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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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habe einen Bericht über diesen Zwischenfall erhalten«, sprach der Brigadier weiter, »und es erscheint mir offensichtlich, dass die Feigheit Ihrer Kommandeurin nur noch von der Arroganz übertroffen wird, mit der ihre Handlanger deren feige Befehle ausführen! Aber so sehr Sie und Ihre Oberbefehlshaberin in Ihrer Selbstgerechtigkeit auch glauben mögen, Sie hätten irgendwie das gottgegebene Recht, einfach meine Männer anzugreifen, die sich Ihnen in den Weg stellen, lassen Sie sich gesagt sein: Sie beide täuschen sich da gewaltig, Lieutenant! Ich werde dafür sorgen, dass Sie beide sich vor einem Militärgericht für diese Ungeheuerlichkeit verantworten werden!«
    »Anscheinend gab es eine kleine Meinungsverschiedenheit darüber, welche Höflichkeit man einem Vorgesetzten zu erweisen hat, Sir«, gab Kuramochi zurück, und Jongdombas Miene verfinsterte sich noch weiter, als der Lieutenant ihm nicht sonderlich subtil ins Gedächtnis zurückrief, dass ein Offizier der Marines seinem nominellen Gegenstück bei jeglicher Planetarmiliz stets einen vollen Dienstgrad übergeordnet war. »Ihr Lieutenant hat seine persönliche Ansicht über mich und meine Marines in einer etwas unbedachten Art und Weise geäußert. Mein Gunnery Sergeant hat daran Anstoß genommen und dagegen ... protestiert. Da Major Palacios das Kriegsrecht im Namen des Imperators ausgerufen hat, und nicht im Namen der lokalen Behörden, unterläge damit jeglicher Verstoß gegen das Militärrecht seitens der Miliz gänzlich der Jurisdiktion des Imperial Marine Corps. Ich bin mir sicher, dass, sollten Sie tatsächlich offiziell Anzeige erstatten wollen, das Corps sofort willens sein würde, ein Kriegsgericht einzuberufen, bei dem das Verhalten eines jeden genauestens untersucht würde. Aber in der Zwischenzeit lauten meine Befehle, bei allem Respekt, Sir, die Mitglieder der Planetarregierung zur Sicherheit in den Raumhafen zu evakuieren.«
    »Die Planetarregierung wird nirgends hingehen!« Zornig blickte Jongdomba sie an. »Wie ich Major Palacios bereits erklärt habe, haben Präsident Shangup und die Abgeordneten mitnichten die Absicht, sich von diesem Abschaum dort draußen auf den Straßen aus ihrer eigenen Hauptstadt vertreiben zu lassen!« Er stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Das sind doch alles nur nutzlose Parasiten! Es wird Zeit, dass wir denen eine längst überfällige Lektion in anständigem Betragen erteilen, und wir werden nicht zulassen, dass die sämtliche Büroräume der Regierung übernehmen und irgendwelche hochtrabenden Vorstellungen über ihre eigene Wichtigkeit entwickeln!«
    »Brigadier Jongdomba«, entgegnete Kuramochi, »Sie waren derjenige, der Major Palacios darüber in Kenntnis gesetzt hat, Sie seien nicht länger in der Lage, Ihre Stellung zu halten oder die Sicherheit Ihrer Regierungsmitglieder zu garantieren. Entsprechend hat der Major mich abgestellt, um besagte Regierungsmitglieder an einen sicheren Ort zu begleiten. Wenn diese Regierungsmitglieder sich dafür entscheiden, mich nicht zu begleiten, dann ist das deren eigene freie Entscheidung. Angesichts des dann zu erwartenden Endergebnisses würde Major Palacios das sehr bedauern, aber sie wird keineswegs versuchen, besagten Mitgliedern der Regierung in irgendeiner Art und Weise Vorschriften zu machen.«
    »Sie würden niemals wagen, uns im Stich zu lassen ... sie im Stich zu lassen!«, gab Jongdomba mit einem höhnischen Grinsen zurück.
    »Im Gegenteil, Brigadier«, erwiderte Kuramochi völlig ruhig. »Es wäre die freie Entscheidung besagter Personen, nicht die meine.«
    »Und wenn ich mich dafür entscheiden sollte, nicht zuzulassen, dass Sie uns im Stich lassen?«, gab der Brigadier mit nun deutlich sanfterer Stimme zu bedenken.
    »Herr Brigadier, meine Truppen und ich sind Ihnen nicht unterstellt«, erklärte Kuramochi. »Ich habe ausdrückliche Befehle meiner Vorgesetzten, und ich werde diesen Befehlen auch Folge leisten.«
    »Irgendwie«, versetzte Jongdomba, »zweifle ich doch sehr daran, dass Ihr geschätzter Major Palacios oder Ihr Gouverneur Aubert so rasch bereit sein werden, uns den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen, wenn ein Zug ihrer eigenen kostbaren Marines hier mit uns in der Falle sitzt. Und falls ich mich täusche, wären Ihre Leute immer noch eine hilfreiche Ergänzung zu unserer eigenen Feuerkraft.«
    »Brigadier Jongdomba ...« Nun klang Kuramochi gänzlich tonlos. »Ich bin der Ansicht, Sie sollten Ihre eigene Position noch einmal überdenken.

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