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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kader trainierte ständig. Wenn sie sich nicht im aktiven Einsatz befanden, dann wurde trainiert. Oder sie planten die nächste Übung. Oder sie bewerteten die Ergebnisse der letzten Gefechtsübung, die sie gerade erst abgeschlossen hatten.
    Und der Kader war der Ansicht, die beste Vorbereitung für den tatsächlichen Einsatz seien Übungen, die ungleich schwieriger und härter waren, als das in einem echten Einsatz jemals erforderlich sein könnte. Im Rahmen der Ausbildung für den Kader wurde jeder einzelne stets bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit getrieben - und die Leistungsfähigkeit der Männer und Frauen des Kaders war durchaus beachtlich.
    Das war der eine große Unterschied. Der andere war, dass der Kader langfristige, persönliche Zusammenarbeit der einzelnen Soldaten aktiv förderte. Vor drei Standardmonaten war Alicia zu einer Sergeant First Class befördert worden, doch sie hatte noch immer das Kommando über den Ersten Trupp inne, und ihr Katschmarek war nach wie vor Tannis. Das war für den Kader nicht ungewöhnlich. Es war durchaus nicht beispiellos, dass ein Angehöriger des Kaders seine gesamte Laufbahn im gleichen Regiment der gleichen Brigade durchlebte, und der Kader war stets bemüht, bei Einsatzpartnern, die offensichtlich gut zusammenarbeiteten, dafür zu sorgen, dass diese Partnerschaften zur dauerhaften Einrichtung wurden.
    Darüber wollte sich Alicia nicht beschweren. Die Taktik- und Einsatzregeln des Kaders unterschieden sich von denen des Marine Corps noch deutlicher, als Alicia das zuvor bewusst gewesen war. Angehörige des Kaders waren in jeglicher Hinsicht echte Spezialisten, und zu den Dingen, die sie im Einsatz so effektiv machten, gehörte eben auch diese völlige Vertrautheit mit dem Katschmarek. Sie trainierten gemeinsam, sie kämpften gemeinsam, die meisten verbrachten auch ihre Freizeit gemeinsam, und es war durchaus nichts Ungewöhnliches, wenn sie auch gemeinsam in Urlaub fuhren.
    Und manchmal fielen sie natürlich auch gemeinsam.
    In den letzten anderthalb Jahren waren Tannis und sie zu genau der Sorte Zweiergruppe zusammengewachsen, wie sie der Kader zu bilden versuchte. Sie befanden sich stets auf der gleichen Wellenlänge, fast als seien sie telepathisch miteinander verbunden. Jede von ihnen wusste, was die andere in einer beliebigen Situation tun würde, und jede von ihnen verstand genau, welche Aufgabe sie in einer taktischen Konfrontation würde erfüllen müssen.
    Und keine von uns, dachte Alicia und lächelte, als sie kurz zur Seite blickte und Tannis' Profil betrachtete, hat jemals eine bessere Freundin gehabt. Keine von uns hat auch nur ihrer Schwester jemals so nahegestanden.
    Und genau aus diesem Grund war Alicia auf den Gedanken gekommen, Tannis zu der Besprechung mitzunehmen. Der Katschmarek eines jeden Truppführers, Platoon Sergeants oder Company First Sergeants befand sich stets in einer besonderen Situation. Dieser Katschmarek wurde nicht in den üblichen Schützengruppen eines Trupps eingesetzt. Stattdessen ging er oder sie immer dorthin, wo auch der jeweilige Partner benötigt wurde - und die Tatsache, dass ein solcher Katschmarek wahrscheinlich stets dadurch abgelenkt wurde, sich darauf konzentrieren zu müssen, eine taktische Situation zu bewältigen, bedeutete auch, dass der Partner eines derartigen Anführers stets noch mehr leisten musste, als das beim Kader ohnehin erforderlich war. Es hatte Zeiten gegeben - nur allzu viele davon, schoss es Alicia durch den Kopf -, in denen Tannis deutlich mehr als ihre übliche Last hatte tragen müssen, einfach, weil Alicia mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war, und dazu kam, dass Tannis zugleich die leitende Sanitäterin des Ersten Zuges war. Falls sie das Gefühl hatte, sich zu überarbeiten, so ließ sie sich das keineswegs anmerken, doch Alicia war sich sicher, dass dem auch tatsächlich nicht so sei.
    Doch letztendlich fand sich Tannis immer wieder in der Rolle einer assistierenden Truppführerin wieder, und damit war es natürlich nur sinnvoll, dass auch sie vollständig in jegliche Einsatzplanung eingeweiht war. Zumindest war Alicia eben dieser Ansicht, und die Reaktion von First Sergeant Yussuf ließ darauf schließen, dass sie in gleicher Weise darüber dachte.
    Sie erreichten das Hauptverwaltungsgebäude, durchquerten die kleine Lobby, gingen dann einen kurzen Korridor hinab, an einem halben Dutzend Bürotüren vorbei, und bogen schließlich nach links in Besprechungsraum Eins ab.
    Der

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