Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Postkutschenstation gelaufen, Randy?“
    „Ich werde Maricopa Wells verlassen, Mister. Aber ich wollte nicht verschwinden, ohne Ihnen danke zu sagen. Noch nie war jemand gut zu mir. Mein ganzes Leben lang bin ich nur hin und her geschubst worden. Wenn du nichts bist und wenn du nichts hast …“
    „Jeder ist selbst seines Glückes Schmied, Randy.“
    „Ich weiß, ich weiß. Aber auch Sie sehen nicht aus wie einer, der ein Leben in Ruhe und Beschaulichkeit führt. An Ihnen klebt der Staub der Maricopa Berge. Glühende Hitze, Staub, Skorpione und Klapperschlangen. Kein Mensch, der nicht einen besonderen Grund hat, begibt sich freiwillig in diese Hölle. Erst gestern Nachmittag kam ein Kerl daher. Sein Pferd hatte ein Hufeisen verloren und der Hombre war halb verdurstet. Ich …“
    „Auch er kam von Süden herauf?“
    „Ja. Der arme Hund war ziemlich am Ende. Ich habe ihn angesprochen und ihn gefragt, ob ich ihm helfen könnte. Ich spreche des Öfteren mal Fremde an, denn hin und wieder springen ein paar Cent für mich heraus. Der Kerl aber war ausgesprochen unfreundlich und meinte, dass ich mich zum Teufel scheren solle.“
    „Wie sah der Mann aus?“ Warren Elliott verspürte eine seltsame Erregung. Sein Herz schlug einige Takte schneller, in ihm war eine jähe, vibrierende Ungeduld.
    Randy wiegte den Kopf, dann murmelte er: „Anfang dreißig, dunkelhaarig, sechs Fuß groß, schmales, kantiges Gesicht … Ich denke, es handelte sich um einen ziemlich hartbeinigen Hombre. Er trug den Revolver ziemlich tief geschnallt. Wenn Sie mich fragen, haftete ihm der Geruch von Pulverdampf an. Ein zweibeiniger Wolf …“
    Warren Elliott zog die Steckbriefe aus der Tasche, reichte sie Randy und sagte: „Sehen Sie sich die Gesichter der Kerle an, Randy. Vielleicht ist das Bild des Burschen dabei.“
    Der Oldtimer faltete die vergilbten Blätter auseinander, heftete seinen Blick auf das Bild, schüttelte den Kopf und nahm sich den nächsten Steckbrief vor. „Das ist er“, stieß er hervor. „Das ist der Hombre, der mit dem lahmen Gaul aus der Wildnis kam. He, sind Sie ein Sheriff oder vielleicht sogar ein Staatenreiter? Heiliger Bonifatius! Man wirft diesem Burschen Raub und Mord vor. Da hatte ich ja direkt Glück, dass er mich nicht abknallte, als ich ihn ansprach.“
    „Bei Ihnen ist nichts zu holen, Randy“, versetzte Warren Elliott und ein starres, kaum wahrnehmbares Lächeln umspielte seine trockenen, rissigen Lippen. Er nahm die Steckbriefe, schaute den obersten an und murmelte: „Sam Higgins. – Haben Sie eine Ahnung, wohin der Bursche sich gewandt hat, Randy?“
    „Ich vermute, dass er sich zum nächsten Hufschmied begeben hat. Es gibt zwei in Maricopa Wells. Soll ich Sie zu ihnen führen?“
    „Ich bitte darum, Randy.“
    In der Zwischenzeit war die Sonne untergegangen. Ihr Widerschein ließ den Himmel über den Bergen im Westen purpurn glühen. Die Schatten waren verblasst, auf dem ganzen Land lag ein rötlicher Schein und verlieh ihm einen besonderen Zauber.
    Warren Elliott schritt neben dem Trinker her die Main Street hinunter. Den Rotfuchs führte er am Zaumzeug. Unter ihren Schritten mahlte der feine Sand, der sich, wenn es regnete, in knöcheltiefen Schlamm verwandelte.
    Schon der erste Schmied, zu dem Randy den Mann aus Gila Bend führte, sagte: „Ja, der Bursche war bei mir. Ich habe seinem Gaul ein neues Eisen verpasst. Schien mir ein recht mürrischer Zeitgenosse zu sein. Ich habe versucht, ein paar belanglose Worte mit ihm zu wechseln, aber er zeigte sich wortkarg und einsilbig. Also gab ich es auf.“
    „Nannte er ein Ziel?“, erkundigte sich Warren Elliott.
    „Er fragte lediglich, wo er in Maricopa übernachten könnte. Ich nannte ihm Sulvers Hotel.“
    „Dann will ich mich dort mal nach dem Burschen erkundigen“, knurrte Warren Elliott und fixierte den Trinker. „Zeigen Sie mir den Weg, Randy?“
    „Betätigst du dich jetzt als Fremdenführer, Randy?“, fragte der Schmied mit einem breiten Grinsen. „Seit wann ernährt ein solcher Job seinen Mann?“
    Randy schoss ihm einen vernichtenden Blick zu, dann krächzte er: „Lach nur, Hanson. Gib aber Acht, dass dir das Lachen eines Tages nicht vergeht. Ich … Ach was!“ Randys Rechte wischte wegwerfend durch die Luft. „Kommen Sie, Mister. Ich bringe Sie zu Sulvers Hotel.“
    Wenig später stellte Warren Elliott dem Rezeptionisten im Hotel die Frage nach Sam Higgins. Der Mann sagte: „Seit gestern sind bei mir vier Leute

Weitere Kostenlose Bücher