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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenig mehr als nur ein Verhandlungsmanöver. Und dessen ungeachtet, und auch trotz der Tatsache, dass sowohl er als auch Salgado ganz genau wissen, wie die imperiale Politik in dieser Hinsicht nun schon seit Jahrhunderten aussieht, begrüßt er Pankarmas ›Teilnahme‹ an der öffentlichen Debatte zur Eingliederung in das Imperium sogar!«
    Die Stabschefin des Sektor-Gouverneurs schüttelte den Kopf, und ihr Gesichtsausdruck wirkte äußerst grimmig.
    »Er scheint einfach nicht zu kapieren, dass die BFG an dieser Debatte ausschließlich als Stimme der Opposition ›teilnehmen‹ wird. Oder dass er als persönlicher, unmittelbarer Repräsentant des Imperators hier mit Kriminellen spricht. Oder dass die BFG vielleicht tatsächlich meinen könnte, was sie sagt, wenn sie von ›bewaffnetem Kampf‹ spricht! Ich kann von hier aus natürlich nicht genau beurteilen, welche Art lokaler Kontakte und welche nachrichtendienstlichen Quellen er vielleicht hat oder zu haben glaubt, aber Palacios' Informationen laufen darauf hinaus, dass dort in großem Stil Waffen gehortet werden. Sie hat sogar einige Berichte über mehrere Waffenlieferungen von anderen Planeten erhalten, vielleicht sogar von der ›Freiheits-Allianz‹ - auch wenn sie zugibt, dass sie das bislang noch nicht hat eindeutig verifizieren können. Dennoch schätzt sie die Lage so ein, dass sich die Dinge zunehmend - und rapide - verschlimmern. Und Ustanov hat zwar Erickson, aber keinem seiner zivilen Vorgesetzten gemeldet, dass seine an Aubert gerichteten Gesuche, Palacios Unterstützung zukommen zu lassen und ihr zu gestatten, auch ... proaktiv einzugreifen, beständig abgelehnt werden.«
    »Also hält er alles innerhalb der eigenen Weisungskette, um bloß nicht den Eindruck zu erwecken, irgendetwas über Auberts Kopf hinweg zu unternehmen«, sinnierte Kereku leise.
    »Ich denke, genau das tut er«, bestätigte Obermeyer. »Aber gleichzeitig drückt er sich, zumindest für einen Offizier seines Ranges, in sämtlichen ›internen‹ Berichten an Erickson bemerkenswert offen aus. Und Erickson nimmt diese Befürchtungen offensichtlich sehr ernst, schließlich hat er mir Ustanovs und Palacios' eigene Berichte in ihrer Rohfassung ausgehändigt, ohne sie zuvor zu ... bereinigen.«
    »Na wunderbar.«
    Kerekus Miene wirkte nicht gerade zufrieden. Die Tatsache, dass sowohl Jasper Aubert als auch Ákos Salgado selbst unter Idealbedingungen Schwierigkeiten hätten, ihre eigenen Schuhe korrekt zu schließen - und derzeit herrschten eben keine Idealbedingungen -, machte die ganze Lage nur noch schlimmer. Die Terranische Liga und die alte Föderation waren noch nie konform gegangen, nicht einmal damals, ehe die Rish ins Spiel gekommen waren. Die Liga war durch die Auswanderung auf andere Welten, vor allem asiatischer Erdenbewohner, entstanden, die sich stets über die ›westlichen‹ Vorurteile und Vorlieben der sogenannten ›Ersten Welt‹ auf Alterde geärgert hatten, die sich unmittelbar vor dem Beginn der Raumfahrt immer weiter verfestigt hatten, und dieser Unmut steigerte sich insbesondere deswegen, weil doch ein so großer Anteil der Weltbevölkerung im asiatischen Raum angesiedelt gewesen war. Die Tatsache, dass die Asien-Allianz den letzten großen Krieg verloren hatte, der auf der alten Heimatwelt der Menschheit ausgetragen worden war, hatte die Gräben nur vertieft. Und gerade, als sich die Lage gerade ein wenig zu entspannen begann ... traten die Rish auf den Plan.
    Doch mehr als ein Jahrhundert sorgfältig durchdachter Manipulation durch die Rishatha-Sphäre, gefolgt von sechzig weiteren Jahren blutigster Kriege, hatte den verbitterten Groll zahlreicher Bewohner der ehemaligen Liga-Planeten immens genährt, und er hielt sich mit geradezu religiösem Feuereifer von der Sorte, die ungleich leichter zu erzeugen als jemals wieder zu überwinden war. Und dies war eine Tatsache, die einige Personen - wie etwa ein gewisser Jasper Aubert - anscheinend vollständig zu übersehen vermochten.
    Einige Momente blickte Obermeyer ihren Vorgesetzten nur schweigend an, dann beugte sie sich in ihrem Sessel ein wenig vor.
    »Herr Gouverneur«, sagte sie mit einer Förmlichkeit, die äußerst ungewöhnlich war für ein Gespräch unter vier Augen zwischen ihnen beiden, »wir müssen Aubert loswerden. Manchmal denke ich, wenn es uns gelänge, wenigstens Salgado loszuwerden, könnten wir mit unseren Argumenten zu Aubert durchdringen - wie auch immer er sich verhalten mag, er ist

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