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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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abgestiegen. Einer mit dem Namen Higgins ist nicht dabei.“ Er griff unter den Tresen und holte das Gästebuch hervor, schlug es auf und blätterte die Seite mit den letzten Eintragungen her. „Hollister“, las er, „Hellman, Coulter, McAllister. Das sind die Namen der Männer, die gestern bei mir eincheckten.“
    Warren Elliott zeigte dem Mann den Steckbrief von Sam Higgins. Der Rezeptionist betrachtete sich das Bild eingehend, dann nickte er. „Es könnte sich um McAllister handeln. Er ist heute Früh weitergeritten.“ Wie zur Bestätigung seiner weiteren Worte nickte er ein weiteres Mal. „Ja, das ist McAllister.“ Er kratzte sich hinter dem Ohr. „Heiliger Rauch! Wenn ich gewusst hätte, wen ich beherberge …“
    „Erzählte er Ihnen, wohin er sich wenden wollte?“, fragte McQuade.
    „Nein. McAllister – ich meine Sam Higgins war ausgesprochen schweigsam. Ein düsterer Bursche, der ungute Gefühle in einem weckt. Ich ahnte gleich, dass mit ihm etwas nicht stimmt.“
    „Wo hatte er sein Pferd untergestellt?“
    „Im hoteleigenen Stall. Sprechen Sie mal mit dem Pferdeknecht. Vielleicht weiß er mehr.“
    Sie begaben sich in den Stall. Bei dem Stallmann handelte es sich um einen bärtigen Oldtimer mit schadhaftem Gebiss, der unablässig auf einem Priem herumkaute. Auf Warren Elliotts Frage antwortete er: „Er fragte mich, wie er auf dem schnellsten Weg nach Bradford Well käme.“
    „Das sind gut und gerne hundert Meilen!“, entfuhr es Warren Elliott.
    „Ja, hundert Meilen sind es wohl“, pflichtete der Stallbursche bei. „Ich habe McAllister die Poststraße empfohlen, die am Centennial Wash entlang nach Nordwesten führt.“
    „Ich kenne diesen Weg“, murmelte Warren Elliott. Nachdem sie den Stall verlassen hatten, fragte der Mann aus Gila Bend: „Was treibt den Banditen nach Bradford Well? Wenn sein Pferd lahmte, währe es doch das Normalste auf der Welt gewesen, dass seine Kumpane irgendwo außerhalb der Stadt auf ihn gewartet hätten.“
    „Ich kann Ihnen die Antwort auf Ihre Frage nicht geben“, krächzte Randy. „Aber kann es nicht sein, dass sich die Bande getrennt hat und dass die Kerle vereinbarten, sich in Bradford Well zu treffen. Immerhin werden sie hier im Arizona-Territorium gejagt wie tollwütige Hunde.“
    „Sicher“, murmelte Warren Elliott versonnen. „Das ist nicht von der Hand zu weisen. – Danke, Randy. Ich werde mir im Hotel ein Zimmer nehmen und morgen Früh ziemlich zeitig aufbrechen. Sie sollten meinen Ratschlag beherzigen und Maricopa Wells verlassen. Hier kriegen Sie keinen Fuß auf den Boden. Und versuchen Sie, künftig die Finger vom Brandy zu lassen.“
    „Sie sind ein guter Mann“, versetzte Randy. „Ich werde für Sie beten.“
    Die beiden Männer verabschiedeten sich mit einem Händedruck voneinander, Warren Elliott holte seine Satteltaschen und das Gewehr und begab sich in die Hotelhalle.

    *

    Als die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen über die Hügel im Osten ins Land schickte, verließ Warren Elliott die Ortschaft. Um die Mitte des Vormittags erreichte er die Quelle des Waterman Wash. Der Creek war nahezu ausgetrocknet und nur noch ein Rinnsal. Er folgte ihm nach Nordwesten. Rechter Hand erhoben sich die bizarren Felsgebilde der Sierra Estrella. Auf dem Gras glitzerte noch der Tau. In den Büschen zwitscherten die Vögel.
    Sam Higgins hatte einen Vorsprung von vierundzwanzig Stunden. Warren Elliott sagte sich, dass es der Bandit nicht besonders eilig haben würde, denn er hatte keine Ahnung, dass er verfolgt wurde. Wenn er Glück hatte, holte er ihn vielleicht noch vor Bradford Well ein.
    Warren Elliott ritt schnell, war aber darauf bedacht, den Rotfuchs auf keinen Fall zu verausgaben. Die Sonne kletterte unaufhaltsam ihrem höchsten Stand entgegen. Das Land lag unter einem flirrenden Hitzeschleier. Schweißgeruch zog ganze Schwärme kleiner Stechmücken an. Die Hitze sog Pferd und Reiter geradezu das Mark aus den Knochen. Hin und wieder ließ der Mann aus Gila Bend das Tier saufen, ab und zu saß er ab und wusch sich den Schweiß aus dem Gesicht. Sein Hemd war unter den Achseln und zwischen den Schulterblättern durchnässt. Der Ritt war eine Tortur für Pferd und Reiter.
    Schließlich stand die Sonne fast senkrecht über dem einsamen Reiter. Halbrechts vor ihm – vor einem lang gezogenen Hügel - lagen die Gebäude einer Ranch. Das Haupthaus besaß kein Stockwerk, das Dach war flach, vor zwei Fenstern hingen die Läden schief in den

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