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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Charlie, sein Vorgesetzter.
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Das habe ich dir gerade erklärt.«
    Miles sah Charlie in die Augen. »Aber da ist noch etwas anderes, richtig?«
    Charlie erwiderte Miles Blick.
    »Ja. Otis sagt, du seist etwas grob gewesen, als du ihn verhaftet hast, und er hat eine Beschwerde eingereicht…«
    Miles schlug mit der Hand so laut auf den Tisch, dass das Geräusch durch das ganze Restaurant hallte. Die Leute am Nebentisch zuckten zusammen und drehten sich nach ihm um, aber Miles merkte es nicht.
    »Das ist Blödsinn…«
    Charlie hob beschwichtigend die Hand.
    »Das ist mir doch klar, und ich habe es auch Harvey gesagt, und Harvey wird die ganze Sache ignorieren. Aber ihr beide seid schließlich nicht gerade die besten Kumpel, und er weiß, wie du sein kannst, wenn du dich aufregst. Er unternimmt zwar nichts, aber er hält es für möglich, dass Otis die Wahrheit sagt. Er lässt dir ausrichten, du sollst dich zusammenreißen.«
    »Und was soll ich machen, wenn ich sehe, wie Otis eine Straftat verübt? Wegschauen?«
    »Nein, verdammt noch mal! Red keinen Unsinn! Das wäre ganz und gar nicht in meinem Sinn. Halt dich nur eine Weile zurück, bis Gras über die Sache gewachsen ist - es sei denn, du hast keine andere Wahl. Ich sage das zu deinem eigenen Besten, verstehst du?«
    Es dauerte eine Weile, bis Miles seufzend zustimmte.
    »Gut«, sagte er schließlich.
    Doch im selben Moment wusste er schon, dass er und Otis noch lange nicht miteinander fertig waren.

Kapitel 3
    Drei Stunden nach dem Gespräch mit Charlie bog Miles auf einen Parkplatz vor der Grayton-Grundschule ein, wo der Unterricht gerade zu Ende ging. Drei Schulbusse warteten vor dem Gebäude, und die Schüler schlenderten in kleinen Grüppchen auf sie zu. Miles und Jonah entdeckten einander gleichzeitig. Jonah winkte fröhlich und rannte auf das Auto zu. Miles wusste, dass er das in ein paar Jahren nicht mehr tun würde. Jonah sprang seinem Vater in die weit geöffneten Arme, und Miles hob ihn hoch und drückte ihn an sich, solange sein Sohn diese Nähe noch zuließ.
    »Hallo, mein Freund, wie war es in der Schule?« Jonah machte sich los. »Gut. Und bei deiner Arbeit?«
    »Bin froh, dass ich für heute fertig bin.«
    »Hast du jemanden verhaftet?«
    Miles schüttelte den Kopf. »Heute nicht. Vielleicht morgen. Hör mal, willst du ein Eis, wenn ich gleich wiederkomme?«
    Jonah nickte begeistert, und Miles setzte ihn ab. »Prima.«
    Er beugte sich hinunter und sah seinen Sohn an. »Kannst du auf dem Spielplatz bleiben, während ich mit deiner Lehrerin spreche? Oder willst du drinnen warten?«
    »Ich bin kein kleines Kind mehr, Dad. Außerdem muss Mark auch noch ein bisschen warten. Seine Mama ist beim Arzt.«
    Miles schaute hinüber zu Jonahs bestem Freund, der schon ungeduldig am Basketballkorb stand. Miles steckte Jonah das Hemd in die Hose.
    »Ihr zwei bleibt zusammen, okay? Und lauft nicht weg!«
    »Klar doch.«
    »Also gut. Sei vorsichtig.«
    Jonah gab seinem Vater den Schulrucksack und sauste los. Miles warf den Rucksack auf den Beifahrersitz und schlängelte sich dann zwischen den parkenden Autos hindurch auf das Gebäude zu. Ein paar Kinder grüßten ihn lautstark, ebenso einige Mütter, die ihre Kinder abholten. Bei manchen blieb Miles stehen und sprach ein paar Worte. Er wartete, bis sich die Menge verlaufen hatte. Als die Busse und die meisten Autos abgefahren waren, kehrten die Lehrer ins Schulgebäude zurück. Miles warf einen letzten Blick in Jonahs Richtung, bevor er ihnen folgte.
    Beim Betreten der Schule traf ihn ein Schwall heißer Luft. Das Gebäude war fast vierzig Jahre alt, und obwohl die Klimaanlage in den letzten Jahren mehr als einmal überholt worden war, gab es regelmäßig in den ersten Wochen nach den Schulferien, wenn die Sonne noch vom Himmel brannte, Probleme damit. Miles spürte, wie ihm der Schweiß über den Rücken rann. Während er den Flur entlangging, zog er sein Hemd von der Brust weg und fächelte sich Luft zu. Jonahs Klassenzimmer lag im hinteren Gebäudeteil. Als er eintrat, war es leer.
    Zuerst glaubte er, er sei im falschen Raum, aber die Namen der Kinder auf der Liste an der Wand waren die richtigen. Miles blickte auf die Uhr, und als er feststellte, dass er einige Minuten zu früh dran war, wanderte er durch das Klassenzimmer. Auf die Tafel waren Aufgaben gekritze lt, die Pulte standen in ordentlichen Reihen nebeneinander, ein rechteckiger Tisch war mit Zeichenpapier und Klebstoff

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