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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Unterleib.
    Er schrie auf, ließ die Waffe fallen und griff sich mit beiden Händen in den Schritt; dann sank er in die Knie, und im gleichen Moment blickte sein Kamerad auch schon in die Mündung von Kuramochis Pistole - aus einer Entfernung von nicht einmal zwanzig Zentimetern.
    So rasch hatten Wheaton und Kuramochi drei von Jongdombas Wachen ausgeschaltet. Doch Kuramochi hatte sich ein wenig verkalkuliert. Ihr war entgangen, das hinter dem Pult von Jongdombas Kommunikationszentrale noch ein vierter Milizionär der ›Hauptquartierwachkompanie‹ kauerte. Nun sprang er auf, und die Waffe, die er in Händen hielt, war keine Pistole. Es war ein Neural-Disruptor, und damit zielte der Mann aus weniger als fünf Metern Entfernung genau auf Kuramochis Hinterkopf. Der Milizsoldat legte den Finger auf den Feuerknopf und grinste gehässig, als er diesen Knopf drückte.
    Donner explodierte inmitten des Gefechtsstandes.
    Alicias M-97 war ein wenig zu lang, um in derart beengten Räumlichkeiten noch leicht handhabbar zu sein, doch das störte sie nicht. Als der unerwartet aufgetauchte vierte Teilnehmer von Jongdombas unsinnigem Hinterhalt sich aufrichtete, zuckte auch schon die Mündung von Alicias Waffe aufwärts. Zum Zielen, um einen sauberen Kopf- oder Rumpftreffer zu bewirken, blieb ihr keine Zeit; sie betätigte schon den Abzug, als sie das Gewehr kaum in Hüfthöhe hatte. Der Rückstoß riss die Mündung immer weiter aufwärts, als eine ganze Salve panzerbrechender Geschosse mit Wolframkern erst die Kommunikationskonsole in Stücke riss und dann den Mann traf, der dahinter stand.
    Der Milizionär schrie auf, als Alicias erstes Geschoss ihn knapp unterhalb des Bauchnabels erwischte, die zweite Kugel auf halber Höhe seines Brustbeins. Die dritte Kugel drang fast genau über dem Kehlkopf in seinen Hals ein, doch auch diese Kugel vollführte eine Aufwärtsbewegung. Abrupt verstummte der Schrei, als diese dritte Kugel aus dem Hinterkopf des Mannes wieder austrat und dabei ein fast handbreites Stück Rückgrat mit sich riss. Im Todeskampf verkrampften sich die Finger des Milizionärs um den Griff seiner Waffe, und der smaragdgrüne Energiekegel des Disruptors krachte in die Seitenwand des Unterstandes. Kuramochi verfehlte er völlig, doch der äußerste Rand des Kegels streifte sowohl Wheaton als auch den Miliz-Captain, den er immer noch festhielt. Sofort krümmten sich beide in konvulsivischen Zuckungen, als die Restenergie des Schusses, der sie beide nur knapp verfehlt hatte, immer weiter durch ihre Nervenbahnen zuckte. Hilflos schlugen sie um sich und stürzten zu Boden - nur einen Sekundenbruchteil nach dem Mann, den Alicia soeben erschossen hatte. Und im gleichen Moment griff Jongdomba nach seiner eigenen Handfeuerwaffe.
    PFC DeVries trat zwei Schritte vor. Der Oberbefehlshaber der Planetarmiliz starrte sie ungläubig an, als sie mit ihrem Sturmgewehr zustieß. Im Gegensatz zu seinen Untergebenen trug Jongdomba keine Panzerung, und so schützte ihn nichts vor der Wucht, mit der Alicia ihm den breiten Lauf ihres M-97 mit dem daran befestigten Granatwerfer wie eine Pfahlramme in den Unterleib stieß.
    Sofort sackte der Brigadier in sich zusammen und stieß einen schrillen, heiseren Schmerzensschrei aus. Seine Pistole fiel zu Boden, als er mit beiden Händen seinen Unterleib umklammerte, und in der Bewegung wurde auch Alicias Gewehr von seinem Zielobjekt abgelenkt. Doch sofort setzte sie nach und traf in einem genau berechneten Bogen geradewegs Jongdombas Schulter. Damit schleuderte sie ihn nicht nur ein wenig zurück, sondern zerschmetterte ihm gleichzeitig auch noch das Schlüsselbein.
    Der Kommandant der Miliz taumelte, dann stürzte er, fast bewusstlos. Rücklings landete er auf dem Boden und keuchte auf, als ihm der Aufprall die Luft aus der Lunge presste; dann erstarrte er, als er in die Mündung eines Sturmgewehres blickte. Es war geradewegs auf seinen Nasenrücken gerichtet.
    »Ich denke, Brigadier«, übertönte Kuramochi Jongdombas lautstarkes, zorniges Keuchen, das schrille Wimmern des Sergeants, den sie selbst außer Gefecht gesetzt hatte, und das rasselnde, krampfartige Atmen von Gunny Wheaton und dem Captain der Miliz, »Sie hätten doch auf meinen Rat hören sollen.«
    Die Stimme des schlanken Lieutenants der Marines war eisig, und nicht einen Moment lang wandte sie den Blick von dem Sergeant ab, auf den sie immer noch ihr Gewehr richtete - der Einzige, der Teil von Jongdombas missglücktem Hinterhalt gewesen

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