg in den Keller lohnt und noch mehr hinuntergebracht werden kann - etwa bis sich die Zeitungen im Flur türmen, der Wäschekorb voll und das Chaos noch größer ist? Erledigen Sie auch das Weglegen von kleinen Dingen gleich, sozusagen in einem Aufwasch, und Unordnung wird nicht mehr eintreten. Dann kann man auch nicht seinen Partner verdächtigen, er oder sie würde immer alles »verlegen«.
Dies alles gilt selbstredend nicht nur für den privaten Wohnbereich, sondern vor allem auch für den beruflichen Bereich: für die Werkstatt eines Handwerksbetriebs ebenso wie für ein großes Unternehmen oder ein Ladengeschäft. Ich muss für meine häufigen Vortragsreisen ständig Koffer packen. Nicht beim Einpacken, sondern beim Auspacken entsteht Chaos. Auf dem Fußboden liegen die Diakästen, Stifte, Bücher und Papiere neben der schmutzigen Wäsche und den Schuhen herum. Der Anblick dieser Unordnung inspiriert mich nicht gerade dazu, gleich wieder an die Arbeit zu gehen. Ich habe mir also angewöhnt, alles in den Taschen zu lassen und jedes einzelne Teil, sobald ich es aus der Tasche nehme, gleich wegzuräumen: die Dias gleich in das Regal zu den anderen Diakästen, die Klamotten aus dem Koffer in den Wäschekorb oder in den Kleiderschrank. So kann die Unordnung, die eine Reise verursacht, vermieden werden.
Sie sollten Ihre tägliche Post ebenso behandeln: Briefe kommen ins Haus, wir legen sie ab, öffnen sie später, legen sie wieder hin. Irgendwann bearbeiten wir sie und haben sie bis dahin wie oft schon in der Hand gehabt? Nehmen wir sie doch lieber nur einmal in die Hand und geben sie weiter, das heißt leiten sie dort hin, wo sie bearbeitet werden; oder, noch besser, beantworten sie sofort beziehungsweise legen sie zu den anderen Unterlagen ab. Oder wir werfen sie gleich in den Papierkorb. Wo immer die Post hin muss, was immer es damit zu tun gibt, erledigen Sie es
sofort. Sie haben dafür keine Zeit? Aber die Zeit dafür brauchen Sie irgendwann sowieso.
Strategien gegen das Gerümpel
Die Menge Post oder Papier, die unangefordert täglich ins Haus kommt, können wir schlecht beeinflussen. Allerdings wissen wir, wie viele Zeitschriften oder Zeitungen wir überhaupt in der Lage sind zu lesen. Kontrollieren Sie daher den »Zufluss« der Dinge dort, wo er Ihr Haus betritt. Sie schaffen es aus Zeitgründen nicht, Ihre Tageszeitung zu lesen, und die Stapel werden immer höher? Dann bestellen Sie sie ab! Damit erledigt sich auch Ihr schlechtes Gewissen, uninformiert zu sein. Die Zeitschriften, die ungelesen herumliegen, sollten gar nicht erst über die Schwelle kommen.
Die Frage nach dem Nutzen
Die Frage, die man sich beim Kauf eines jeden Produkts stellen sollte, ist: »Brauche ich das wirklich?« Was nützt mir das Sonderangebot von drei Zuckerschnecken, wenn ich nur eine essen möchte? Gerade hier lauert nämlich die Gefahr: Man kauft mehr, isst mehr oder wirft mehr weg. Daher sollten Sie gar nicht erst mehr kaufen, als Sie unbedingt brauchen! Und vor allen Dingen: Gehen Sie nicht in den Supermarkt, wenn Sie hungrig sind! Das führt zu »Hamsterkäufen« nicht unter zehntausend Kalorien. Wenn Sie wie ich zu Heißhungerattacken tendieren, dann ist es am besten, Sie essen zuvor ein wenig Schokolade oder was auch immer. Dann ist die Gefahr gebannt.
Sehr gefährdet sind die Schnäppchenjäger unter uns. Ein 64-teiliges Geschirr für nur 29,90 € ist durchaus preiswert, aber keine sinnvolle Investition, wenn Sie sowieso schon über genügend Geschirr verfügen. Dann ist es zum einen mehr Ballast für Ihre Schränke, und zum anderen sind 29,90 € in den Sand gesetzt. Sonderangebote haben eine gewisse Eigendynamik. Da kaufen durchaus intelligente Menschen plötzlich Dinge, die sie nie im Leben brauchen werden - nur aufgrund des scheinbaren Preisvorteils.
Die Freude liegt primär darin, wie viel man gespart hat. Aber was nützt mir etwas Billiges, wenn ich es überhaupt nicht brauche?
»Erleichtert es mein Leben? Nimmt es mir Arbeit
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