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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihm zu stoßen. Keiner von ihnen, bemerkte er, gehörte der Alpha-Kompanie an.
    »Also gut, Jungs«, erklärte er dann erschöpft. »Das gilt auch für uns. Sie ... Munming«, las er den Namen, der in den Brustpanzer des Mannes eingraviert war. Munming war ein Corporal; er trug einen Granatwerfer, und der zugehörige Patronengurt war noch halb gefüllt. »Sie übernehmen den schweren Beschuss. Bleiben Sie dicht hinter mir. Laden Sie vorerst das Schrapnell.« Er deutete auf zwei der Schützen, von denen er keinen kannte. »Sie und ich übernehmen die Spitze. Sie ...« - er tippte einem anderen gegen die Brust - »haben die rechte Flanke. Sie«, zeigte er dann auf den anderen, »die linke. Ich übernehme die Mitte. Und Sie«, wandte er sich dann dem vierten und letzten Milizsoldaten zu, »halten uns den Rücken frei. Klar?«
    Ausgemergelte, rußverschmierte Gesichter blickten ihn an. Alle nickten bestätigend, und Chiawa erwiderte die Kopfbewegung.
    »Also dann: Legen wir los.«
    »Also, das ist doch wirklich das Letzte«, merkte Sergeant Major Winfield an. Major Palacios blickte von ihrem Taktikdisplay auf und hob fragend eine Augenbraue.
    »Ich nehme an, diese hintergründige Beobachtung bezieht sich auf eine neue und noch deutlich unerfreulichere Wendung der Ereignisse, Sergeant Major?«
    »Oh ja, das kann man wohl sagen, Ma'am«, bestätigte Winfield. »Wir haben gerade ein dringendes Gesuch um Unterstützung erhalten, und zwar von niemand anderem als Brigadier Jongdomba persönlich.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«, seufzte Palacios. Sie schüttelte den Kopf, warf noch einen kurzen Blick auf das Kartendisplay und verzog das Gesicht.
    Die Reaktion auf den verpfuschten Versuch, den Anführer der BFG in Gewahrsam zu nehmen, war noch rascher gekommen und noch unschöner ausgefallen, als sie befürchtet hatte. Palacios glaubte nicht, dass die BFG diesen Gang der Ereignisse geplant hatte. Vielmehr vermutete sie - und die Daten, die von den Fernsonden des Bataillons eintrafen, schienen genau das zu bestätigen -, dass die noch verbliebenen Führungspersönlichkeiten der Befreiungsfront genau wussten, wie selbstmörderisch ein derartiges Vorgehen war. Alles deutete darauf hin, dass Pankarmas noch verbliebene Stellvertreter alles in ihrer Macht Stehende unternahmen, um aufzuhalten, was sich noch aufhalten ließe, ehe es zu spät war. Bedauerlicherweise musste Palacios eines feststellen: Falls die BFG die Lage überhaupt jemals im Griff gehabt hatte, war es damit nun wirklich endgültig vorbei.
    Was mit der Schießerei im ›Annapurna Arms‹ begonnen hatte, war zu etwas ausgeartet, das ganz nach einem waschechten spontanen Aufstand aussah. Die eintreffenden Berichte, wann nach dem ersten Schusswechsel wer wem was angetan hatte, widersprachen einander teilweise - eigentlich waren es auch kaum mehr als Gerüchte. Major Palacios konnte nur vermuten, dass noch am ehesten die Berichte zutrafen, die Leute von der Befreiungsfront hätten lediglich versucht, sich zurückzuziehen und dabei die wenigen Delegationsmitglieder mitzunehmen, die den ersten Schusswechsel überlebt hatten. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Leute irgendetwas anderes hätten tun wollen. Doch abgesehen davon hatte sie überhaupt keine Ahnung, was auf dem Planeten eigentlich gerade vorging. Außer natürlich, dass ein beachtlicher Prozentsatz der Gesamtbevölkerung der Hauptstadt jetzt auf der Straße stand und dabei alles mögliche an Waffen zum Einsatz brachte, von Sturmgewehren, Schnellfeuergeschützen, Granatwerfern und Mörsern bis hin zu altmodischen Pflastersteinen und Molotowcocktails.
    Eine ganze Menge von dem hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was mit Pankarma passiert ist, rief sie sich ins Gedächtnis. Das ist die verarmte Stadtbevölkerung eines Planeten mit schwer angeschlagener Wirtschaft. Das Volk ohne Stimme‹, ohne jegliches politisches Gewicht, hat Blut geleckt und sieht hier eine Gelegenheit, es all jenen heimzuzahlen, die es für ihre eigene Armut verantwortlich macht. Klar, in diese ganze, hochexplosive Mixtur ist auch noch ein wenig Separatismus gemischt, und tief verwurzelte Ablehnung des Imperiums ist ebenfalls weit verbreitet, vor allem bei denjenigen, die meinen, vom ganzen System besonders benachteiligt zu sein, aber das ist nicht allein der Grund für diese unbändige Wut, die wir hier gerade miterleben.
    Die Oligarchie von Gyangtse war nicht schlimmer als manche andere, die Major Palacios bereits

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