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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weiterhin hier belassen zu wollen. Und wenn Sie seine Abberufung wirklich mit Nachdruck vorschlagen, werden Auberts Gönner davon höchstwahrscheinlich erfahren, ob der Imperator nun etwas in Ihrem Sinne unternimmt oder nicht.«
    »Vielleicht. Und vielleicht liegt Gyangtse ja wirklich ›mitten im Nichts‹. Aber auf diesem Planeten befinden sich immer noch zwei Milliarden Menschen, er untersteht immer noch dem Imperium, und wir sind den Menschen hier draußen gegenüber in der Verantwortung. Ganz zu schweigen davon, dass die imperiale Politik bezüglich jeglichen separatistischen Bestrebungen der Liga nach wie vor absolut eindeutig ist und gewiss nicht erneut zu debattieren. Wenn wir Aubert nicht von hier fortschaffen, wird er eine Situation herbeiführen, bei der es dann in meiner Verantwortung liegt, genau das den Leuten auf Gyangtse zu verdeutlichen - und es wäre mir deutlich lieber, nicht in eine Situation gezwungen zu werden, in der ich mit Kanonen auf Spatzen schießen muss.«
    »Jawohl, Sir«, gab Obermeyer leise zurück, und der Gouverneur nickte ihr zu.
    »Gut. Sorgen Sie dafür, dass sich Erickson daran macht, die vorbereitenden Pläne zu erstellen. Dann rufen Sie sämtliche dienststelleninternen Memos über Aubert und Gyangtse ab, alles aus den letzten ... na, sagen wir, aus dem ganzen letzten Jahr oder so. Bringen Sie die hierher, sobald Sie alles haben, und dann werden Sie und ich ein paar vergnügliche Stunden damit haben, alles nur Erdenkliche an Material zusammenzustellen, um deutlich belegen zu können, dass Aubert seinen Job ein für alle Mal loswerden muss.«
    »... und Gouverneur Aubert hat uns nahegelegt, wir sollten uns doch bitte schön verpissen«, knurrte Namkha Pasang Pankarma.
    Der Gründer und selbsternannte Anführer der Befreiungsfront von Gyangtse war noch nie dafür bekannt gewesen, dem Terranischen Imperium sonderlich freundlich gesinnt zu sein. Doch im Augenblick war seine sonst völlig teilnahmslose Miene zu einer Maske puren Zorns verzerrt. Ang Jangmu Thaktu, seine erfahrenste Ratgeberin, hatte diesen Gesichtsausdruck zwar schon deutlich häufiger gesehen als die meisten anderen seiner Anhänger, doch das machte sie auch nicht glücklicher, ihn gerade jetzt in dieser Stimmung erleben zu müssen.
    »Namkha Pasang«, sagte sie, »das klingt mir nicht nach Auberts üblicher Wortwahl.« Ihr Tonfall und auch ihr ganzes Auftreten waren deutlich entschlossener, als jeder andere von Pankarmas Anhängern ihm gegenüber zu zeigen bereit gewesen wäre - vor allem, wenn er so wütend war wie in diesem Augenblick -, doch sie hielt seinem zornigen Blick in aller Ruhe stand.
    »Ich weiß, dass er eine unerträgliche Nervensäge ist«, sprach sie weiter. »Der ist sogar noch schlimmer als die meisten Imps. Aber eines der Probleme, das ich schon immer mit ihm gehabt habe, ist, dass er sich aus jeglichen Problemen immer wortgewandt herauslaviert, statt sich einmal direkt damit zu befassen. Ich hatte schon immer den Verdacht, eigentlich lege er es darauf an, uns lange genug einfach reden zu lassen, um uns hinzuhalten, bis die Abstimmung über die Eingliederung schließlich stattgefunden hat. Entweder zieht er alles bewusst in die Länge, um genau das zu bewirken, oder er ist wirklich ein absoluter Vollidiot. Vielleicht auch beides zusammen. Aber wie dem auch sei, ich habe noch nie erlebt, dass er irgendetwas derart ... direkt ausgedrückt hätte.«
    »Das hat er zumindest gemeint, ganz egal, wie er es ausgedrückt hat!«, schoss Pankarma zurück.
    »Das mag ja sein. Aber wenn wir von unseren Leuten erwarten, dass sie uns folgen, dann müssen wir sicherstellen, dass nichts, was wir ihnen über unsere Kontakte zu Aubert und seinen Leuten berichten, in irgendeiner Weise als übertrieben abgetan wird«, erklärte Thaktu mit fester Stimme. »Wir können seine Worte auslegen, wie immer wir wollen, aber wir müssen unseren Leuten den Originaltext zukommen lassen.«
    Pankarmas Blick wurde noch zorniger, und seine Beraterin zuckte mit den Schultern.
    »Früher oder später wird sowieso bekannt werden, was genau er gesagt hat - ich meine jetzt wirklich den ursprünglichen Wortlaut. Da ist es doch besser, wenn unsere Leute das von uns erfahren, als wenn sie anfangen, sich zu fragen, ob wir nicht vielleicht schon die ganze Zeit über einige Dinge ... ausgeschmückt haben.«
    »Also gut«, erwiderte Pankarma schließlich. Er atmete tief ein, dann stieß er die Atemluft lautstark wieder aus. »Also gut«,

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