Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Jongdomba bestand nur eine Audioverbindung, und der Major wartete ab, bis sie über ihr Schläfenbein-Implantat eine Stimme vernahm.
    »Jongdomba«, sagte diese Stimme nur. Hätte der Sprecher sich nicht auf diese Weise identifiziert, hätte sie anhand dieser rauen, vor Anspannung fast tonlosen Stimme niemals den ansonsten so großspurig-selbstbewussten Miliz-Kommandeur erkannt.
    »Brigadier«, meldete sie sich knapp, »hier spricht Major Palacios.«
    »Und Sie haben wieder eine neue Ausrede, warum Sie uns keine Unterstützung schicken können?«, gab Jongdomba mit heiserer Stimme zurück. Palacios verkrampfte die Finger hinter dem Rücken.
    »Nein, Brigadier«, erwiderte sie dann ruhig. »Ich melde mich über Kom, um Sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass der Zwote Zug meiner Bravo-Kompanie sich bereits auf dem Weg zu Ihnen befindet. Er wird in Kürze mit Ihnen Kontakt aufnehmen.«
    »Wirklich?« Palacios konnte fast sehen, wie sich Jongdomba ein wenig aufrichtete. »Das ist ja großartig! Ich weiß genau, wo ich sie einsetzen kann, bis der Rest unserer Verstärkung eintrifft!«
    »Brigadier, ich glaube, Sie missverstehen die Lage«, erklärte der Major. »Der Zwote Zug hat nicht die Aufgabe, Sie bei der Verteidigung Ihrer derzeitigen Position zu unterstützen. Seine Aufgabe besteht darin, die Rettung des Präsidenten und der Abgeordneten aus den Promenaden voranzutreiben und sämtliche Personen zur Sicherheit hier in den Raumhafen zu bringen.«
    »Das ist ungeheuerlich! Das kann doch unmöglich Ihr Ernst sein! Falls Sie es nicht darauf anlegen, genau so etwas im Abstand weniger Jahre immer und immer wieder zu erleben, ist es unbedingt erforderlich, dass wir die Promenaden halten und diesem verräterischen Abschaum deutlich zeigen, welche Konsequenzen es nach sich zieht, es zu wagen -«
    »Brigadier Jongdomba ...«, Palacios' Stimme klang jetzt deutlich tonloser, »die Verteidigung des politischen Status quo gehört nicht zu meinen Aufgaben. Dafür zu sorgen, dass dieser Status quo beibehalten - oder, wenn nötig, auch geändert - wird, obliegt ganz der Planetarregierung von Gyangtse. Die Verteidigung und der Schutz der Grundstücke und der zugehörigen Dienstgebäude gehört zu den Aufgaben der gyangtsesischen Polizei und der Planetarmiliz. Der Schutz des Gouverneurs des Imperiums persönlich sowie seiner Dienstgebäude, seines Stabes und auch die Aufrechterhaltung der Autorität des Imperiums hier auf Gyangtse und in diesem Sonnensystem hingegen obliegt den Marines und der Navy Seiner Majestät. Zudem sieht das Imperium sehr wohl, dass es auf allen imperialen Planeten auch zu den Pflichten der Streitkräfte Seiner Majestät gehört, sämtlichen Angehörigen der lokalen Planetarregierung Schutz zu bieten. Ich bin bereit, diesen Schutz zu gewähren, aber ich kann betreffende Personen am wirksamsten hier beschützen, innerhalb des von meinen Truppen aufgebauten Kordons. Mir steht nicht, wie ich Sie bereits mehrmals informiert habe, das erforderliche Personal zur Verfügung, gleichzeitig sämtliche essenziellen planetaren Dienstleistungen und den Raumhafen zu beschützen und zugleich auch noch ein derart großes Terrain wie die Promenaden.«
    »Na, zu schade aber auch!«, fauchte Jongdomba. »Sie und ich, wir wissen doch beide, dass Sie über reichlich bislang ungenutzte Feuerkraft verfügen. Sie weigern sich lediglich, sie auch zum Einsatz zu bringen. Und jetzt kommen Sie mir nicht wieder mit ›die Opfer in der Zivilbevölkerung minimieren‹! Wir bekommen es mit einem gottverdammten Bürgerkrieg zu tun, wenn wir diese Dreckskerle nicht hier und jetzt erledigen, und Sie weigern sich einfach, das zu tun!«
    »Ob Sie das nun gutheißen oder nicht, Brigadier, die stehenden Befehle des Kriegsministers und des Ministeriums für Außenweltbelange sind eindeutig. Für die Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung sind in erster Linie die lokalen Behörden verantwortlich. Imperiale Streitkräfte sind für diese Aufgabe nur als letztes Mittel vorgesehen, und die Minimierung jeglicher Opferzahlen hat dabei Vorrang allen anderen Überlegungen gegenüber, mit Ausnahme des Ziels der unmittelbaren Lebensrettung und der Verteidigung aller Mitglieder der lokalen Regierung. Und das«, wiederholte Palacios mit Nachdruck, »lässt sich hier am Raumhafen am leichtesten bewerkstelligen, Sir.«
    »Die Verteidigung der lokalen Regierung schließt auch die Verteidigung der Bürogebäude und der wichtigsten Aufzeichnungen besagter

Weitere Kostenlose Bücher