Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber

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betrifft, ob ihre Instinkte wirklich noch ausgebildet werden müssen: Bist du nicht gänzlich in der Lage, sie in die Tat umzusetzen?«
    »Das ist nicht das Gleiche. Eigentlich hätte Alley vollständig ausgebildet sein sollen, bevor wir überhaupt aufeinander geprägt wurden. Sie ist der Captain. Das bedeutet, sie trifft die Entscheidungen, und sie könnte deutlich effizienter sein, wenn sie alles das, was ich zu leisten vermag, in- und auswendig kennen würde. Sie sollte Dinge nicht erst ausgiebig durchdenken oder Fragen stellen müssen, und wenn sie das tut, dann verlangsamt sie damit uns beide.«
    »Niemand hat irgendetwas darüber gesagt, ich solle nicht weiter trainieren, selbst wenn ich das Ganze jetzt von hinten aufgezäumt habe. Aber es gibt doch keinen Grund dafür, das nicht zu tun, nachdem wir uns auf den Weg nach wo auch immer gemacht haben. Und Tisiphone hat recht: Die Informationen, die uns vorliegen, veralten von Tag zu Tag mehr.«
    »Jetzt tut ihr beide euch schon wieder gegen mich zusammen!«
    »Was dich vielleicht auf den Gedanken bringen sollte, dass du in dieser Hinsicht falsch liegst. Ich bin ganz Alicias Ansicht, das Training muss weitergehen, aber nicht einmal ich kann die Gegenseite aufhalten, während das geschieht.«
    »Hmpf. Und wohin wolltest du fahren?«
    »Ich hatte an MaGuire gedacht. Was hältst du davon, Tisiphone?«
    »MaGuire? Ich hatte eigentlich gedacht, Dewent oder Wyvern wären vielleicht ein fruchtbarerer Ausgangspunkt, kleines Menschenkind.«
    »Ich will dir auch gar nicht widersprechen, aber ich denke, wir sollten mit MaGuire anfangen.« Vor Alicias Kabine hielt der Aufzug an. Alicia trat heraus und machte es sich auf dem bequemen Sofa gemütlich. »Wir müssen uns noch irgendeine Tarngeschichte überlegen, bevor wir uns ernstlich mit denen befassen, und MaGuire ist ein guter Ort, um genau das zu tun.«
    »›Tarngeschichte‹?« Die Furie klang ein wenig überrascht.
    »Wie hattest du dir das denn vorgestellt? In Kampfpanzerung eine Tür nach der anderen einschlagen und mit vorgehaltenem PlasGewehr Fragen stellen? Hast du schon mal von etwas gehört, das man ›Finesse‹ nennt?«
    »Hey, nun lass sie doch mal in Ruhe, Megaira! Derartigen Einschränkungen war sie doch noch nie unterworfen.«
    »Ich bin nicht beleidigt«, merkte Tisiphone an, und Alicia war recht erstaunt, als sie begriff, dass die Furie es tatsächlich ernst meinte. Tisiphone bemerkte ihre Reaktion und lachte trocken. »Wie du schon sagtest, ich bin die Einschränkungen, denen Sterbliche unterworfen sind, einfach nicht gewohnt, aber das heißt ja nicht, dass sie mir gänzlich entgangen wären. An was für eine Art Tarngeschichte hattest du denn gedacht, kleines Menschenkind?«
    »Ich habe über die ganzen Informationen vom Nachrichtendienst nachgedacht, die du zusammengetragen hast, und nach einer Vorgehensweise Ausschau gehalten, die wir wählen könnten, ohne dabei genau das nachzuahmen, was schon andere versucht haben. Für mich sieht es ganz so aus, als würden Colonel McIlhennys Leute sehr viel bessere Arbeit dabei leisten, derartige Informationen einzuholen, als wir das jemals schaffen könnten. Der Colonel hat zahllose Mitarbeiter und viel bessere
    Kommunikationsmöglichkeiten als wir, und im Gegensatz zu uns kann er ganz offiziell vorgehen. Er braucht sich während der Arbeit nicht vor beiden Seiten gleichermaßen zu verstecken. Seht ihr das auch so?«
    Alicia hielt inne und zuckte mit den Schultern, als sie schließlich spürte, wie die beiden Anderen Zustimmung signalisierten.
    »Wenn dem so ist, sollten wir ihm dieses Feld auch überlassen und uns ganz auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir unsere besonderen Fähigkeiten mit maximaler Effizienz nutzen können.«
    »Und welche ›Bereiche‹ wären das, kleines Menschenkind?«
    »Ich war besonders an den Dateien interessiert, die Ben Belkassem unter Verschluss hält, weil ich glaube, dass er schon irgendetwas auf der Spur ist. Tatsächlich bin ich der Ansicht, er hat ganz recht mit seiner Annahme, dass die Piraten von irgendjemandem in der Organisation unterstützt werden, wahrscheinlich sogar auf ziemlich hoher Ebene, und das bedeutet, dieser ›Jemand‹ könnte den Piraten immer wieder Vorwarnungen zukommen lassen, was Einsätze und Einsatzgebiete der Navy betrifft. Wenn dem so ist, dann werden die wissen, wann und wo sie sich zurückhalten müssen - und das lässt vermuten, dass Ben Belkassem auch die Möglichkeit entdeckt hat, mit der