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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sektor einen ganzen Haufen Ärger ein. Und wie Kereku gerade eben mehr oder weniger selbst gesagt hatte: Ein Sektorengouverneur, der eigenständig mit derartigen Kleinigkeiten anfinge, wie einen durch den Senat bestimmten Amtsträger zu feuern, bliebe nicht mehr lange auf seiner Position. Dennoch ...
    »Wenn wir ihn nicht loswerden können, dann sollten wir uns allmählich an den Gedanken gewöhnen, dass sich die Situation auf Gyangtse deutlich verschlimmert«, erwiderte sie düster.
    »Hat Ustanov angedeutet, die BFG habe in letzter Zeit ernstlich Waffen gehortet?«
    »Ja«, bestätigte Obermeyer tonlos. »Bislang ging es in seinen Berichten vor allem um Handfeuerwaffen, aber es gibt Gerüchte - und er bezieht sich dabei auf Meldungen, die laut Palacios' Nachrichtendienstlern aus zuverlässigen Quellen stammen -, dass zumindest schon einiges an schwererem Gerät vor Ort ist. Wir sind dem Grenzgebiet nahe genug, dass alle möglichen Leute hier unbemerkt ein und aus gehen können, und Palacios sagt, sie sei der Ansicht, die BFG habe Kontakt mit der ›Freiheits-Allianz‹ aufgenommen.«
    Das brachte Kereku dazu, das Gesicht zu verziehen; die sogenannte Freiheits-Allianz war die hartnäckigste und gefährlichste interstellare Dachorganisation mit dem Ziel, planetare ›Befreiungsbewegungen‹ zu unterstützen, die das Imperium bislang kannte.
    »Palacios kann nicht mit Sicherheit sagen, dass die Waffen wirklich von der Allianz stammen«, fuhr Obermeyer fort, »aber sie ist sich dennoch recht sicher. Und auch, dass weitere Waffenlieferungen schon vorbereitet sind. Und«, setzte sie noch tonloser hinzu, »zwischen den Zeilen kann man deutlich lesen, dass sich Palacios verdammt Sorgen darum macht, wie die lokalen Ämter und Behörden - sowohl die zivilen wie die vom Militär - beständig sämtliche Quellen missachten und ignorieren, auf die Palacios' Leute zugreifen.«
    »Verdammt.« Kereku spannte sichtlich die Kiefermuskeln an, dann schüttelte er den Kopf. »Was genau hat Ustanov eigentlich auf dem Planeten vor Ort? Und was davon kann er aus seinen eigenen Ressourcen für rasche Unterstützung abziehen?«
    »Das«, gab Obermeyer zu, »weiß ich wirklich nicht. Zumindest nicht mit Sicherheit. Ich weiß, dass auf dem Planeten selbst ein Aufklärer-Bataillon steht. Das sind, von der Planetarmiliz abgesehen, die einzigen Leute, die wir im System vor Ort haben. Der Rest seines Regiments, das im Übrigen zumindest etwas unterbesetzt ist - sind die das nicht eigentlich immer? -, ist in Abteilungen von Bataillonsgröße aufgeteilt und sichert nicht nur Gyangtse, sondern auch Matterhorn und Sangamon. Damit hat er bestenfalls noch ein Bataillon in Reserve, und sein Hauptquartier befindet sich auf Matterhorn - das ist also mehr als eine Woche weit von Gyangtse entfernt. Was zusätzliche Unterstützung betrifft, so habe ich den Eindruck, dass die Navy selbst auf Gyangtse nur in sehr beschränktem Maße präsent ist, und die Planetarmiliz - vor allem deren Anführer - scheint weder ihm noch Palacios sonderlich viel Vertrauen einzuflößen. Und Ustanov wäre selbst dann ziemlich unterbesetzt, falls er versuchen müsste, den ganzen Planeten unter Kontrolle zu halten, falls irgendetwas so richtig schiefgeht, wenn er seine gesamten Truppen bereits auf Gyangtse vor Ort hätte und seine Bataillone Sollstärke aufwiesen.«
    Kereku nickte. Ein vollständiges Regiment Marines, die zugehörigen Transport- und Artillerieeinheiten nicht eingerechnet, besaß eine Sollstärke von etwas mehr als viertausendzweihundert Mann. Die Sollstärke des zugehörigen Aufklärer-Bataillons hingegen lag bei unter eintausend. Das waren nicht gerade viele ›Leichen auf Urlaub‹ - selbst wenn man die hervorragende Ausbildung der Marines und deren erstklassige Ausrüstung berücksichtigte -, wenn der Auftrag darin bestand, einen ganzen Planeten mit einer Bevölkerung von fast zwei Milliarden zu sichern.
    »Das Problem ist natürlich, ob wir überhaupt wollen, dass er seine Truppen verstärkt, oder eben nicht«, stellte der Sektorengouverneur fest. »Oder vielleicht wollen wir ihm lediglich genehmigen, seine Truppen umzugruppieren. Er könnte zumindest auch seine Reserve nach Gyangtse verlegen, wenn wir genau das in sein Ermessen stellen. Aber wenn wir noch mehr Truppen dorthin schicken, gehen wir das Risiko ein, die Einheimischen noch mehr aufzuscheuchen - vor allem die Hitzköpfe, die in uns schon jetzt eine Besatzungsmacht sehen. Das ist nicht gerade die

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