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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erlebt hatte, doch dabei immer noch ungleich übler als die meisten, und diese Oligarchie hatte den Zorn der untersten Schichten der Bevölkerung schon lange erregt, ehe die Oberschicht sich für das derzeitige Eingliederungsreferendum aussprach. Was hier gerade geschah, hatte Palacios schon seit Monaten kommen sehen. Einer der Gründe, weswegen man ihr Bataillon überhaupt nach Gyangtse abkommandiert hatte, bestand darin, dass die Aufklärerverbände - außer, dass sie eigens dazu ausgebildet waren, in genau einem derartigen Chaos ein Maximum an Informationen bereitzustellen - darauf spezialisiert sein sollten, Tendenzen zu erkennen und unruhige Planetenbevölkerungen im Griff zu halten, um genau derartige ›Situationen‹ zu vermeiden.
    Bedauerlicherweise setzte das voraus, ihre zivilen Vorgesetzten gestatteten ihnen, ihren Job rechtzeitig zu erledigen.
    Wo wir gerade bei zivilen Vorgesetzten‹ sind ... »Haben wir schon irgendetwas von Gouverneur Aubert gehört?«, fragte sie.
    »Nein, Ma'am«, erwiderte ausdruckslos Lieutenant Thomas Bradwell, ihr S-6 - der Offizier, der für sämtliche Kommunikation zuständig war. »Nicht, seit sein Sekretär uns übermittelt hat, wir sollten uns in Zukunft an ihn wenden, nicht mehr an Mister Salgado, falls wir den Gouverneur erreichen wollen.«
    Palacios nickte; ihre Miene war so ausdruckslos wie Bradwells Stimme. Wieder fragte sie sich, ob die Tatsache, dass Salgado allem Anschein nach in Ungnade gefallen war, nun ein gutes Zeichen war oder doch eher nicht. Sollte es allerdings ein schlechtes Zeichen sein, befand es sich wenigstens in guter Gesellschaft.
    Nachdem alles erst einmal den Bach runtergegangen war, hatten ihre Leute sofort Fernsonden gestartet. Die kleinen, voneinander unabhängig tätigen Drohnen waren selbst mit den erstklassigen, militärtauglichen Sensoren außerordentlich schwierig zu orten; immerhin schwebten sie lautlos auf KontraGravkissen in der Luft. Major Palacios stand von diesem Gerät längst nicht so viel zur Verfügung, wie sie das vorgezogen hätte - welcher befehlshabende Offizier hätte je so viel Material zur Verfügung gehabt, dass es ihm oder ihr genügte? -, doch das Gefechtsfeld hinreichend abdecken konnte sie, und die Sensoren dieser Geräte, die darauf ausgelegt waren, auch mit Rauch, allgemeiner Verwirrung, Tarnvorrichtungen und Systemen für die elektronische Kampfführung zurechtzukommen, vermochten eine Lage wie die auf Gyangtse durchaus im Auge zu behalten.
    Folglich besaß Major Palacios einen erschreckend freien Blick auf das Geschehen, und als sie erneut ihr Kartenmaterial betrachtete, war ihr sofort klar, dass der Wahnsinn seinen Zenit noch lange nicht erreicht hatte - es sei denn, sie hätte erheblich größeres Glück, als sie es von Rechts wegen erwarten durfte.
    »Welche Art der Unterstützung ersucht Jongdomba, Sergeant Major?«, fragte sie mit rauer Stimme.
    »Laut seiner Nachricht, Ma'am, befinden sich er und der loyale Kern seiner Brigade auf den Promenaden von Zhikotse. Er sagt, seine Männer wären bereit, zur Verteidigung von Präsident Shangup und der Planetarregierung zu sterben, aber er ersucht dringend Unterstützung, um die Sicherheit des Präsidenten und seiner Abgeordneten garantieren zu können.«
    »Ich verstehe.«
    Es gelang Palacios, nicht die Augen zu verdrehen. Derzeit hatten ihre Truppen einen massiven Sicherungsring um den Raumhafen gezogen, ganz so, wie es der Einsatzplan für Operation Blockhaus vorsah. Zugleich hatten sie das wichtigste Kraftwerk und das Wasserwerk der Stadt eingenommen, wodurch sie in der Lage waren, wenigstens die wichtigsten Dienstleistungen zu garantieren, und die Residenz des Gouverneurs und ein Großteil der Bürogebäude des Imperiums auf Gyangtse befanden sich im Inneren des Sicherungsrings am Raumhafen. Die Villa des Präsidenten hingegen lag nahe den Promenaden am anderen Ende der Stadt, fernab des Chaos und der Tumulte.
    Eigentlich hätte es relativ einfach sein sollen - sogar für Jongdomba, dachte sie eisig -, eine zumindest halbwegs ordentliche Evakuierung des Präsidenten und der Mitglieder des Abgeordnetenhauses aus den öffentlich zugänglichen Gebäuden der Promenaden zu organisieren. Sie hätten die Hauptstadt verlassen müssen, sobald die ersten Schüsse fielen - doch zweifellos hatte Jongdomba versichert, die Menschenmassen würden keinesfalls das Landhaus des Präsidenten oder die benachbarten Bürogebäude und das Abgeordnetenhaus bedrohen können. Und

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