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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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unmissverständliche Demonstration ihrer Stärke würde ›den Pöbel auf den Straßen wieder zurück in seine Löcher scheuchen‹.
    Was auch immer Sharwa damit zu bezwecken glaubte, dieser Befehl war ein gewaltiger Fehler gewesen - noch ein Fehler -, doch Padorje hatte Chiawa gar nicht erst angehört. So hatten er und seine Männer versucht, sich diesem Ansturm entgegenzustellen ... und waren darin untergegangen wie eine Sandburg in der Flut. Chiawa hatte es kommen sehen, und er hatte sich auch nach Kräften bemüht, seine eigenen Leute zu retten, doch er wurde von drei Seiten gleichzeitig angegriffen, als sie den Brahmaputra-Platz betraten, der drei Häuserblocks vor dem Hotel lag. Der Zug, dem Padorje die Vorhut übertragen hatte, war schlichtweg verschwunden, und der Rest der Echo-Kompanie - und auch die Überlebenden der Alpha-Kompanie - war in kleine Grüppchen versprengt, die sich verzweifelt an einem Rückzug versuchten, während die Meute ihnen heulend hinterherstürmte.
    Und jetzt, nach einer Zeit, die wie eine Ewigkeit anmutete, aber eigentlich kaum länger als nur wenige Stunden gedauert haben konnte, sah die aktuelle Lage folgendermaßen aus: Chiawa hatte sich bemüht, sich bis zum Raumhafen durchzuschlagen, um den die Marines angeblich einen Sicherungsring gezogen hatten, doch jedes Mal, wenn er nach Osten zu schwenken versuchte, stieß er auf eine neue Sturzwelle dieser Randalierer, die sämtliche der ihm noch verbliebenen Männer wieder zurück nach Westen trieb. Mittlerweile hatten sie die Stadt schon halb durchquert, doch Chiawa fiel einfach kein anderes Ziel ein, das seinen Leuten eine Überlebenschance eingeräumt hätte.
    Den Milizsoldaten, die ihm immer noch unterstanden - etwas mehr als zwei Dutzend Mann, von denen nur acht aus seiner eigenen Kompanie stammten -, gelang es tatsächlich, seinem letzten Rückzugsbefehl Folge zu leisten. Der hastig zusammengestellte Trupp unter der Führung eines Sergeants aus der Echo-Kompanie sprang aus seiner aktuellen Feuerposition auf und eilte im Laufschritt an Chiawas Stellung vorbei. Dem Captain war es gelungen, mit Hilfe seines Kartendisplays einen geeigneten Ort für ihre nächste Konfrontation auszuwählen - an dem sie ihre Position gewiss auch nicht würden halten können. Der Sergeant - dessen Name Chiawa entfallen war - warf sich hinter dem Betokeramikkübel einer Zierpflanze bäuchlings in Deckung. Die anderen Mitglieder ›seines‹ Trupps hatten ebenfalls neue Stellungen bezogen, ebenfalls zumindest weitestgehend gedeckt - zumindest von vorne.
    »In Position!«, meldete der namenlose Sergeant über Chiawas Kom.
    »Verstanden«, bestätigte Chiawa, dann blickte er zur Feuerlinie. »Chamba! Los geht's!«
    »Schon unterwegs!«, erwiderte Sergeant Chamba Mingma Lhukpa, ging in die Hocke und signalisierte seinen eigenen Männern, sich zurückzuziehen.
    Sie gehorchten dem Handzeichen und bewegten sich, wie Chiawa nicht entging, mit einer Vorsicht, die sie in keiner einzigen der bisherigen Übungen der Miliz jemals an den Tag gelegt hatten. Diese Erkenntnis hinterließ einen gewissen bitteren Nachgeschmack, doch Chiawa zwang sich dazu, diesen Gedanken umgehend zu verdrängen. Diese Leute hier waren echte Überlebenskünstler. Wer die Zähigkeit an den Tag legte, auch dann noch weiterzumachen, wenn alle anderen die Flucht antraten, und wer schnell genug lernte - und rücksichtslos genug war -, der konnte überleben. Wäre Chiawa für den Einsatz am ›Annapurna Arms‹ auch nur ein einziger Zug solcher Soldaten unterstellt gewesen, dann wäre es nie so weit gekommen.
    Das ist doch Schwachsinn! Du - und Sharwa und dieser Vollidiot Jongdomba ... ihr hättet das trotzdem verbockt, das weißt du doch ganz genau, meldete sich eine gehässige Stimme in seinem Hinterkopf, während Lhukpas völlig erschöpfte Männer sich zurückfallen ließen, um sich dann in seiner Nähe zu sammeln. Schüsse krachten, Kugeln heulten über ihre Köpfe hinweg; einige rissen das Straßenpflaster auf, andere sprengten faustgroße Löcher in die Fassaden verschiedener Gebäude, und dann hörte Chiawa mit einem Mal einen Schrei, und einer seiner noch verbliebenen Privates stürzte zu Boden.
    Lhukpa wollte schon zu dem Soldaten hinüberlaufen, doch Chiawa deutete auf die Position, aus der heraus der namenlose Sergeant und dessen Leute gezielte Schüsse abgaben, um ihnen Deckung zu liefern.
    »Los!«, schrie der Captain, und wieder gehorchte der Sergeant.
    Chiawa wandte sich um. Eine

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