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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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am Tisch säßest.«
    »Sie haben die Einladung angenommen«, erklärte Ákos Salgado.
    »Gut!«, entgegnete Lobsang Phurba Jongdomba mit äußerst unangenehmer Miene. »Darf ich davon ausgehen, dass sie sich auch mit der Örtlichkeit einverstanden erklären?«
    »Auch das«, bestätigte Salgado und lächelte den Offizier von Gyangtse freundlich an.
    Niemand hätte an seiner Miene ablesen können, dass Salgado diesem Jongdomba noch mehr Verachtung entgegenbrachte als dieser Palacios. Jongdomba war nicht einfach nur ein Repräsentant dessen, was vor Ort als ›Militärstreitkräfte‹ durchging - was an sich schon mehr als genug gewesen wäre, um ihn in die Kategorie ›Wichtelhirn‹ einzuordnen -, er war auch noch durch und durch korrupt. Und er hatte gute Kontakte zur örtlichen Oligarchie.
    Aber wie jeder gute Politiker weiß, braucht man einen Menschen nicht zu mögen, um mit ihm zusammenzuarbeiten. Und wenigstens ist dieser Jongdomba nicht so ein hysterischer Paranoiker wie Palacios. Natürlich ist er von seiner eigenen Unfehlbarkeit sogar noch -überzeugter als sie.
    Und das war natürlich einer der Gründe, weswegen Salgado jetzt in diesem Prachtzimmer inmitten eines von Jongdombas Bürogebäuden in Zhikotse saß. Die kostbare Holztäfelung, die Kunstwerke und die von allen möglichen anderen Welten importierten Spirituosen seiner beachtlichen Hausbar dienten allesamt ganz offenkundig dazu, Jongdombas Reichtum zur Schau zu stellen. Zugleich empfand Salgado das als protzig und geschmacklos; das alles warf ein recht bezeichnendes Licht auf die grundlegende Dummheit des Brigadiers, die der Hauptgrund für Salgados Entscheidung gewesen war, sich für diesen speziellen Einsatz auf Jongdomba zu verlassen. Jemand, der seine eigenen Fähigkeiten etwas ... realistischer eingeschätzt hätte, wäre wohl sofort bewusst geworden, auf wen Salgado jegliche offizielle Verantwortung abwälzen wollte, sollte irgendetwas nicht ganz nach Plan verlaufen.
    »Ich wünschte, wir hätten auf einem etwas abgelegeneren Treffpunkt bestehen können«, merkte Colonel Sharwa an. Wann immer Brigadier Jongdomba anwesend war, klang er fast schüchtern, doch der Oberbefehlshaber der Planetarmiliz blickte ihn dennoch stirnrunzelnd an. »Ich hätte es wirklich vorgezogen, diese Operation irgendwo durchzuführen, wo nicht derart viele Zivilisten in der Nähe wären«, sprach der Colonel trotz der finsteren Miene seines Vorgesetzten weiter.
    »Ihre Besorgnis spricht für Sie, Colonel«, erwiderte Salgado fast schon schmeichlerisch. »Aber ich bin zuversichtlich, dass die Operation unter Ihrem Befehl reibungslos vonstattengehen wird. Und der Vorschlag, das ›Annapurna Arms‹ dafür zu nutzen, war ein genialer Gedanke des Brigadiers, wenn Sie mir gestatten, das so offen auszusprechen. Das ist das größte, luxuriöseste Hotel in ganz Zhikotse. Das macht es zu einem logischen Ort für das Zusammentreffen von Gouverneur Aubert und Pankarma, und es ist groß genug, unsere Überraschung in Stellung zu bringen, ohne dass irgendjemand es bemerkt. Und die Tatsache, dass es sich mitten in der Innenstadt befindet, muss die BFG doch als zutiefst beruhigend empfinden. Ich denke, hätten wir einen ›abgelegeneren‹ Treffpunkt vorgeschlagen, hätte das Pankarma vielleicht misstrauisch genug gemacht, die Einladung rundweg abzulehnen.«
    »Genau«, bestätigte Jongdomba aus tiefstem Herzen. »Stellen Sie sich doch nicht an wie ein altes Weib, Ang Chirgan! Oder nagt immer noch diese verpfuschte Übung an Ihnen?«
    »An mir ›nagt‹ überhaupt nichts, Sir«, gab Sharwa ein wenig steif zurück.
    »Das sollte es auch nicht«, erklärte Salgado mit fester Stimme und blickte Jongdomba ein wenig tadelnd an. »Ich habe Berichte über diese Übung gelesen, Brigadier. Es ist wohl kaum die Schuld des Colonels, dass Major Palacios ihn wissentlich und in voller Absicht in die Irre geführt hat - und auch alle anderen Offiziere der Miliz, möchte ich hinzufügen. Es ist ja gut und schön, anzuführen, dass der Feind einen bei echten Einsätzen auch immer wird überraschen wollen, aber es ist doch etwas völlig anderes, dieses Überraschungsmoment dadurch zu erhalten, dass man seine eigenen Truppen und Verbündeten anlügt.« Er schüttelte den Kopf, und seine Miene wirkte jetzt aufrichtig traurig. »Ich bin von Madam Major wirklich ernstlich enttäuscht - und das habe ich auch dem Gouverneur gegenüber offen zum Ausdruck gebracht.«
    »Das war auch gut so«, grollte

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