Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
irgendetwas in der Luft lag, war es nur logisch, dass er sie in die aktuelle Lage einwies.
    Doch es war jener andere Offizier, der zusammen mit Captain Alwyn den Raum betreten hatte, dessen Anwesenheit Alicia völlig überraschte. Und offensichtlich war sie nicht die Einzige in BR-Eins, der es so erging.
    »Achtung!«, bellte Lieutenant Paál, nachdem auch er vor Erstaunen kurz gezögert hatte, und Alicia nahm schon Haltung an, bevor ihr Gehirn diesen lautstark erteilten Befehl ganz verarbeitet hatte.
    Diese Wirkung hatte diese Person nun einmal auf andere: Sir Arthur Keita, Großkomtur des Ordens von Terra, Träger der Tapferkeitsmedaille des Senats mit Diamanten und Spangen, des Silbernen Sterns mit Spange, des Verwundetenabzeichens (mit mehreren Spangen), stellvertretender Kommandeur des Persönlichen Kaders Seiner Imperialen Majestät Seamus II.
    »Weitermachen«, grollte der Mann, der überall als ›des Imperators Bulldogge‹ bekannt war, mit seiner rauen Bassstimme. Sein Haar war gänzlich ergraut, sein Körperbau erinnerte aus unerfindlichen Gründen an eine äußerst massive Ziegelwand - und das, obwohl er schon beinahe einhundert Standardjahre alt war. Sein Alter hatte offensichtlich weder seinem Gesundheitszustand noch seinem wachen Verstand Abbruch getan, das sah man deutlich in seinen dunklen Augen, die unter seinen buschigen Augenbrauen fast zu verschwinden schienen. Genau wie Alicia trug auch er das Grün-in-Grün der Kaderuniform, auch seinen Kragenspiegel zierten Harfe und Raumschiff, doch anders als an Alicias Uniform prangte an seinem Kragen noch ein Stern - das Rangabzeichen eines Brigadiers.
    Lautlos ließ sich Alicia wieder in ihren Sitz gleiten; ihr Verstand überschlug sich fast, als Keita zum Sessel am Kopfende des großen Tisches hinüberging und unter dem großen Holoprojektor Platz nahm. Captain Alwyn wartete, bis der Brigadier saß, dann nahm auch er Platz - in dem Sessel unmittelbar rechts neben Keita -, während Watts zu dem Pult hinüberging, das für den jeweiligen Leiter der Besprechung vorgesehen war. Der Marine legte etwas auf dem Pult ab, das ganz nach altmodischen, handschriftlichen Aufzeichnungen aussah, dann griff er nach dem Neural-Headset und streifte es sich über.
    »Also gut, Leute«, sagte Alwyn, während Watts sich noch vorbereitete. »Ich bin mir sicher, dass Sie alle überrascht sind, hier Onkel Arthur zu sehen - Verzeihung, ich meine natürlich: Brigadier Keita«, verbesserte er sich und erntete dafür belustigtes Schmunzeln seiner Zuhörer. »Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass es mir nicht anders gegangen ist, als das Bataillon ihn und Captain Watts hierher geschickt hat.«
    Kurz hielt er inne, und nun schwand aus seiner Miene jegliche Gelassenheit, die er bis eben noch an den Tag gelegt hatte.
    »Sir Arthur wird Ihnen selbst erklären, warum er hier ist«, sprach der Kompaniechef dann deutlich ernsthafter weiter. »Anschließend werden er und Captain Watts uns erläutern, was wir zu tun haben.« Nach und nach blickte er seine Untergebenen an, dann wandte er sich höflich Brigadier Keita zu.
    »Onkel Arthur?«, forderte er ihn auf, das Wort zu übernehmen.
    »Danke, Madison«, grollte Keita mit seiner volltönenden Stimme, und Alicia spürte, dass sie sich unwillkürlich ein wenig zu ihm hinüberbeugte. Dass er Alwyn mit dessen Vornamen angesprochen hatte, wirkte beim Brigadier keineswegs aufgesetzt, was vielleicht der Fall gewesen wäre, hätte ein anderer Offizier von Keitas Rang diese vertrauliche Anrede benutzt - vorausgesetzt, es hätte im Kader überhaupt noch einen anderen Offizier seines Ranges gegeben.
    General Arbatov mochte ja der offizielle Oberbefehlshaber des Kaders sein, doch Sir Arthur Keita war der Kader. Vor mehr als siebzig Jahren in den Kader eingetreten, hatte er das vorgeschriebene Alter für den Ruhestand weit überschritten. Eine erstaunliche Anzahl befehlshabender Offiziere des Kaders hatte zur einen oder anderen Zeit auch unter ihm gedient, und er hatte bemerkenswertes Talent zur Schau gestellt, besonders hervorragende Kommandeure heranzuzüchten und auszubilden.
    Und nicht nur das: Es war allgemein bekannt, dass er sich mehr als einmal geweigert hatte, sich über seinen derzeitigen Dienstgrad hinaus befördern zu lassen. Und das war ihm gelungen, weil er schlichtweg der Einzige in der ganzen Galaxis war, dem Seamus II. und auch Imperatorin Maire vollständig und uneingeschränkt vertrauten. Er war zugleich der Oberbefehlshaber und der

Weitere Kostenlose Bücher