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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Regierung mit ein«, schoss Jongdomba zurück. »Eine Regierung besteht doch aus mehr als nur den Personen, die zufälligerweise gerade die jeweiligen Ämter bekleiden, und das wissen Sie auch! Ihre Weigerung, diese Tatsache und die damit einhergehenden Verpflichtungen zur Kenntnis zu nehmen, ist für die Planetarregierung von Gyangtse völlig unakzeptabel, Major Palacios!«
    »Dann haben Sie wohl ein Problem, Brigadier«, antwortete Palacios kühl. »Ich bin Ihnen nicht unterstellt, Sir. Tatsächlich besagen meine Befehle ausdrücklich, ich solle mit der planetaren Obrigkeit ›kooperieren‹. Meine Kooperation besteht darin, Ihnen das Angebot zu unterbreiten, für die körperliche Unversehrtheit sämtlicher Regierungsmitglieder zu sorgen. Meines Erachtens ist das auch das Höchste, was ich Ihnen zusagen kann, wenn ich nicht gleichzeitig andere Pflichten vernachlässigen will. Natürlich steht es Ihnen frei, sich nicht dem Zwoten Zug anzuschließen, wenn er zum Raumhafen zurückkehrt. Das ist ganz Ihre freie Entscheidung. Aber Lieutenant Kuramochi hat ihre Befehle erhalten, und diese Befehle werden auch ausgeführt werden. Haben wir uns verstanden, Brigadier?«
    Kurz hörte der Major nur zornerfülltes Schweigen, dann wurde abrupt die Verbindung gekappt.
    Na, das ist ja nicht gerade prima gelaufen, was?, ging es Palacios durch den Kopf; dann blickte sie zu ihrem Kommunikationsoffizier hinüber.
    »Geben Sie mir Kuramochi.«
    »Jawohl, Ma'am!«
    »Kuramochi«, meldete sich fast augenblicklich eine Stimme, und im Hintergrund hörte Palacios das Krachen von Handfeuerwaffen.
    »Chiyeko, hier spricht Major Palacios. Wie lange noch, bis Sie Kontakt mit den vordersten Stellungen der Miliz haben werden?«
    »Höchstens noch fünf Minuten, Ma'am.«
    »Dann bedenken Sie bitte, dass der Notfallplan, den Sie und ich uns bezüglich Brigadier Jongdomba zurechtgelegt haben, möglicherweise tatsächlich wird in die Tat umgesetzt werden müssen.«
    »Verstanden, Ma'am.« Nun klang Kuramochis Stimme noch tonloser, und Palacios verzog die Lippen zu einem freudlosen Grinsen.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen das aufbürden muss, Lieutenant«, sagte sie. »Vergessen Sie nicht: Sie stehen gänzlich unter dem Schutz der Befehle, die ich Ihnen erteilt habe. Tun Sie, was Sie tun müssen - um die Auswirkungen des Ganzen werde ich mich hinterher kümmern.«
    »Jawohl, Ma'am. Ich werde das hier erledigen.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt, Chiyeko. Palacios, Over and Out.«
    »Was ist das?«
    »Was ist was? Wo denn?«, fragte Sergeant Thaktok nach.
    »Da drüben!« Der Private der Miliz, der zusammen mit dem Sergeant in dem Schützenloch kauerte, deutete in den rauchverhangenen Nachmittag hinaus. »Da drüben habe ich eine Bewegung gesehen.«
    »Was?«, wiederholte Thaktok und spähte in die Richtung, die ihm sein Untergebener vorgegeben hatte. In der Luft hingen genug Rauch und Staub - vor allem dort, wo das plötzliche Sperrfeuer der Mörser die Positionen der Angreifer förmlich untergepflügt hatte -, um die Sicht deutlich einzuschränken. Wie dichter Nebel lag es über der Landschaft, sodass alles ringsum sich nur noch undeutlich und schemenhaft erkennen ließ. Aber dennoch: Falls sich dort draußen irgendetwas bewegte, hätte er doch irgendetwas sehen müssen.
    »Ich weiß nicht, was das war«, erklärte der Private, und er war erschöpft und verängstigt genug, um nachgerade streitlustig zu klingen. »Ich habe nur irgendeine Bewegung gesehen, und ...«
    »Ach du Scheiße!«, platzte es auch Thaktok heraus; ruckartig ließ er sich wieder in Deckung fallen, als rechts vor ihm mit einem Mal die Luft flimmerte. Gleichzeitig hob er reflexartig sein Gewehr, stach mit dem Bajonett in die Luft, doch dann umklammerte eine Hand den Lauf und drückte die Waffe zu Boden.
    »Wir wollen doch nicht, dass es hier zu Unfällen kommt, Sergeant«, erklärte Gregory Hilton freundlich, als seine Chamäleon-Tarnung sich allmählich aus dem Rauch und dem Dunst herausschälte.
    Mit offenem Mund starrte Thaktok ihn an, dann zuckte er erneut zusammen, als sich vor ihm nun nach und nach weitere Marines aus dem Nichts materialisierten. Der Sergeant der Miliz versuchte immer noch, dieses vermeintliche Zauberwerk zu begreifen, das es den Marines ermöglichte, hier so plötzlich aufzutauchen, als plötzlich eine kleine, schlanke Frau mit den Abzeichen eines Lieutenants vor ihm stand.
    »Sergeant ... Thaktok«, las sie den Namen von seinem Brustpanzer ab. »Ich bin

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